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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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einem milderen Tonfall.
    Dem Knappen Renlasol war es mittlerweile gelungen, sich zwischen den Leibern der Blutsklaven im Käfig aufzurichten. Entgeistert starrte er auf das Geschehen, das sich vor seinen Augen abspielte. Es war alles verloren. Er rüttelte an den Gitterstäben des Käfigs, um auf sich aufmerksam zu machen und den Meister von Yilassa abzulenken. Dieser schenkte ihm jedoch nur einen kurzen Blick und wandte sich stattdessen an Yabara.
    »Dort ist der Zweite, den wir suchen«, sagte der König der Bluttrinker, »ich bitte dich, Yabara. Stell ihn für eine Weile ruhig, damit er aufhört im Käfig zu randalieren. Der Lärm stört mich beim Nachdenken.«
    »Nein, lasst sie in Frieden!«, schrie Renlasol wütend. »Wir sind hier, um mit Euch zu sprechen. Wir sind keine Blutsklaven. Lasst uns bitte reden, ich flehe Euch an.«
    »Schweig still«, zischte Quadalkar, »jetzt bist du ein Blutsklave wie all die anderen in den Käfigen. Jafdabh hat dich verkauft und ich habe für dich und dein Blut bezahlt. Es interessiert mich nicht, weshalb du gekommen bist. Yabara, ist das der Junge, den du mir als Königskind vorschlagen wolltest? Er verhält sich ein wenig rebellisch für seine missliche Lage, findest du nicht?«
    Yabara nickte und begab sich zu Renlasols Käfig. Ihre Stimme bohrte sich wie glühendes Eisen in seinen Schädel: Spürst du den Schmerz, Renlasol? Halte deine Worte im Zaum oder ich verbrenne deinen Geist, während ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen waren und ihr Blick den seinen festhielt. Verzweifelt versuchte Renlasol dagegen anzukämpfen und zu sprechen. Es wollte ihm nicht gelingen. Seine Lippen blieben verschlossen und seine Kehle schnürte sich zu, als ob ihm jemand einen Knebel umgebunden hätte.
    Quadalkar führte Yilassa am Bodengitter vorbei zu seinem Thron. Ihre Augen weiteten sich, als sie die zuckenden nackten Leiber der Sklaven sah, die den Thron für ihren Meister bildeten.
    »Möchtest du gerne auf dem Thron sitzen?«, fragte Quadalkar.
    Yilassa schüttelte heftig den Kopf. Alleine der Gedanke, auf einem Stuhl aus Fleisch und Blut, auf sich bewegenden Leibern sitzen zu müssen, bereitete ihr Unbehagen. Sie war vollkommen nackt, fror und spürte keinerlei Verlangen nach dieser Erfahrung. Nicht einmal bekleidet hätte sie sich freiwillig auf den Thron gesetzt.
    »Das dachte ich mir schon«, lachte der Vater der Bluttrinker, »aber du wärst bestimmt sehr gerne ein Teil davon, nicht wahr? Ich denke, ein Stück einer Rücken- und Armlehne wäre angemessen.«
    Wiederum schüttelte Yilassa den Kopf, wohl wissend, dass sie sich dem Wunsch Quadalkars nicht entziehen konnte. Er scheuchte einen der Blutsklaven zur Seite und befahl Yilassa an dessen Stelle zu treten und seine Position einzunehmen. Sie musste gehorchen und tat mit steifen, ungewollten Bewegungen, wie ihr geheißen wurde. Genüsslich ließ sich Quadalkar auf dem Thron nieder, nachdem dieser durch Yilassa wieder vervollständigt worden war. Mit festem Griff führte er ihren Arm zu den weit geöffneten Lippen. Schmerz durchzuckte die Sonnenreiterin, als die Zähne ihre Haut berührten, durch Fleisch und Muskeln drangen und die Venen öffneten.
    Der Bluttrinker trank ihr Blut, das sich puliserend Herzschlag für Herzschlag in seinen Mund ergoss. Nach nur wenigen Schlucken hörte er auf und wischte sich mit dem Handrücken über die blutverschmierten Lippen. Er strich vorsichtig mit dem Zeigefinger über die tiefe Bisswunde an ihrem Arm, die nach der Berührung sofort aufhörte zu bluten und sich sogleich zu hässlichen Narben verschloss.
    »Ich nehme immer nur ein klein wenig deines Blutes zu mir. Das wird dich nur allmählich schwächen. Wir haben Zeit, mein Kind«, flüsterte er ihr zu, »unendlich viel Zeit.«
    Der Bluttrinker lehnte sich zurück, während er die Königskinder und seine anderen Kinder bei der Arbeit beobachtete. Sie hatten sämtliche Käfige geöffnet und alle Sklaven ihrer Kleidung entledigt. Der letzte der gefangenen Gefährten war schnell gefunden. Pruhnlok saß splitternackt und jammernd auf dem Boden der Halle. Es ließ sich nur schwer sagen, ob er aus Angst oder vor Kälte zitterte.
    »Bringt mir den um Gnade winselnden Fettwanst«, wandte sich Quadalkar an Yabara.
    Von den Königskindern flankiert schleppten sie Pruhnlok vor Quadalkars Thron. Die Beine gehorchten dem Küchenjungen nicht, weshalb sie den schweren Jungen nun an den Armen ziehen mussten. Renlasol konnte es kaum mit ansehen und verbarg

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