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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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vor Schmerz Tränen in die Augen.
    Dann erhitzte Sick die Spitze des Bohrers über der Kerze seiner Laterne, bis der Gegenstand rot glühte. Die glühende Spitze stieß er, ohne zu zögern, in die offene Stelle, an der kurz zuvor noch der Backenzahn gesessen hatte, und bohrte hemmungslos in der Wunde herum. Der Schmerz durchzuckte Madhrab heftig, ließ ihn die Beherrschung verlieren und entlockte ihm ungewollt einen fürchterlichen Schrei.
    Sick war hocherfreut und kicherte.
    »Werdet Ihr Madhrab genannt?«, fragte er endlich, nachdem sich Madhrab allmählich wieder beruhigt hatte.
    »Ja«, stöhnte der Lordmaster.
    »Wunderbar«, Sick klatschte begeistert in die Hände, »Ihr habt unser Spiel verstanden. Für heute haben wir leider schon genug geübt. Ich werde Euch des Öfteren einen kleinen Besuch abstatten, wenn es Euch recht ist.«
    »Alleine Euer Geschwätz ist Folter genug. Ich werde Euch töten«, murmelte Madhrab erschöpft, »das steht fest.«
    »Ihr erwähntet Euer mordlustiges Ansinnen bereits. Fällt Euch nichts Neues ein? Aber bitte, versucht es, solltet Ihr unser fröhliches Beisammensein einige Monde lang tatsächlich überleben«, lachte Sick gehässig.
    Er packte seine Folterinstrumente wieder zusammen, verabschiedete sich und ließ Madhrab mit seinen Schmerzen allein in der Dunkelheit der Zelle zurück.
    In der vagen Hoffnung, Madhrab endlich zu erblicken, zog sich Elischa in den Wochen nach ihrer Rückkehr, so oft sie nur konnte, in ihre Kammer zurück und sah lange und angestrengt aus dem kleinen Fenster auf die Übungsplätze der Bewahrer. Insgeheim wusste sie, dass dies ein vergebliches Unterfangen war. Madhrab würde bestimmt nicht in den Arenen erscheinen. Sie hielten ihn im Kerker gefangen. Elischa war sich inzwischen ihres Zustandes sicher und hoffte inständig, den Vater des Kindes, das in ihrem Leib heranwuchs, bald gesund wiederzusehen. Sie und das Kind brauchten ihn.
    Die Orna hatten all ihre Heilkünste aufgewendet, um Lordmaster Kaysahan vor einem Gang zu den Schatten zu retten. Nachdem sie von der heiligen Mutter erst vor Kurzem über den Zustand des Lordmasters benachrichtigt worden war, hatte sie sich gleich am selben Abend ein eigenes Bild gemacht. Seine Genesung machte tatsächlich Fortschritte und er befand sich auf dem Weg der Besserung. Eine gute Nachricht, die sie in dieser Nacht bestimmt ruhiger schlafen ließe. Wenn Kaysahan überlebte, würde Madhrab womöglich wieder freikommen.
    Elischa hatte sich bereits schlafen gelegt, als es an ihrer Tür klopfte. Aufgeschreckt durch das Klopfgeräusch warf sie sich ein langes Gewand über, schlüpfte in ein Paar neben dem Bett stehende, warme Pantoffeln und öffnete die Tür. Zu ihrer Überraschung stand die heilige Mutter vor ihrer Kammer.
    »Wir müssen reden«, sagte die heilige Mutter mit einem besorgten Gesichtsausdruck. Sie sah blass und elend aus. Elischa machte sich Sorgen.
    »Was ist mit dir? Geht es dir nicht gut, Mutter?«, fragte Elischa.
    »Lordmaster Kaysahan ist zu den Schatten gegangen«, platzte die Mutter mit der Schreckensmeldung heraus, die Elischa beinahe ohnmächtig werden ließ.
    Elischa wankte und musste sich am Türrahmen festhalten, um nicht zu stürzen. Wie ist das möglich?, dachte sie. Ich habe mich vor wenigen Horas von seinem Gesundheitszustand überzeugt. Er war außer Gefahr.
    Lass uns in deine Kammer gehen und die Tür schließen. Es gibt viele neugierige Ohren, die nicht alles hören müssen, meinte die heilige Mutter.
    Sie drängte Elischa zurück in das Zimmer, trat selbst ein und schloss die Tür hinter sich. Elischa biss sich nervös auf die Unterlippe. Sie wartete gebannt, was ihr die Mutter zu erzählen hatte.
    »Ich glaube, Lordmaster Kaysahan wurde ermordet. Wir werden allerdings Schwierigkeiten haben, diese Behauptung zu beweisen. Vielleicht werden wir aus Gründen unserer Sicherheit erst gar nicht nach einem Beweis suchen. Noch nicht jedenfalls«, enthüllte die heilige Mutter ihren schwerwiegenden Verdacht, »... aber das ist noch längst nicht alles. Meine Vermutung geht dahin, dass eine Orna die verwerfliche Tat begangen hat. Eine unserer Schwestern wurde zu dem Mord angestiftet. Dessen bin ich mir fast sicher. Niemand sonst hatte in den letzten Tagen Zugang zu den Räumen der Heilung. Aber wer auch immer die Tat angeordnet hat, ihm ging es nicht darum, Kaysahan zu beseitigen. Er will Lordmaster Madhrab vernichten oder ihn im Kerker verrotten lassen.«
    Elischa musste sich setzen. Das

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