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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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denkwürdigen Tag, an dem der immer noch amtierende Overlord der Bewahrer, Boijakmar, gegen Quadalkar und dessen Kinder zog, um dem Treiben der Bluttrinker ein für alle Mal ein Ende zu setzen.
    Viele der Kinder Quadalkars wurden während Boijakmars gnadenloser Jagd gestellt und gerichtet, obwohl der Overlord während des unerbittlichen Feldzuges in einer einzigen Schlacht all seine Sonnenreiter verlor.
    Boijakmar gab nicht auf und erwies sich als zäh und hartnäckig. Er statuierte ein grausiges Exempel am eigenen Gefolge.
    Danach wurde es still um den verfluchten Saijkalsan und die bluttrinkende Kinderschar. Er war weit vorsichtiger geworden, hielt sich zurück, zog von Versteck zu Versteck und vermied es fortan, den Zorn des Bewahrers erneut zu wecken. Er und seine Kinder nahmen sich meist nur noch das, was sie unbedingt brauchten, und töteten ihre Opfer, ohne ihnen den alles verändernden Kuss, Blut von Quadalkars Blut, zu geben und damit die Aufnahme in die Familie zu gewähren.
    »Die Zeremonie ist beendet«, rief der dunkle Hirte. »Geht … geht mir aus den Augen, alle. Ich will euch erst wieder sehen, wenn ihr die Macht der Saijkalrae nach Ell hinausgetragen habt. Findet neue Schüler und bringt sie zu mir, wenn sie für die Prüfung bereit sind. Rekrutiert neue Streiter, die bereit sind, ihr Leben für unsere Sache zu lassen. Verkündet überall die Botschaft, dass der dunkle Hirte erwacht ist. Kryson gehört mir .«
    Kallahan flüsterte Tallia eine Bemerkung ins Ohr und zog sie rasch am Ärmel ihres Gewandes mit sich. Er wollte die Hallen der Saijkalrae schnellstmöglich wieder verlassen.
    Saijrae beobachtete die beiden, sprang vom Steinquader herab und versperrte ihnen prompt den Weg. Er umkreiste Kallahan und das Mädchen wie ein hungriges Raubtier auf seiner Jagd kurz vor dem entscheidenden Sprung, blieb hinter Tallia stehen und umfasste sie fest mit seinen Armen.
    »Verschwinde, Kallahan!«, befahl Saijrae.
    »Mein Hirte, sie ist noch nicht bereit für die Prüfungen und viel zu jung für Euch. Ich werde sie nicht in den Hallen bei Euch lassen«, erwiderte Kallahan unnachgiebig und mit fester Stimme.
    Der dunkle Hirte strich ihr mit beiden Händen über ihre Brüste, die sich in kleinen Wölbungen unter dem grauen Gewand abzeichneten. Er hielt ihr langes Haar hoch, schnüffelte an ihrem Hals und ihren Haaren. Der Atem an ihrem Hals fühlte sich kalt an. Seine Zunge glitt vom Nacken aufwärts über den Hals bis in ihre Ohrmuschel und ließ das Mädchen erschaudern.
    Tallia wagte nicht, sich zu bewegen, und ließ die Berührungen über sich ergehen. Sie wusste nicht, wie ihr geschah oder wie sie sich dem dunklen Hirten gegenüber verhalten sollte. Sie war ihm schutzlos ausgeliefert. Ihre Augen suchten Kallahan und drückten tiefe Furcht und Unsicherheit aus.
    Grinsend lugte Saijrae hinter Tallias Kopf vor und sprach: »Nun, Kallahan … soweit ich das sehen, fühlen und riechen kann, hat mein kleines Lamm alles, wonach mir im Augenblick die Sinne stehen, und, welch seltenes Glück, sie hat es sogar im Überfluss. Seltsam, es scheint, du hättest den Blick dafür verloren, wo du doch so lange Zeit mit ihr in der Einsamkeit der Berge verbracht hast. Ihre unwiderstehlichen weiblichen Reize drängen sich geradezu auf, selbst einem alten Eigenbrötler wie dir dürfte dieser betörende Duft der Sinnlichkeit nicht entgangen sein. Jede Pore ihres jungen Körpers schreit geradezu nach Liebe. Sie ist bereit für mich . Das genügt vollauf. Ich kann ihr vieles beibringen, oder denkst du, ich wäre nicht in der Lage, eine Frau und eine Saijkalsan aus ihr zu machen?«
    »Lasst Tallia mit mir gehen, ich flehe Euch an. Sie fürchtet sich. Glaubt mir, ich kenne sie inzwischen, sie ist noch lange nicht bereit für das, was Ihr mit ihr vorhabt.« Kallahan wagte viel und suchte die offene Konfrontation, um Tallia aus den Klauen des dunklen Hirten zu bekommen und mit sich zu nehmen.
    »Geh, Kallahan … geh alleine zurück in deine Berge. Geh, bevor ich mich vergesse«, zürnte Saijrae, der langsam die Geduld zu verlieren schien.
    Kallahan rührte sich nicht von der Stelle. Das Mädchen dem dunklen Hirten zu überlassen wäre gerade so, als würde er sein eigen Fleisch und Blut der ewigen Verdammnis ausliefern. Dann hätte er sie auch schon ihrem ungewissen Schicksal überlassen können, bevor sie überhaupt zu ihm gekommen war.
    Tallia hatte viel mitgemacht in ihrem jungen Leben, das es bisher alles andere als gut mit ihr

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