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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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die Geschicke der Klanlande.«
    »Ah … wir kennen uns doch. Ihr wart der Liebhaber der Regentin, nicht wahr?«, sagte Thezael. »Wie war noch gleich Euer Name … wartet … mein Gedächtnis lässt nach. Ich habe es gleich … Ayadaz. Habe ich recht?«
    »Sehr gut. Ja, das stimmt«, antwortete Ayadaz forsch.
    »Zu Euch komme ich noch. Ihr habt noch all eure Arme und Beine. Wie geschickt. Ich denke, wir fangen mit Euch an«, schlug Thezael vor.
    »Womit? Was soll das bedeuten?«, zeigte sich Ayadaz überrascht.
    »Ihr habt es noch nicht verstanden, nicht wahr?«, fuhr Thezael fort. »Mit der Kapitulation Eures ehemaligen Regenten gehören der Kristallpalast und Tut-El-Baya den Rachuren. Ich bin der Statthalter Tut-El-Bayas und gebiete fortan über Stadt und Palast. Der Rat der Fürsten ist hiermit entmachtet. Einzig mein Wort gilt. Und hiermit verkünde ich folgende Entscheidung: Der Rat der Fürsten wird unverzüglich aufgelöst. Alle Angehörigen und Vertreter der Fürstenhäuser, die einen Sitz im Rat beanspruchen, werden noch heute öffentlich hingerichtet. Und mit Euch fangen wir an, Ayadaz. Auf dem Marktplatz warten bereits vier starke Pferde auf Euch.«
    »Ihr seid vollkommen wahnsinnig«, schluckte Ayadaz.
    Thezael ignorierte die Bemerkung von Habladaz’ Neffen und wandte sich an den Palastdiener Darfas.
    »Ihr kommt mir ebenfalls bekannt vor. Ihr habt das Gesicht eines Verräters. Hattet Ihr das damals schon? Ihr seid alt geworden.Wenn ich mich recht entsinne, hattet Ihr ebenfalls eine – wie soll ich sagen – unheilige Verbindung zu Raussa.«
    »Mein Name ist Darfas, Herr. Das ist lange her«, verteidigte sich Darfas, »und ich wurde von Euch dafür bestraft!«
    »Ach wirklich? Ist das wahr?«, fragte Thezael.
    Darfas nickte eifrig. Er erinnerte sich an die Schmerzen, als wären sie ihm erst heute zugefügt worden.
    »Wenn das so ist«, sagte Thezael, »wie steht Ihr dann zu mir und den Praistern?«
    »Ich bin ein einfacher Diener des Palastes, Herr«, antwortete Darfas, »ich diene Euch treu und zuverlässig, wie ich allen Herren des Palastes vor Euch gedient habe. Ich tue, was Ihr von mir verlangt, ohne Euch oder Eure Worte infrage zu stellen, so wie es sich für einen guten Diener gehört.«
    »Klug geantwortet«, stellte Thezael fest, »aber leider nicht den Kern meiner Frage.«
    »Ich habe nichts gegen die Praister einzuwenden. Sie dienen den Kojos und den Schatten. Das ist gut und notwendig. Ich bin froh, dass sie zurück sind«, log Darfas.
    »Gut gelogen«, lachte Thezael, »aber Eure Lüge soll belohnt werden. Ich werde mich gnädig erweisen und Euch heute verschonen. Nehmt hiermit meinen ersten Befehl entgegen. Ihr werdet die Vierteilung der Verurteilten vorbereiten und begleiten.«
    »Sehr wohl«, flüsterte Darfas und starrte betrübt auf den Fußboden.
    Thezael sah sich erneut um. Er entdeckte Jafdabhs Kinder, die sich in der Menge hinter Raussa versteckt gehalten hatten.
    »Tretet vor«, deutete Thezael mit dem Finger auf die beiden Nachkommen Jafdabhs, »ihr seht Jafdabh ähnlich. Wie ist euer Name?«
    »Delavo, Herr«, sagte Jafdabhs Sohn.
    »Jade, Herr«, antwortete Jafdabhs Tochter.
    »Ist Jafdabh euer Vater?«, wollte Thezael wissen.
    Raussa wusste, dass ihre Kinder ihr eigenes Todesurteil unterschrieben, wenn sie zugaben, von Jafdabh abzustammen. Sie versuchte ihre Kinder zurückzuhalten und zu kneifen. Vergebens. Sowohl Delavo als auch Jade nickten und sagten:
    »Raussa ist unsere Mutter und Jafdabh unser Vater.«
    »Ihr könnt nichts für euren Vater und eure Mutter«, sagte Thezael, »schließlich durftet ihr sie euch nicht aussuchen.«
    Raussa atmete auf. Hatte der Praister womöglich doch ein Einsehen und kannte so etwas wie Gnade?
    »Wenn ihr die Wahl hättet, würdet ihr Raussa und Jafdabh zu eurer Mutter und eurem Vater erwählen?«, fuhr Thezeal fort.
    »Das würden wir«, sagten Delavo und Jade, »wir lieben unsere Eltern über alles und werden sie nie verleugnen, Herr. Sie sind die besten Eltern auf Kryson.«
    Delavo und Jade blickten dem Praister nicht in die Augen. Raussas Welt brach zusammen, als sie den hasserfüllten Blick Thezaels sah.
    »Ich bin zutiefst gerührt, aber das ist wirklich schade«, seufzte Thezael und wandte sich erneut an Darfas, »ich wollte ihnen das Leben schenken. Aber so? Wir wollen Jade und Delavo eine öffentliche Hinrichtung auf dem Marktplatz ersparen, Darfas. Holt ein paar Stricke und sorgt dafür, dass sie sofort aufgehängt werden. Alle

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