Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
Gefühl und spürte unmittelbar, dass sie etwas Magisches an sich hatte. Die Frau zögerte nicht. Sie holte kräftig aus und verpasste ihrem Angreifer einen harten Schlag mit dem Stab direkt auf den Kopf. Der dumpfe Aufprall hallte laut in seinen Ohren wider. Ein stechender Schmerz durchzuckte Sapius von der Stirn bis zum Nacken. Er versank mit seinem Gesicht im Schlamm.
    Der modrige Geschmack von feuchter Walderde und Blättern vermischte sich mit seinem nach Eisen schmeckenden Blut. Der Schlag war gekonnt und schwungvoll ausgeführt worden. Ein zweiter Schlag auf den Hinterkopf folgte unversehens.
    Sapius meinte, sein Schädel würde jeden Augenblick zerplatzen. Die Wucht des Aufpralls raubte ihm die Sinne.

M ADHRABS S ORGE
    E r stirbt, Lordmaster!«
    Madhrab vernahm die hastig gerufenen Worte des Boten nur schwach durch den pfeifenden Wind, der schon seit einigen Tagen mit ungewöhnlicher Schärfe durch das riesengroße Heereslager am Rande des Rayhin-Flusses fegte und strömenden Regen aus dem Norden mitgebracht hatte.
    Dichte, dunkle Wolken hingen tief über dem Lager. Zeltplanen klatschten unüberhörbar gegen Holzpfähle. Zelte wurden wie Ballons durch den Wind aufgebläht, nur damit wenige Augenblicke später der Wind mit einem lauten Zischen wieder aus ihnen entweichen konnte.
    Madhrab stand auf einer leichten Anhöhe mitten in einer Gruppe von für den Krieg gerüsteten Männern und Frauen, von der aus bei gutem Wetter das gesamte Lager sowie ein Großteil des Flussverlaufes einsehbar waren. Neben ihm standen die Kaptane Gwantharab und Yilassa. Hochrangige Angehörige der Sonnenreiter, die zum engeren Kreis der Vertrauten des Lordmasters zählten.
    Der Lordmaster drehte sich herum und versuchte durch den dichten Regen zu erspähen, woher und von wem die Stimme kam, die verzweifelt nach ihm rief. Er musste seine Augen fest zusammenkneifen, um durch den schräg und in dichten Strömen herabfallenden Regen überhaupt etwas erkennen zu können. Die Rufe wurden lauter. als sich der Bote näherte. »Lordmaster, bitte, einen Moment!«, tönte die verzweifelte Stimme.
    Madhrab konnte schemenhaft eine gegen Wind und Regen kämpfende Gestalt erkennen.
    »Ich kann Euch durch den Regen nicht recht erkennen, wo seid Ihr denn, Bewahrer?«, rief der Bote, der nun schon wesentlich näher klang.
    Madhrab, oberster Befehlshaber des Klan-Heeres, Lordmaster und Bewahrer des Ordens der Sonnenreiter, hob seinen Schwertarm, um zu zeigen, dass er ihn erkannt hatte. Seine Stimme war angenehm dunkel und trotz heulender Windgeräusche und prasselndem Regen erstaunlich deutlich zu vernehmen: »Hier, Junge, kommt herauf und berichtet. Verdammtes Wetter, gefällt mir gar nicht. Es gießt wie aus Fässern« murrte er seine um ihn herumstehenden Kameraden an. Er hatte den Boten zwischenzeitlich als seinen Knappen Renlasol wiedererkannt. Renlasol stand im nächsten Augenblick direkt vor ihm und wäre beinahe kopfüber in seinen Herren hineingelaufen.
    Der Anblick des Lordmasters und seines Knappen wirkte seltsam ungleich. Der Knappe war fast zwei Köpfe kleiner als der hünenhaft wirkende Lordmaster. Er war von oben bis unten mit Schlamm bespritzt und triefte vor Nässe. Madhrab hatte einen eng anliegenden ledernen Brustund Rückenpanzer über einem schwarzen, mit Stahlketten verstärkten Wollhemd angelegt. Die rot schimmernde Panzerung war mit mehreren Runenzeichen verziert. Er trug dazu eine schwarze Lederhose und schwere Stiefel, die ihm bis unter die Knie reichten. Darüber waren Beinschienen aus demselben rot schimmernden Material wie das der Handschuhe und der Brustpanzerung angebracht.
    Der Knappe kannte die Ausrüstung seines Herrn, deren Material höchst selten war, nur zu gut, schließlich musste er sie regelmäßig pflegen. Schon unzählige Horas hatte er damit verbracht, die einzelnen Teile einzufetten und auf Hochglanz zu polieren. Der Rüstung des Lordmasters wurden besondere Fähigkeiten nachgesagt, obwohl Madhrab die staunenden Bemerkungen seines Knappen darüber immer mit einer lässigen Handbewegung und einem Lächeln als Lügengeschichten abtat.
    Über die Schultern hatte er einen beeindruckenden Pelzumhang – gefertigt aus dem Fell eines weißen Schneetigers – gelegt. Ein wertvolles Geschenk der Eiskrieger, das er während der Grenzkriege erhalten hatte, als er einem Eiskrieger namens Warrhard das Leben gerettet hatte. Der schwere Umhang reichte Madhrab fast bis an die Kniekehlen und wurde auf seiner Brust mit einer

Weitere Kostenlose Bücher