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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Mia.
    »Neee!«
    »Du Schuft!«, sagte sie und ging auf mich los. Wir kämpften eine Zeit lang im Bett. Für eine Sängerin hatte sie echt gute Kampftechniken drauf.
    »Ich geb auf!«, brüllte ich.
    »Ich kann auch gut kitzeln!«, sagte sie und tat es. Wir lachten wie die Blöden.
    »Reicht dir also die Decke?«
    »Voll!«, sagte Mia.
    »Was hast du da auf der Treppe zu Kevin eigentlich gebrüllt?«, fragte ich.
    »Na: ›Isch fick deine Mudder.‹ Wie du mir geraten hast!«
    »Echt?«
    Mia guckte mich mit ihren Telleraugen an. He? Sie verarschte mich! Ja, gab’s so was? Das runde Mädchen machte sich über den großen Spaßvogel Bennie lustig. »Na, warte!«, brüllte ich und zur Abwechslung packte jetzt ich sie in den Schwitzkasten.
    Sie kicherte. »Lass los! Ich hab auf der Treppe gar nichts gesagt. Nur ein bissl gekreischt.«
    Wir lagen ein Weilchen still. Ich hörte ihren Atem immer leiser werden – wie ein Lied, das zu Ende geht.
    »Gute Nacht, dann«, flüsterte ich. Und versank ins Reich der Träume. Ich befand mich schon bald an einer Meeresküste unter den Palmen. Links von mir schält Anna eine
Banane für mich, Katja reicht mir eine Kokosnussschale mit Kokosmilch. Beide nackt. Die nackte Emma läuft auf mich zu, hinter ihr das Blau des Ozeans, Wassertropfen glänzen auf ihrer Haut, die Sonne hockt in ihrem Haar, schon ist Emma bei mir. Jesses! Sie küsst mich auf den Mund.
    ›Piraten!‹, kreischen plötzlich Anna und Katja. Ich drehe mich um. Aus der Bucht rennt ein Kerl auf uns zu, wildes schwarz gelocktes Haar, in der Linken hält er einen Säbel, die Rechte ist ein großer spitzer Stahlhaken, der mich gleich durchbohrt… »Aaaaaaah!« Ich wache auf. Uff! Zum Glück nur ein Traum. Da … da … das da ist aber kein Traum mehr, oder?
    Auf einem Mondstrahl surft Peter Pans Fee Glöckchen zum Fenster hinein. Sie streut leuchtende Sternchen über Mia wie Konfetti, sie rieseln nach unten, glitzern in Mias Haaren wie Sterndiamanten und machen sie hübsch. Plötzlich stürzt Glöckchen sich aber auf mich, schlägt mir mit ihrem Fäustchen einmal gegen die Stirn, damit ich endlich aufwachen würde, säuselt »auf Wiedersehen, Bennie«, und fliegt davon. Der Mond streichelt sanft Mias Gesicht. Ihr Traumlächeln mit den langen welligen roten Haarsträhnen umrahmt – sieht aus wie ein Jugendstilbild: Blumen, Blätter, Efeu! Eine Haarsträhne kitzelt ihren Mund, ihre Lippen wellen sich … Was? Singt sie im Traum? Fremde Mächte heben meine Hand und streicheln Mia die Haarsträhne vom Mund. Fremde Mächte? Vielleicht habe ich einfach nur das gemacht, was ich machen musste? Ihre Haut ist Samt aus Märchenland, ihr Mund die Pforte zu Tausendundeiner Nacht…
     
    »Aaach, aaach!« Stöhnen und Seufzen weckte mich. O Gott! Masturbierte hier Mia? Das wäre nichts Ungewöhnliches
in der Früh. Das machte ich jeden Tag so. Aber in einem fremden Bett? Vor Zeugen? Vorsichtig klappte ich die Augenlider auf. Im Bett lag sie nicht mehr. Auf dem Boden? Leider keine Selbstbefriedigung. Mia machte Liegestütze. War das nicht behämmert? Liegestütze? In der Früh? Ich wartete, bis meine Morgenlatte wieder in den Käfig passte und stand auf. Inzwischen tobte Mia sich mit Klappmessern aus. Ich legte mich auf den Boden und machte mit. Was hätte ich auch sonst tun sollen? Ihr erzählen, dass Sport Mord ist? Die Mädels machten sowieso immer das, was sie wollten und schissen auf deine klugen Sprüche.

Einem geschenkten Herz…
    Bevor wir läuteten, hatte ich Mia untersucht. Gut! Alles zu! Keine Ritzen, keine einladenden Löcher, Lücken und Spalten. Ich klingelte an der Wohnungstür.
    »He?«, sagte Rowdy. »Was machst du denn hier?«
    »Wir haben das doch gestern ausgemacht!«
    »Echt?«, fragte er und seufzte. »Kommt rein!« Rowdys Mutter hielt sich heute bedeckt, was echt ungewöhnlich war. Normalerweise ließ sie sich keine Gelegenheit entgehen, einen zu grüßen. Rowdy machte die Tür von seinem Studio auf. »Überraschung!«, rief er.
    »Hi, Bennie!«, sagte Carmela. Sie hockte auf Rowdys Sofa. Keine Ahnung, ob sie die Überraschung war oder wir. Als ich Carmela erblickte, fingen im selben Moment die Wände an zu beben. Erdbeben? In Dresden? … Ach, nee! Jetzt habe ich wieder geschummelt! Kein Erdbeben, gar nichts. Klar hatte ich beim Anblick von Carmela einen Bombenangriff erwartet oder zumindest einen kleinen Tsunami, doch bis auf Carmelas ultimative Brüste, in einem Ausschnitt, den ich eher als Schaufenster

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