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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Freund«, antwortete Madhrab.
    »Ihr habt den Schänder besiegt«, stellte Baylhard erstaunt fest.
    »Es musste so kommen. Grimmgour fiel auf einen wirklich sehr dummen Trick herein, den ich Euch lieber nicht erzählen werde«, erklärte Madhrab.
    »Der General unserer Feinde ist tot«, meinte Baylhard, »das ist das Einzige, was zählt. Wie Ihr ihn besiegt habt, ist mir egal. Die Rachuren und ihre Chimären sind ohne Führung. Das ist weit mehr, als wir erhoffen durften, obwohl wir leider keine Todsänger trafen.«
    »Ja, das ist eigenartig. Ich wundere mich, wo Nalkaar steckt und was er wohl aushecken mag«, Madhrab dachte eine Weile nach, bevor er fortfuhr. »Zieht Euch mit den Eiskriegern nach Tut-El-Baya zurück, Baylhard. Ihr habt gut gekämpft und für heute schon genug getan. Ich bleibe mit einer kleinen Gruppe Eurer Männer hier und halte Euch den Rücken frei.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Sicher werden wir nie sein. Ich brauche Euch in Tut-El-Baya. Wir wollen keine Überraschungen riskieren und ich glaube, es ist noch nicht vorbei. Aber im Augenblick laufen die Rachuren und die Chimären, als wären die Schatten hinter ihnen her. Es droht vorerst keine Gefahr. Geht nur. Ich komme so bald wie möglich nach.«
    »Aye«, sagte Baylhard, »ich lasse Euch ungern zurück. Aber wenn Ihr es wünscht, ziehen wir ab.«
    Madhrab reichte Baylhard die Hand und half ihm auf die Beine. Baylhard rief einen seiner Eiskrieger zu sich und ließzum Rückzug blasen. Die Krieger sammelten sich. Einhundertzweiundzwanzig Eiskrieger waren im Kampf gefallen und sie hatten einige ihrer prächtigen Tiger verloren. Die Eiskrieger nahmen die gefallenen Kameraden und die Tierkadaver auf ihren Pferden mit. Eine Bestattung war das Mindeste, was sie für ihre Gefährten tun konnten.

    Nalkaar hatte das Schlimmste befürchtet. Oder gehofft? Schon seit geraumer Zeit hatte er das Ende Grimmgours kommen sehen. Madhrab hatte den Rachurengeneral enthauptet und Nalkaar hatte aus einem Versteck alles mit angesehen. Auch den Rückzug der Eiskrieger.
    »Wie soll ich Rajuru Grimmgours Tod erklären?«, machte sich der Todsänger Gedanken.
    Sich Grimmgours Gang zu den Schatten zu wünschen, war eine Sache. Rajuru darüber zu berichten, allerdings eine ganz andere. Die Hexe würde den Todsänger verdammen. Aber er konnte schließlich nicht die ganze Zeit auf Grimmgour aufpassen. Das war nicht seine Schuld. Eine Konfrontation mit Madhrab während ihrer Eroberung war unvermeidlich. Dennoch war er sich sicher, dafür würde er, Nalkaar, für alle Ewigkeit in den Flammen der Pein schmoren. Es gab nur eine Möglichkeit für ihn, diesem Schicksal und den Qualen zu entgehen. Er musste Rajuru nach seiner Rückkehr töten.
    »Ich wünschte, die Hexe wäre bereits tot«, sagte Nalkaar zu sich selbst und hegte insgeheim eine vage Hoffnung. »Vielleicht ist sie es schon und starb mit ihrem Sohn. Das wäre immerhin möglich. Oder jemand hat das für mich still und heimlich erledigt. Sie hat sich noch immer nicht gezeigt. Der Bote müsste ihr längst von den Ereignissen berichtet haben. «
    Mit diesen Gedanken durfte er sich nicht aufhalten. Nicht jetzt. Er hatte ein Ziel und es war nicht allzu weit von ihm entfernt.
    »Spiel«, forderte er Madsick auf, »spiel unser Lied!«
    Madsick legte die Flöte an seine Lippen und begann das Lied der Seelen zu spielen. Nach den ersten Takten fielen Nalkaar und seine Todsänger mit ein.

    Die ersten Klänge erreichten Madhrab und die Gruppe von Kriegern, mit denen er zurückgeblieben war. Madhrab erschrak, er hatte diese Art des Gesangs schon einmal gehört und auch das Flötenspiel kam ihm bekannt vor.
    »Lauft weg und rettet eure Seelen!«, rief er den Eiskriegern zu.
    »Eure Regentschaft?«, wunderte sich einer der Männer.
    Die Eiskrieger waren sich der Gefahr nicht bewusst und verstanden nicht, weshalb sie der Regent wegschickte. Sie fragten sich, ob Madhrab wohl den Verstand verloren hätte. Ihr Befehl lautete, den Regenten nicht alleine zurückzulassen und sein Leben zu schützen.
    »Bei den Kojos«, sagte Madhrab, als er bemerkte, dass sich die Eiskrieger nicht bewegten, »ich befehle es euch. Flieht, bevor es zu spät ist!«
    Madhrab hielt sich die Ohren zu und redete laut mit sich selbst, um sich von dem Gesang abzulenken. Er schrie, steigerte sich und brüllte. Nichts half. Die Musik drang in seinen Geist ein und ließ ihn verstummen. Einige Eiskrieger seiner Gruppe flohen. Sie hatten Glück und erreichten ihre Pferde,

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