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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Fuß in einer Sardas sanken. Er versuchte die Sardas zu zählen, um sich von seiner Beklemmung abzulenken. Nach einiger Zeit gab er jedoch auf, weil es das auf sein Gemüt drückende Gefühl nur noch verstärkte. Je tiefer sie kamen, desto wärmer und feuchter wurde es in dem Schacht. Niemand wagte zu sprechen. Die Wände um sie herum schienen zu bluten und zu atmen. Das war beängstigend und die Streiter versuchten tunlichst, jede Berührung mit den schwitzenden Wänden zu vermeiden.
    Nach einer Weile erwachte Tomal. Der Lesvaraq hielt sich stöhnend den Kopf.
    »Wo bin ich?«, fragte Tomal mit belegter Stimme, als er Sapius unter den Streitern erkannte. »Ein uraltes Weib hat mich hinterhältig niedergeschlagen.«
    »Willkommen im Kreise der sieben Streiter, Tomal«, sagte Sapius, »wir befinden uns auf dem Weg in die Grube.«
    Tomal sah sich überrascht um und musterte argwöhnisch jeden einzelnen der Streiter.
    »Die … die Zusammenkunft?«, stammelte der Lesvaraq verwirrt.
    »Habt Ihr längst verpasst«, antwortete Prinz Vargnar, »ich bin Vargnar von den Felsgeborenen und der kleine Freund auf meiner Schulter ist ein Felsenfreund, der auf den Namen Rodso hört.«
    Auch die übrigen Streiter stellten sich dem Lesvaraq derReihe nach vor. Tomal erhob sich und drängte sich dicht an Sapius.
    »Was ist geschehen, Sapius?«, flüsterte Tomal in das Ohr des Magiers. »Was suchen wir in der Grube? Ich muss zurück.«
    »Wir suchen das Buch der Macht«, zischte Sapius, »was denn sonst? Wir können nicht mehr umkehren. Bei den Kojos, wo warst du, Tomal, und was hast du die ganze Zeit getrieben?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete der Lesvaraq, »aber ich muss wissen, was aus uns geworden ist, Sapius. Unser Band ….«
    »Aus und vorbei«, antwortete der Magier, »du hast unsere Bindung zerstört und den Zyklus des Lesvaraq unterbrochen. Ich weiß nicht, wie du das geschafft hast und was du getan hast. Aber ich kann dir nicht mehr dienen und auch nicht mehr dein Lehrer sein.«
    »Können wir denn nichts dagegen unternehmen?«, fragte Tomal betroffen.
    »Ich wüsste nicht, wie wir den Schaden wiedergutmachen sollten, den du angerichtet hast. Außerdem würde ich eine erneute Bindung ablehnen. Glaub mir, es ist besser so«, sagte Sapius.
    »Für dich vielleicht«, fauchte Tomal, »aber für mich ist dieser Zustand eine Katastrophe. Ich werde verrückt, Sapius.«
    »Ich kann dir nicht helfen, Tomal.«
    »Aber du bist schuld daran«, warf der Lesvaraq dem Magier vor, »du hast Tallia getötet. Das war der Grund für all das, was danach passierte.«
    »Unsinn«, entgegnete Sapius, »du hast mir doch den Auftrag erteilt, Tallia zu ermorden.«
    »Ich konnte doch nicht ahnen, welche Folgen deine Tat haben würde. Du hättest mich warnen müssen.«
    »Natürlich«, antwortete Sapius, »und du hättest gewiss aufmeinen Rat gehört. Ich hatte dir gesagt, dass ich nichts davon halte und den Auftrag nicht ausführen möchte. Was geschehen ist, ist geschehen. Jetzt ist es zu spät.«
    »Vielleicht ist noch nicht alles verloren«, schöpfte der Lesvaraq Hoffnung, »das Buch der Macht könnte Abhilfe schaffen. Du wirst mir helfen, es zu bekommen.«
    »Das werde ich nicht«, lehnte Sapius barsch ab, »und ich rate dir, das Buch nicht für deine Zwecke zu missbrauchen.«
    »Dann stehst du also gegen mich?«, fragte Tomal.
    »Weder für noch gegen dich«, antwortete der Magier, »du stehst allein wie wir alle hier.«
    »Das wirst du bereuen«, drohte Tomal. »Einen Lesvaraq zum Feind zu haben, ist selbst für einen Magier eine große Bedrohung.«
    »Das ist richtig«, nickte Sapius, »aber das muss nicht so sein. Schalte deinen Verstand ein, Tomal. Und hüte deine bösen Gedanken. Das kann dir in der Grube zum Nachteil gereichen. Ich will dir nichts Schlechtes. Das weißt du. Ich war immer für dich da, habe dir vieles beigebracht und dich stets vor Unbill beschützt. Ich habe getan, was du wolltest. Wir können auch ohne das Band Freunde sein.«
    »Nein, das können wir nicht«, schloss Tomal abrupt ihre Unterhaltung.
    Die Plattform erreichte den Grund der Grube. Die Streiter stiegen ab. Ihre Augen mussten sich an das diffuse Licht und den Nebel gewöhnen, der die Grube durchzog. Von der Plattform führten mehrere Gänge weg.
    »Sollen wir uns in Gruppen aufteilen und die verschiedenen Gänge erkunden? Das könnte uns Zeit sparen«, wollte Renlasol wissen.
    »Ich schlage vor, wir bleiben zusammen«, antwortete Prinz Vargnar,

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