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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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besser, wenn er sich noch eine Weile schonen könnte«, antwortete Elischa.
    Gwantharab grübelte einen Moment nach und kratzte sich dabei am Kinn und an der hochgezogenen Augenbraue. »In Ordnung, wir werden ihn auf einer Bahre ins Lager tragen. Meine Kameraden werden in Windeseile eine geeignete Bahre gebaut haben. Es gibt genug Holz hier.« Gwantharab winkte einige seiner Soldaten, Frauen wie Männer, zu sich und wies sie an, eine Bahre für Sapius zu bauen.
    »Euer Gefährte ist ein sehr mutiger, aber auch äußerst unvorsichtiger Mann, wenn Ihr mir diese Bemerkung erlaubt«, setzte Gwantharab das Gespräch mit Elischa fort, »er hat sich allein und nur mit einem Dolch bewaffnet gegen ein Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Rachuren gestellt, um Euch die Flucht zu ermöglichen. Der Tod war ihm dabei sicher.«
    Elischa dachte nach, bevor sie Gwantharab antwortete: »Das ließe sich annehmen, es sei denn, ich erzählte Euch, dass er kurz davor im Alleingang eine Patrouille mit fünf Rachuren getötet hat. Er besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten.«
    »Ich will Euch das gerne glauben, aber der Eindruck, den Euer Gefährte zuletzt bei seinem Kampf im Fluss auf uns machte, kann Eure Worte nicht bestätigen. Er ist kein Klan, nicht wahr?« Gwantharab zeigte sich neugierig.
    »Nein, Ihr habt recht, er ist kein Klan. Er gibt vor, einer der Langlebigen zu sein. Ein Tartyk, um genau zu sein und … er ist ein Saijkalsan«, antwortete Elischa offen und ehrlich.
    Es gab keinen Grund, Gwantharab etwas zu verheimlichen. Er hatte ihr und Sapius gemeinsam mit seinen Soldaten das Leben gerettet und er war ein Klan, der sich im Krieg gegen die Rachuren befand. Er war auf ihrer Seite.
    Gwantharab pfiff leise durch die Zähne. Ein Saijkalsan war selten in diesen Tagen und ein nicht allzu gerne gesehener Gast. Allerdings, in dieser Situation konnte sich seine Anwesenheit durchaus als hilfreich erweisen, wenn es ihnen gelingen sollte, ihn auf ihre Seite zu ziehen und von ihrer Sache zu überzeugen.
    »Das ist … das ist … hochinteressant. Der Lordmaster wird erfreut sein. Wir haben einige Schwierigkeiten, bei denen wir Eure Hilfe gut gebrauchen können. Ein Saijkalsan und eine Orna, gemeinsam auf dem Weg zu unserem Lager … dennoch, ich bin irritiert. Ein Saijkalsan ist mächtig und weiß die Magie für sich zu nutzen. Die wenigen Rachuren am Fluss dürften ihm im Grunde keinerlei Schwierigkeiten bereitet haben. Warum ließ er es dann so weit kommen?«
    »Das kann ich Euch nicht beantworten. Fragt ihn am besten selbst, wenn er wieder aufgewacht ist. Sein Zögern habe ich jedenfalls schon einmal beobachtet. Dieses Verhalten gibt mir ein großes Rätsel auf, genauso wie es Euch verwundert«, sagte Elischa nachdenklich. Sie kannte die Antwort nicht und hatte sich dieselbe Frage bereits mehrfach gestellt. Was ließ den Saijkalsan zögern? Warum hatte er die Macht der Saijkalrae nicht gebraucht, um sich gegen die beinahe tödlichen Angriffe zu verteidigen? Irgendetwas stimmte nicht.
    Elischa staunte nicht schlecht, als ihr die fertige Bahre nur wenig später stolz präsentiert wurde.
    »Brechen wir zum Lager auf, bevor die Rachuren das Fehlen einiger der ihren bemerken und uns eine weitere Meute auf den Hals hetzen. Sparen wir uns unsere Pfeile lieber für die bevorstehende Entscheidungsschlacht«, bemerkte Gwantharab, der die Bahre sorgfältig untersucht hatte und durch ein wohlwollendes Grunzen seine Zufriedenheit mit dem Ergebnis ausdrückte.
    Zwei etwa gleich groß gewachsene Klan legten den verletzten Saijkalsan vorsichtig auf die Bahre und nahmen diese jeweils an einem Ende auf ihre Schultern. Elischa durfte auf Sapius’ Pferd reiten. So machte sich die Gruppe Klan zusammen mit einer Orna und einem verletzten Saijkalsan auf den Weg zu ihrem Lager.

S APIUS’ T RAUM
    S apius träumte einen seltsamen Traum: Er saß zu Hause gemütlich in seinem Lieblingssessel mit einer Wolldecke auf den Beinen an einem lodernden Kaminfeuer und rauchte eine Pfeife mit frischem Apfeltabak aus seiner Heimat Tartyk. Auf einem Sims über dem Kamin waren verschiedene seiner Lieblingsgegenstände aufgestellt. Jeder dieser Gegenstände hatte für Sapius eine eigene Geschichte. Der eine bedeutete ihm mehr, der andere weniger. Ein Siegelring mit dem Wappensymbol seiner Familie, der einst seinem Vater, davor seinem Großvater und davor wiederum dessen Vater gehört hatte. Gut und gerne dreitausend und mehr Sonnenwenden alt. Ein leuchtend blauer

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