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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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magische Macht und verschloss mich daher ihren Worten. Vieles ist geschehen, seit ich aus Gafassa weggegangen bin. Ich habe mich verändert, löste mich von den Saijkalrae und bin nun ein freier Magier.«
    »Ist das eine Plage oder ein einträgliches Handwerk?«, fragte Calicalar.
    »Weder noch«, fuhr Sapius fort. »Ich weiß, du glaubst nur an die Stärke der Drachen. Für dich gab es nie etwas anderes. Aber ich wusste, dass ich eine magische Begabung in mir hatte. Du wolltest meine Fähigkeiten nicht wahrhaben und gabst mir die Schuld an Mutters Tod.«
    »Sie starb vor Gram ob deiner Schwäche.« Calicalars Augen blitzten gefährlich auf.
    Sapius hatte ein heikles Thema angesprochen.
    »Das ist eine Lüge«, erwiderte er aufgebracht, »du weißt das. Das Drachenfieber zerstörte ihre Lebensfreude. Erinnere dich, ehrenwerter Yasek der Menara Dar. Niemals hättest du in Erwägung gezogen, dass die Drachen und ihre Verbindung zu den Tartyk die Ursache von Mutters Leiden sein könnten. Da war es schon um einiges leichter für dich, deinen Sohn zu beschuldigen. Sieh doch endlich die Wahrheit. Eine seltene Krankheit hat Mutter getötet. Du kannst weder den Drachen noch mir einen Vorwurf machen.«
    Calicalar ballte die Hände zu Fäusten und trat dicht an Sapius heran. Eine Ader pochte an der Schläfe des Yasek. Jeder Muskel und jede Sehne seines Körpers waren zum Zerreißen angespannt. Eine falsche Bemerkung, eine Provokation oder eine unbedachte Bewegung konnten ihn aus der Spannung lösen und angreifen lassen. Calicalar wirkte, als ob er seinen Sohn erschlagen wollte. Sapius ließ sich nicht beirren und blickte ihm geradewegs in die zusammengekniffenen, zu Schlitzen verengten Augen. Instinktiv wusste er, dass er in diesem Augenblick standhalten musste und keine Schwäche zeigen durfte. Regungslos standen sie sich gegenüber und starrten sich an. Wer würde nachgeben? Der Vater oder der Sohn? Wenn Sapius aufgab, wäre Calicalar in seinem Urteil über den verlorenen Sohn bestätigt. Sein Gesicht blieb starr, kein Zucken und keine Regung. Der Magier bewegte nicht einmal eine Wimper.
    Plötzlich wandte sich Calicalar ab.
    »Geh, Sapius«, flüsterte der Yasek heiser, »du gehörst nicht zu uns und hättest nicht zurückkehren sollen. Dein Anblick und deine Worte schmerzen mich. Geh und komm nicht wieder.«
    »Warum empfingst du mich, wenn ich dich gleich wieder verlassen soll?«, wollte Sapius wissen.
    »Valkreon ist alt und er hat ein weiches Herz. Er war zeit seines Lebens ein guter und treuer Diener. Mehr Freund und Mentor als Diener. Ich gewährte ihm diese eine Bitte und wollte dir sagen, dass du weder in diesem noch in einem anderen Haus von Gafassa willkommen bist«, antwortete der Yasek.
    »Ich kam, um dich um Verzeihung zu bitten«, rutschte es Sapius zur eigenen Überraschung heraus, »und um deinen Rat zu suchen. Den Rat eines weisen Tartyk.«
    »Wofür willst du mich um Verzeihung bitten?«, fragte Calicalar, ohne dabei aufzusehen. »Für die Fehler, die ich dir gegenüber begangen habe? Für die Härte und Demütigung, die ich dir angedeihen ließ? Du beschämst mich.«
    »Das lag nicht in meiner Absicht«, meinte Sapius. »Ich bitte dich um Verzeihung, dass ich dich, die Tartyk und die Drachen einst im Zorn verlassen habe. Ich bitte dich um Verzeihung, dass ich nicht an die Drachenmagie glaubte. Ich bewunderte dich, wollte dir nachfolgen und ein Drachenreiter werden. Doch ich erhielt keine Möglichkeit dazu. Du glaubtest nicht an mich, so wenig wie ich der magischen Verbindung zu den Drachen vertraute.«
    »Mag sein, aber nun ist es zu spät«, gab der Yasek zu, drehte den Kopf und musterte Sapius eingehend von Kopf bis Fuß. »Sieh dich nur an, welchen Preis du bezahlen musstest. Ich werde deine Fragen beantworten, soweit das möglich ist. Was möchtest du wissen?«
    »Ich habe eine schwere Aufgabe zu erfüllen«, erklärte Sapius. »Der weiße Schäfer muss erwachen. Ich werde gegen die Saijkalrae kämpfen, wenn die Zeit gekommen ist und die Lesvaraq wiedergeboren wurden. Wirst du mir helfen?«
    »Ich wüsste nicht wie«, erwiderte Calicalar.
    »Leih mir einen der Drachen für die Rückreise«, erläuterte Sapius seinen Wunsch, »die Zeit bis zur Geburt der Lesvaraq ist knapp. Der Drache wäre eine große Hilfe für mich und könnte mich zur rechten Zeit an den richtigen Ort bringen.«
    Calicalar legte die Stirn in Falten und dachte nach. Das war mehr, als Sapius angenommen hatte beim Vater erreichen zu

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