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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Angeln einige Tropfen Öl gut vertragen hätten. Mit einem breiten, aber zahnlosen Grinsen stand Master Zachykaheira der Letztgänger dahinter, um die Neuankömmlinge mit ausgebreiteten Armen freudig zu begrüßen: »Herzlich willkommen am wohl schrecklichsten Ort auf Kryson, kommt nur herein, dann wird es schön eng, warm und kuschelig in unserer guten Stube.«
    Im Gegensatz zu den meisten anderen Wohnstätten in den Klanlanden befand sich keine in den Boden eingelassene Feuerstelle in der Hütte. Stattdessen gab es zum Erstaunen Renlasols gleich neben der Tür einen großen eisernen Herd, der mit Holz angefeuert wurde. Auf der Oberfläche diente eine schwere Eisenplatte als Kochstelle. Ein beeindruckendes Rauchabzugsrohr führte an der Wand entlang bis zum Kamin. Die Sonnenreiter hatten ordentlich in der Hütte eingeheizt. Kaum hatte Renlasol den Raum betreten, schlug ihm eine enorme Hitze entgegen, die ihm fast den Atem raubte und ihm sofort den Schweiß auf die Stirn trieb.
    »Ihr müsst mir unbedingt erzählen, was genau Euch hierherführt«, fuhr Zachykaheira fort. »Ich nehme an, Ihr habt neue Kunde von den Ereignissen der vergangenen Monde? Wie ergeht es meiner Entdeckung Madhrab? Ich muss jedes Mal vier Monde auf den nächsten Wechsel der Sonnenreiter warten, bis ich wieder Informationen bekomme. Sonst kommt mich hier kein normal sterbliches Wesen besuchen. Ah … bevor ich es vergesse, es wäre ratsam, wenn Ihr Eure Pferde die Nacht über im Stall unterbringt. Sie wären ein gefundenes Fressen für die Kriecher, die sich hier herumtreiben. Aber beeilt Euch besser, die Nacht lässt nicht mehr lange auf sich warten. Hier … nehmt den Schlüssel zum Stall.«
    Der Letztgänger nahm einen rostigen Schlüssel von der Wand und reichte ihn an Yilassa weiter. Sie hasteten wieder nach draußen und brachten die Pferde, so schnell sie konnten, in den Stall. Yilassa kannte den alten Zachykaheira gut. Nach ihrer Erfahrung war es meist besser, wenn sie auf das hörten, was er sagte.
    Renlasol hatte sich nicht getäuscht. Im Stall waren neben den Pferden der Sonnenreiter, Schweine, Hühner, Ziegen, Schafe und zwei Kühe untergebracht. Nachdem sie die Pferde abgeschirrt und versorgt hatten, gingen sie geschlossen zurück in die Hütte. Erst jetzt bemerkte Renlasol, dass sich außer Zachykaheira noch vier Sonnenreiter in der gemütlichen Behausung befanden.
    Die Männer saßen um einen Tisch, starrten mit furchtsamen Augen und offenen Mündern zu ihnen herüber und waren gerade dabei gewesen, ihre Klingen zu schärfen. Sie schienen recht jung zu sein. Als sie Yilassa erblickten, fiel einem nach dem anderen die Kinnlade herab und sie sahen teils beschämt zur Seite.
    »Macht doch den Mund zu, wenn ein Kaptan unsere bescheidene Hütte betritt«, herrschte Zachykaheira die jungen Sonnenreiter an und fuhr an Yilassa gewandt fort: »Ihr dürft den jungen Burschen das ungebührliche Verhalten nicht übel nehmen. Sie haben seit nunmehr drei Monden keine Frau mehr gesehen und schon gar keine so hübsche. Euer Anblick ist wie ein Schock für die jungen Burschen, der ihnen das Blut aus den Köpfen in weitaus niedrigere Gefilde jagt.«
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte Yilassa mit einem verständnisvollen Lächeln auf den vollen Lippen, »ich fühle mich geschmeichelt.«
    Nachdem sich Renlasol, durch die Hitze des Bollerofens bedrängt, rasch von seinem Mantel befreit hatte, sah er sich neugierig in der Hütte um. Von außen hatte die schlichte Behausung klein auf ihn gewirkt. Nunmehr gewann er den Eindruck, dass sie doch ausreichend Platz für die Sonnenreiter und die neu hinzugekommenen Gäste bot. An der hinteren Wand, neben einem Holzverschlag für die Sonnenreiter, in welchem sie dicht nebeneinander ihre Schlafstätten auf Strohsäcken eingerichtet hatten, führte eine hölzerne Sprossenleiter auf einen von einer stabilen Balkenkonstruktion getragenen Dachboden. Im Boden, unmittelbar zu seinen Füßen, bemerkte der Knappe eine geschlossene Luke. Offensichtlich hatten die Bewahrer die Hütte ausgebaut und sogar großzügig unterkellert.
    »Ihr erwähntet vorhin Kriecher«, wandte sich Drolatol interessiert an Zachykaheira, »wenn Ihr mir die Frage erlaubt, was ist das?«
    »Ein Kriecher?«, fragte der Letztgänger, setzte sich seufzend auf einen in der Nähe stehenden Stuhl und wurde plötzlich ernst. »Ich dachte, Ihr wüsstet, welche Geschöpfe sich hinter diesem Namen verbergen. Aber ich will es Euch gerne erklären. Wie

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