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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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jedoch ist gut«, antwortete Sick, »ich weiß leider keine Antwort darauf. Richtig wird wohl aus Eurer Sicht nur diejenige Antwort sein, die Euch am wenigsten Schmerz bereitet.«
    Der Foltermeister verließ die Zelle für einen Moment und kehrte nur wenig später mit einem Tisch zurück. Er packte sein Bündel aus und legte penibel Werkzeuge und die unterschiedlichsten Gegenstände auf dem Tisch aus. Dabei ließ er sich Zeit, sah sich jedes Instrument sorgfältig an und zeigte es Madhrab, bevor er es auf dem Tisch exakt und ordentlich ausrichtete. Schließlich trat er dicht an Madhrab heran. Sein Atem roch nach altem Fisch.
    »Zeigt mir Eure Zähne, Lordmaster«, sagte Sick überraschend.
    Madhrab presste die Lippen zusammen und versuchte mit Gewalt und seiner ganzen Kraft an den Ketten zu rütteln. Es hatte keinen Zweck, die Ketten ließen sich nicht bewegen. Er war dem Foltermeister hilflos ausgeliefert.
    »Ihr seid bockig. Nun denn, ganz ohne Eure Mithilfe wird es nicht gehen. Dann will ich Euch ein klein wenig nachhelfen«, meinte Sick. Er nahm sich einen Lederhandschuh vom Tisch und zog diesen über die rechte Hand. An den Fingerknöcheln war der Handschuh mit eisernen Nieten und Dornen verstärkt.
    »Das tut weh«, kündigte Sick die bevorstehende Behandlung an, »ich sage Euch also noch einmal, zeigt mir Eure Zähne.«
    Madhrab dachte nicht daran, Sick den Gefallen zu tun und sich hilfsbereit zu zeigen.
    Der auf seine Weigerung folgende Schlag ins Gesicht traf ihn hart. Die Haut platzte sofort an den Stellen auf, an denen ihn der Handschuh erwischte, und die Dornen drangen tief bis auf den Wangenknochen. Ein zweiter Schlag folgte prompt und ließ ihn schwarz vor Augen werden.
    Er wird mein Gesicht zerstören, wenn ich nicht mitspiele. Sei nicht dumm und zeig ihm deine Zähne, sagte sich Madhrab in Gedanken.
    »So ist es brav«, freute sich Sick, während er Madhrabs Zähne aufmerksam untersuchte und seinem Opfer das Blut mit einem schmutzigen Tuch aus dem Gesicht wischte, »seht Ihr, es geht doch. Ihr habt ein prächtiges Gebiss. Das zeigt mir, dass Ihr Euch bester Gesundheit erfreut. Keine Frage, Ihr seid stark und zäh. Wir werden großes Vergnügen miteinander haben.«
    Sick legte den Handschuh zurück auf den Tisch und nahm sich eine Zange, zwei große Haken und einen spitzen Gegenstand, der einem kleinen Handbohrer glich.
    »Seid Ihr ein Bewahrer?«, fragte er beiläufig, ohne den Bewahrer dabei anzusehen.
    »Ja, das bin ich«, antwortete Madhrab wahrheitsgemäß.
    »Halt, halt, halt ... so geht das nicht«, ärgerte sich Sick lautstark, »das bereitet doch kein Vergnügen, wenn Ihr gleich alles gesteht. Sobald ich allerdings ein klein wenig nachgeholfen habe, dürft Ihr gerne mit Ja antworten. Versuchen wir es also gleich noch einmal. Lautet Euer Name Madhrab?«
    Madhrab war von der Reaktion des Foltermeisters überrascht und wusste nicht, was dieser eigentlich von ihm wollte. Er fragte ihn die einfachsten und harmlosesten Dinge, die er ohnehin bereits wusste und die der Lordmaster kaum falsch beantworten konnte. Es war schwierig für ihn, in dieser misslichen Lage einen klaren Gedanken zu fassen und das Richtige zu tun. Sick ließ ihm keine Möglichkeit dazu.
    Dieser Mann will die Wahrheit nicht wissen. Er foltert mich, weil es ihm Freude bereitet und er durch die Folter Macht über mich hat. Er will mich demütigen und meinen Willen brechen. Ich werde mich fügen müssen, wenn ich überleben will, dachte Madhrab.
    »Nein«, versuchte er dem Foltermeister plötzlich gerecht zu werden.
    »So ist es besser ... und ich ertappe Euch sogleich bei einer feisten Lüge«, freute dieser sich und rieb sich die Hände.
    Sick trat erneut dicht an Madhrab heran, hauchte ihm seinen stinkenden Atem ins Gesicht und spannte mit den beiden eisernen Haken die obere und untere Zahnreihe des Bewahrers auseinander, bis dessen Mund weit geöffnet war. Mit der Zange packte der Foltermeister die Zunge des Lordmasters, zog sie, so weit er konnte, heraus, hielt sie fest und bohrte mit dem spitzen Gegenstand mitten hindurch. Der Lordmaster hätte vor Schmerz brüllen können, doch er nahm sich zusammen, konzentrierte sich auf seine Stärke und unterdrückte den Schrei.
    Verdammter Mistkerl ... du wirst mich nicht zum Schreien bringen, wehrte sich Madhrab in Gedanken gegen seinen Peiniger.
    Danach war ein hinterer Backenzahn an der Reihe. Mithilfe der Zange wuchtete Sick diesen mit nur einem einzigen Ruck heraus. Madhrab traten

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