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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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… nun«, begann Jafdabh, »wir haben Madhrab gefunden.«
    Tomals Stimmung hellte sich augenblicklich auf.
    »Ihr seid wahrhaftig ein fähiger Mann, Jafdabh«, lobte Tomal den Todeshändler. »Wo ist er?«
    »Tja … er ist nicht weit von Eurem Lager entfernt. Einen Tagesritt, würde ich schätzen. Ihr werdet ihn gewiss schneller einholen. Aber Ihr solltet Euch beeilen, wenn Ihr ihn erreichen wollt. Er befindet sich auf dem Weg zu den Ordenshäusern, nehmen wir an. Und er ist nicht allein …«
    »Was will er bei den Bewahrern?«, fragte Tomal. »Hat er nicht längst mit den Orden abgeschlossen, als er Euren Vorschlag und die Berufung zum Regenten annahm?«
    »Tja … das dachten wir alle. So wie wir ihm das Schicksal der Nno-bei-Klan und unserer Hauptstadt anvertrauten, weil wir glaubten, Madhrab wäre der richtige Anführer in Zeiten wie diesen. Offenbar haben wir uns getäuscht. Tut-El-Baya fiel kampflos. Madhrab verließ die Stadt und zieht nun zu den Ordenshäusern.«
    »Wer ist bei ihm?«, wollte Tomal wissen.
    »Tja … wie soll ich Euch das sagen«, Jafdabh verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und kratzte sich verlegen am Kopf, »seine Leibwächter Foljatin und Hardrab, was gewiss keine Überraschung ist. Allerdings befinden sie sich in Gesellschaft der Todsänger und studieren muntere Lieder auf ihrem Marsch in den Norden ein, wenn Ihr versteht, was ich meine. Es sieht ganz danach aus, als machten sie mit Nalkaar gemeinsame Sache. Außerdem werden sie von einem sehr großen Rachurenheer begleitet.«
    »Das kann nicht sein«, empörte sich Tomal, »warum sollte Madhrab mit den Todsängern und den Rachuren zu den Ordenshäusern ziehen?«
    »Tja … wer weiß das schon?«, seufzte Jafdabh mit den Schultern zuckend. »Unterwegs hören wir vieles. Aber nichts davon sagt uns Genaueres über seine Gründe.«
    »Was habt Ihr gehört, Jafdabh?«
    »Tja … einige sagen, dies sei Teil der Kapitulationsbedingungen gewesen, da es Nalkaar auf die Eroberung der Ordenshäuser und danach auf Eisbergen abgesehen habe. Es heißt, der Todsänger habe Tut-El-Baya nur unter der Bedingung verschont, dass Madhrab mit ihm kommen und ihn bei der Eroberung unterstützen würde. Andere behaupten, der Regent sei von Nalkaar bereits gewandelt worden und diene dem Todsänger fortan selbst als untoter Sänger. Wieder andere meinen, Madhrab habe mit den Bewahrern noch eine alte Rechnung offnen, die er nun mit Nalkaars Hilfe begleichen wolle. Wenn Ihr mich fragt, sind Madhrab und seine Getreuen Gefangene des Todsängers und dienen ihm als Geisel für Verhandlungen mit dem hohen Vater und der heiligen Mutter.«
    »Nichts davon hört sich vernünftig an«, gab Tomal seine Meinung kund.
    »Tja … vielleicht, vielleicht auch nicht. Wie denkt Ihr darüber, wenn ich fragen darf ?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, sagte Tomal, »aber wahrscheinlicher ist, dass Madhrab die Todsänger geschlagen hat und Nalkaar nun als Gefangenen persönlich zu den Ordenshäusern bringt, um ihn dort im Verlies einsperren oder ihm ein Schicksal in der Grube zuteilwerden zu lassen.«
    Für diese Bemerkung erntete Tomal zunächst nur starre, verständnislose Blicke des Todeshändlers und seiner Männer, die aber bald in heiteres Gelächter übergingen. Der Lesvaraq ärgerte sich sichtlich über Jafdabhs Reaktion.
    »Tja … hm … das denkt Ihr doch nicht wirklich, oder?«, fragte Jafdabh, nachdem er sich beruhigt hatte.
    »Was ist so lächerlich daran? Ihr kennt Madhrab.«
    »O ja, ich kenne ihn, jedenfalls dachte ich das bis vor einigen Monden, sonst hätte ich ihm die Regentschaft nicht angeboten. Doch ich kenne auch Nalkaar. Mag sein, dass Madhrabden Todsänger einmal besiegt hat, aber Ihr solltet Nalkaar und seine Musik nicht unterschätzen.«
    »Ist sie so mächtig, wie überall behauptet wird?«, fragte Tomal.
    »Tja … nun, mächtiger, viel mächtiger, wenn Ihr mich fragt«, antwortete Jafdabh offen.
    »Glaubt Ihr, sie könnte mir gefährlich werden?«
    »Tja … so. Ihr erwartet eine ehrliche Antwort von jemandem, der sich mit der Magie nicht auskennt. Ich bin nicht der Richtige, um Euch diese Frage zu beantworten. Weder weiß ich, was Ihr als Lesvaraq vermögt, noch kann ich beurteilen, ob Nalkaars Gesang Euch in den Bann ziehen könnte, wie es ihm bei anderen Seelen offensichtlich gelingt. Ich habe nur gehört, dass sein Gesang inzwischen perfekt sein soll. Überall reden die Klan nur noch vom Lied der Seelen. Es soll angeblich wunderschön

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