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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Standhaftigkeit Anna nicht fühlen lassen.
    »Wer ist denn Anna?«, sagte ich zu Katja schon eine halbe Stunde später, als sie mich fragte, wie’s zwischen mir und Anna stünde. »Ich hab gescherzt«, fügte ich nach einem Weilchen hinzu. »Anna ist super!«
    BOAH! Auf der Tanzfläche brodelte es vor sexuellen Lockstoffen. Ich schwitzte. »Guck!«, sagte Katja, wischte meine Stirn mit der Hand ab und zeigte mir ihre nasse Handfläche. Wow! Plötzlich verspürte ich einen solchen Drang, sie zu küssen, dass ich mich mit den Zehen durch meine Schuhsohlen im Boden zu verkrallen versuchte, um auf Katja nicht loszustürzen. Noch vor ein paar Minuten flog ich neben Anna durch den leeren Raum, zwei strahlende Kometen, Schweif in Schweif. Doch plötzlich raste Annas Komet ohne mich weiter, allein, bis ans Ende des Universums. Katjas Gravitation zog mich an und ließ mich mit einer irren Geschwindigkeit um sie kreisen – und nicht nur beim Tanzen. Statt hier aber den herumwirbelnden Derwisch rauszukehren, trat ich von Fuß auf Fuß, als müsste ich dringend. Katja wischte sich meinen Schweiß an der Jeans ab und lachte mich breit an. Die Sommersprossen in ihrem Gesicht
tänzelten wie Traumschiffchen im chinesischen Meer. Ich liebte sie! Mann, oh Mann! War Katja die Wahre?
    »Anna sucht nur nach einem Mann mit Geld«, sagte sie.
    »Vielleicht werde ich mal Geld haben«, antwortete ich. Aber gleich wurde mir auch klar, dass Geld nicht unbedingt das war, was ich im Leben haben wollte. Warum protzte ich dann vor einem Hippiemädchen damit? Und zudem vor einem so süßen? War ich bescheuert?
    »Liebe ist das einzige Mittel, die Gunst der Frauen zu erlangen, die für Geld nicht zu haben sind«, sagte Katja.
    »Krass!«, sagte ich. »Von wem ist das?«
    »Von einem Franzosen.«
    Mann, oh Mann! Jetzt sollte ich einen Spruch bringen. Das würde Katja weich wie Wachs machen. Leider fiel mir nichts ein, was zu ihrem Zitat passen würde, verdammt!
    »Damals im Klostergarten bist du auf Anna ziemlich heftig abgefahren«, sagte Katja und schmiegte sich an mich heran, als wollte sie mir eine Ganzkörpermassage verpassen. BOAH! Schon als sie mir den Schweiß abwischte, hatte sie den Autoschlüssel in das Zündschloss gesteckt. Die Tanzschritte stellten kein Problem mehr dar, so konnte sich mein Körper um andere Sachen als um die Tanztechnik kümmern. Katja presste mit ihrem rechten Bein meine Gurke an meins, ihr Bein wandelte sich beim Tanzen plötzlich zu einer Autopumpe, die den leeren Reifen vollpumpte. Startklar schoss mein Porsche die Tiefgarage hoch und versuchte, die Garagentür zu durchbrechen. Reflexartig zuckte ich zurück, bückte mich vor und streckte meinen Arsch nach hinten. Zog auf der Tanzfläche voll den Elvis ab.
    In meinem Hirn herrschte der Krieg: Was soll das, du Feigling? Kein Zurückweichen! Attackeee! Sie ist so weit!
Schmieg dich an sie und zeig ihr, wo bei dir der Hamster hüpft: Bein – Ständer – Bein. Dein Ständer der Wahrheit! Kannst nichts verlieren, Mann, eher etwas bekommen: Entweder eins auf die Fresse oder Katja. Los! Gleich weißt du Bescheid: Will sie dich oder will sie dich nicht? Ja! Ich war bereit! Ich würde mich jetzt als der große Häuptling Schiefer Speer outen, und damit basta. Doch auch etwas anderes flitzte durch mein Hirn: Wenn sie mit ihrem Bein noch ein paar mal hoch und runter pumpt, dann bricht hier die Sintflut aus, wie damals bei der Dresdner Emma, als sie dich im Schwimmbad ins Wasser zerren wollte. Ich löste mich von Katja, brüllte, »Reifenwechsel!«, und hüpfte wieder mal in gebückter Haltung davon.
    Kurz darauf stand ich draußen vor der Schule. Allein! Drinnen die Show. Egal, Mann! Morgen würde es eine Kussparty geben. Mit Tanzen war’s auf jeden Fall vorbei, solange ich mir nicht antrainiert hatte, den Ständer cool ans Mädchenbein zu legen.
    Hmm … Was jetzt aber? Nach Hause konnte ich noch nicht. Ich musste die Mädchen nach der Party ins Kloster begleiten. Das habe ich Frau Korcks versprochen, damit sie von freilaufenden Bären nicht gefressen werden. Ich ging wieder rein, stellte mich an die Bar, schüttete ein Zitronenlimo nach dem andern rein wie ein Junkie und freute mich aufs Morgen. Krass blöd, oder?
    Zuerst tauchte Anna an der Theke auf. »Tanzen wir?«
    »Ich hab mir den Knöchel verrenkt.«
    Alina kam. In der Hand hielt sie ein Glas mit einem Getränk, in dem eine Kirsche schwamm.
    »Selber gepflückt?«, fragte ich.
    Alina lachte. »Die

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