Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
Rajuru trat auf den Plan und gründete ein neues, in seiner Aggressivität und den Anlagen nie zuvor gekanntes Volk, das mit jeder Sonnenwende zu einer größeren Bedrohung für den Kontinent und insbesondere für die Klanlande wurde. Die Zucht von Chimären machte sie unberechenbar und gefährlich.«
    Die Stimme legte eine Pause ein, um nachzudenken.
    »Weshalb bist du an diesen Ort zurückgekehrt, Sapius?«, fragten die Drachen. »Welchen Rat suchst du bei den Alten?«
    »Es hat sich vieles verändert auf Ell und ich habe viele Fragen, auf die ich keine Antwort weiß«, versuchte Sapius sein Ansinnen zu erklären. »Der dunkle Hirte ist erwacht und verdunkelt eine der Sonnen Krysons. Schwindet das Licht, wird sich die Natur und damit unser aller Leben verändern. Die Zeit der Dämmerung werden nur die Stärksten und die Kreaturen der Nacht überleben. Das Gleichgewicht ist in Gefahr. Ich muss wissen, wie der Fluch gebannt und der weiße Schäfer geweckt werden kann. Nur wenn er wach ist, gibt es einen Ausgleich der Kräfte und die Saijkalrae können wirkungsvoll bekämpft werden. Bis dahin treibt der dunkle Hirte ungehindert sein böses Spiel. Die Lesvaraq werden geboren und müssen vor ihm geschützt werden.«
    »Ist das dein einziger Grund?«, hakten die Drachen nach.
    »Nein, ich kam auch zurück, um mit Vater zu sprechen«, gab Sapius ungern zu, »vorausgesetzt, er empfängt mich.«
    »Dein Vater ist ein weiser Tartyk«, sagte die Stimme, »du solltest ihn um Verzeihung bitten.«
    »Ich soll ihn um Verzeihung bitten?« Sapius war fassungslos. »Er hat mich gedemütigt, sah mich nie als seinen Sohn und verweigerte mir die Erfüllung meiner Träume. Es ist seine Schuld, dass ich wegging und den Wunsch aufgab, ein Drachenreiter zu werden.«
    »Es war nicht seine Schuld, Sapius«, erwiderten die Drachen, »es war dein freier Wille, der dich von zu Hause forttrieb. Calicalar wusste, dass du keine Verbindung zu uns Drachen hattest. Du hast das abgelehnt, wofür dein Vater lebte. Nach dem Freitod deiner Mutter nagten die Zweifel an dir und ließen dich stattdessen an einen anderen Weg der Magie glauben. Auserwählt, ein höheres Schicksal zu erfüllen. Ein Sohn aus gutem Hause, der sich einbildete, etwas Besseres zu sein. Dein Glaube an die Stärke der Drachen hingegen war nicht fest genug und verwehrte dir die notwendige Verbindung für einen Drachenreiter. Calicalar war hart und manchmal ungerecht zu dir. Das ist wohl wahr. Aber er wusste ob seiner Strenge und es belastete ihn, denn er sah den Konflikt zwischen euch mit jedem Tag wachsen. Aber er sah auch, dass du auf dem falschen Weg warst. Du warst arrogant und eingebildet und du dachtest, dass es dir kraft deiner Geburt zustünde, ein Drachenreiter zu sein. Doch nur weil all deine Vorfahren Drachenreiter waren, durfte dir dieses Privileg nicht einfach ohne innere Überzeugung zufallen. Einzig wir Drachen entscheiden, wer würdig ist, auf unseren Rücken getragen zu werden, und wer nicht. Dennoch wollten wir deinem Vater gefällig sein. Wie oft hatte er uns angefleht, mit dir Verbindung aufzunehmen, obwohl er wusste, dass seine Bitten ungehört bleiben mussten. Wir taten, was in unserer Macht stand. Doch dein Geist blieb uns verschlossen. Er war enttäuscht, als du dich im Zorn endgültig mit ihm überwarfst und Tartyk verließest, um nach den Saijkalrae zu suchen. Alle in dich gesetzten Hoffnungen wurden damit zerstört.«
    »Aber ich hatte recht«, antwortete Sapius kleinlaut. »Ich bin ein freier Magier. Ich habe erreicht, was ich mir vorgenommen hatte.«
    »Vielleicht ist das wahr«, meinten die Drachen, »wahrscheinlich aber nicht. Sieh, was aus dir geworden ist und welchen Preis du zahlen musstest. Du warst im Land der Tränen und kehrtest zurück. Der Sapius, der seine Heimat einst verriet, ist tot. Ist dir das denn auf deiner Reise nicht klar geworden?«
    »Ich war tot!«, erwiderte Sapius steif. »Doch ich lebe wieder.«
    »Nein«, grollten die Drachen, »du bist nicht derselbe. Das denkst du, aber die Veränderung ist offensichtlich. Ein Teil von dir blieb dort und du hast etwas aus dem Land der Tränen in die Welt der Lebenden mitgebracht. Wir meinen nicht den Stab aus dem Holz des Farghlafat. Es ist in dir und macht dich zu dem, was du bist. Du hast die Magie mitgebracht. Ob gut oder schlecht können wir nicht erkennen.«
    »Was soll ich tun?«, antwortete Sapius. »Ich fühle mich lebendig. Meine Aufgabe ist es, die Lesvaraq zu beschützen, bis sie

Weitere Kostenlose Bücher