Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
würde sicherlich eine Weile dauern, bis er alles Notwendige zusammen hatte. Währenddessen begann Elischa, Sapius’ Verbände zu lösen und die Wunden zu untersuchen.
    Sapius öffnete seine vom Fieber glasig gewordenen Augen und fragte schwach: »Wo bin ich?«
    »Ihr seid im Lager der Klan. Lasst mich zuerst Eure Verletzungen behandeln. Wir reden später, wenn es Euch wieder besser geht«, antwortete Elischa, um vorweg eine für Sapius in seinem Zustand viel zu anstrengende Unterhaltung zu unterbinden. Er würde alle seine Kräfte für eine rasche Genesung brauchen.
    Elischa arbeitete geschickt und mit flinken Händen. Sie war erleichtert, als sie die Verbände gelöst hatte, denn die Blutungen hatten aufgehört und Vergiftungen oder erste Anzeichen für entstehenden Wundbrand waren nicht zu erkennen. Das Fieber konnte auch eine einfache Reaktion auf den hohen Blutverlust und die Schwere der Wunden sein.
    Renlasol sah der Orna interessiert bei der Versorgung des Verwundeten zu. Er wagte nicht, sie bei ihrer Tätigkeit zu stören, gleichwohl lagen ihm viele Fragen auf den Lippen. Obwohl er schon einige Zeit bei den Sonnenreitern verbracht hatte und einem Bewahrer als Knappe diente, hatte er bisher nicht oft Gelegenheit gehabt, einer leibhaftigen Orna so nahe zu sein und ihr bei der Arbeit einen Blick über die Schulter zu werfen. Elischa verstand ihr Handwerk, das war für jeden klar ersichtlich, mit flinken Fingern erledigte sie ihre Arbeit geschickt und konzentriert.
    Nachdem erstaunlich wenig Zeit vergangen war, traf Drolatol, beide Arme bis über die Stirn voll beladen, wieder beim Zelt ein. Er hatte sich beeilt und war leicht aus der Puste, als er die Sachen freudig an Elischa überreichte. Drolatol hatte tatsächlich an alles gedacht. Es fehlte nichts. Mit kurzen und knappen Anweisungen verteilte Elischa einige Aufgaben. Renlasol musste frisches Wasser und einen Kessel besorgen, um das Wasser über dem Feuer zu erhitzen. Drolatol durfte ihr beim Auswaschen der Wunden zur Hand gehen und Pruhnlok wurde zur Zubereitung einer Mahlzeit in die Küche geschickt.
    Madhrab saß auf seiner Schlafstätte, erbrach gerade das Siegel des hohen Vaters und öffnete die Pergamentrolle mit einer dringenden Nachricht des Overlord Boijakmar, als Kaptan Gwantharab das Zelt des Befehlshabers betrat. Die Nachricht war erst kurz zuvor von einem Boten aus dem Haus des Vaters gebracht worden. Madhrab blickte auf und nickte Gwantharab zu, was bedeutete, dass Gwantharab bleiben durfte, während der Lordmaster die Nachricht las.
    Nach einer Weile legte Madhrab die Pergamentrolle weg, wandte sich Gwantharab zu und bat diesen, sich zu ihm auf das Lager zu setzen. Gwantharab schwieg und setzte sich. Er wusste, dass der Lordmaster ihn erst nach seinem Bericht fragen musste, bevor er vorsprechen durfte. Madhrab machte einen nachdenklichen Eindruck auf Gwantharab, als er anfing zu reden: »Der hohe Vater ist in Begleitung von Master Chromlion und einigen Sonnenreitern auf dem Weg hierher. Er ist nicht mehr weit vom Lager entfernt und wird schon in Kürze eintreffen.«
    »Das sind gute Nachrichten, Lordmaster«, fühlte sich Gwantharab genötigt zu antworten.
    »Ja und nein«, erwiderte Madhrab. »Ich schätze den Overlord und seinen Rat sehr, das ist allgemein bekannt, aber er verlässt das Haus des Vaters inzwischen nur noch, wenn es Angelegenheiten von erheblicher Wichtigkeit zu erledigen gilt, die seine höchstpersönliche Anwesenheit erfordern.«
    »Vielleicht möchte Overlord Boijakmar die Schlacht mit eigenen Augen beobachten und Euch in den kommenden Tagen zu Eurem glorreichen Sieg gratulieren«, sagte Gwantharab.
    »Nein, bestimmt nicht, und denkt daran, Gwantharab … den Sieg über die Rachuren haben wir noch lange nicht errungen, mein Freund. Die Wahrscheinlichkeit zu siegen ist ohnehin nur gering. Der hohe Vater hat schon viele Schlachten gesehen und ist des Krieges schon lange müde. Er kommt aus anderen Beweggründen. Wir werden sehen. Und nun zu Euch, bringt Ihr neue Kunde von den Ufern des Rayhin? Deshalb seid Ihr doch gekommen, nicht wahr?«, fragte Madhrab.
    »Ja, Herr. Deshalb bin ich hier. Wir haben am Fluss eine Orna in Begleitung eines Saijkalsan aufgegriffen und mit ins Lager gebracht.«
    Madhrab horchte auf. Das waren in der Tat Neuigkeiten, die seine Neugier weckten.
    Gwantharab fuhr fort: »Die Orna und der Saijkalsan waren auf der Flucht vor einem guten Dutzend aufgebrachter Rachurenkrieger, die sie bis in den Fluss

Weitere Kostenlose Bücher