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Kryson 03 - Zeit der Dämmerung

Titel: Kryson 03 - Zeit der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Vergangenheit an. Madhrab zermarterte sich den Kopf, warum sich Quadalkar dazu entschieden hatte, alleine gegen ihn anzutreten. Das war ein Risiko für den König der Bluttrinker, welches er aus irgendeinem Grund bereit war zu tragen. Aber was trieb ihn zu solch einem Schritt? Das Verhalten des Quadalkar war ihm ein einziges Rätsel. Er hätte die bluttrinkenden Bewahrer gegen ihn schicken können, die ihn schon wegen ihrer Zahl voraussichtlich besiegt hätten. Oder er hätte ihn mit der Macht der Saijkalrae vernichten können. Doch die Motive des Bluttrinkers blieben im Dunkeln verborgen.
    »Wer sich nicht an meine Worte hält, wird von mir selbst in die Flammen der Pein geschickt«, fuhr Quadalkar fort und wandte sich erneut seinem Gegner zu. »Nun wollen wir unser Schicksal erfüllen, Krieger. Ich sah Euch in meinen Träumen. Wieder und wieder. Doch der Traum endete stets, bevor wir unsere Klingen kreuzten. Ich muss endlich wissen, wie er weitergeht.«
    »Keine Magie der Saijkalrae?«, fragte Madhrab.
    »Keine Magie«, bleckte der König der Bluttrinker die spitzen Zähne, »nur die Magie unserer Schwerter und die uns überlassenen Gaben des Kampfes werden über Sein oder Vergehen entscheiden. Ich gebe Euch das Wort eines Verräters, Saijkalsan und Bluttrinkers darauf. Es ist zwar nichts wert, aber besser als nichts ist es allemal. Nehmt es oder lasst es. Welche Wahl habt Ihr schon?«
    »Dann lasst uns endlich beginnen«, sagte Madhrab, »bringen wir den Fluch des Bluttrinkers zu Ende.«
    Der Lordmaster musterte sein Gegenüber genau. Im Gegensatz zu den anderen Bluttrinkern wirkte die Haut des Meisters ledern. Und sie war zu seinem Erstaunen rosig.
    Er hat sich vor unserem Kampf mit dem Blut der Bewahrer gestärkt, mutmaßte Madhrab. Der Bewahrer war sich nicht sicher, was ihn erwartete, und stellte sich auf einen langen und harten Kampf ein. Im Gegensatz zu Yilassa gab es bei Quadalkar kein Belauern und kein Zögern. Der Vater aller Bluttrinker griff sofort mit aller Macht eines erfahrenen Kämpfers und Veteranen an. Er schwang die Blutklinge, als wäre sie eine leichte, hölzerne Übungswaffe. Doch ihre Wirkung war eine ganz andere. Quadalkar ließ Schlag auf Schlag folgen, zwang den Bewahrer in die Verteidigung und ließ ihm keine Luft, sich zu entfalten oder gar einen Gegenangriff zu starten. Madhrab war überrascht von der Kraft und der Wucht, die Quadalkar in die Hiebe legte, die ihm anscheinend so leicht von der Hand gingen. Die rasch hintereinander ausgeführte Reihe von mächtigen Schlägen brachte den Lordmaster dazu, zurückzuweichen. Schließlich hielt er Solatar zum Schutz abwehrend vor und über sich und ging auf die Knie. Die Angriffe des Bluttrinkers wurden vom Kreischen und Klirren der Klingen begleitet. Funken sprühten. Jeder Schlag des Quadalkar wurde in seiner Stärke über die Klinge und den Griff in Hände und Arme des Lordmasters schmerzhaft abgeleitet. Bei jedem weiteren Hieb drohte Madhrab sein Schwert fallen zu lassen.
    Der nächste Hieb des Bluttrinkers ging daneben und schlug eine tiefe Kerbe in einen auf dem Boden liegenden großen Stein. Madhrab nutzte den Fehlschlag und die darauf folgende Unachtsamkeit sofort, sprang auf, um nun seinerseits einen Angriff vorzutragen. Solatar heulte freudig auf, als Madhrab eine Lücke in der Verteidigung des Bluttrinkers ausmachte, zustieß und die Klinge tief in der Flanke Quadalkars vergrub. Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch die Reihen der Bluttrinker. Die Kriecher wurden unruhig. Quadalkar umfasste die Klinge mit einer Hand und riss sie vor Schmerz brüllend aus der Wunde. Er drehte sich von seinem Gegner weg, um einem weiteren Vorstoß zu entgehen, und hatte Glück, dass ihn Madhrab nur leicht am Rücken traf, eine zwar schmerzhafte und stark blutende, aber nicht allzu tiefe Wunde schlug.
    »Ihr seid wirklich gut«, staunte Quadalkar, »verdammt gut.«
    Quadalkar sammelte seine Kräfte für eine weitere Reihe von Schlägen. Auf diese Weise versuchte er den Bewahrer zu zermürben. Doch dieser hatte aus den vorgetragenen Angriffen rasch gelernt. Ein weiteres Mal würde er dadurch nicht mehr in Bedrängnis geraten. Sein Gegner musste sich etwas Neues einfallen lassen, wollte er ihn überraschen. Mit dem Mut der Verzweiflung einer in die Enge getriebenen und verwundeten Kreatur drosch Quadalkar auf den Lordmaster ein. Aber dieses Mal war der Bewahrer gewarnt und lenkte die Wucht der Schläge geschickt ab. Quadalkar tobte, geriet in einen

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