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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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die letzten Nachrichten zu hören und das Luftschiff näher in Augenschein zu nehmen. Natürlich erwartete sie, dass sie zu einer Besichtigung auf das Schiff eingeladen wurde und sie die Aeras Tamar von innen besichtigen durfte.
    »Ich bin sehr froh, Euch zu sehen«, sagte Nihara, »Ihr kommt genau zur rechten Zeit. Zur Tsairu haben wir Rachuren entdeckt, die in einiger Entfernung vor den Verteidigungsstellungen lagern.«
    »Die Ehre ist ganz auf unserer Seite, meine Fürstin«, verneigte sich Murhab, »ich bin Kapitän Murhab. Wir hatten unterwegs eine Begegnung mit den Drachenchimären derRachuren. Ein unschönes Gemetzel. Ein Sturm half uns, sie zu besiegen. Aber der Kampf kostete uns zwei Schiffe. Wir haben uns danach entschlossen, sofort zu Eurer Trutzburg zu fliegen, um Euch in einem möglichen Kampf beizustehen.«
    »Ein weiser Entschluss, Kapitän«, sagte Nihara, »wir sind Euch sehr dankbar. Wenn ich Euch richtig verstanden habe, konntet Ihr die Drachenchimären abwehren.«
    »Das ist richtig«, antwortete Murhab, »wir hatten Glück.«
    »Und die Umsicht und das Geschick eines ausgezeichneten Kapitäns«, ergänzte Fürst Drolatol, »wir glauben, die Rachuren bereiten sich auf einen Angriff vor.«
    »Fürst Drolatol, herzlich willkommen auf Fallwas«, ein Lächeln zeigte sich auf Niharas Gesicht, »abgesehen von den Rachuren sind das die besten Nachrichten seit langer Zeit. Ohne die Drachenchimären wird ihnen ein Angriff auf die Burg ungleich schwerer fallen.«
    »Gewiss, wir werden die Lufthoheit in einem Kampf haben«, sagte Murhab, »aber das Heer der Rachuren ist groß, soweit wir das aus der Höhe feststellen konnten, und wir haben Todsänger gesichtet.«
    »Wir werden sehen, wie gut Jafdabhs Waffen und die Schützen sind«, sagte Nihara, »was bleibt uns auch anderes übrig. Ich hoffe nur, die Verteidigungsstellungen werden nicht von dem Ansturm der Rachuren überrannt.«
    »Das hoffen wir auch. Dürfen wir Euch vielleicht zu einem Rundgang auf die Aeras Tamar einladen?«, schlug Drolatol vor.
    »Nur wenn der Kapitän nichts dagegen einzuwenden hat und Ihr mit mir gemeinsam auf der Burg speisen werdet«, lächelte Nihara, während sie den Kapitän fragend ansah.
    »Es ist mir eine Freude, Euch das Schiff zeigen zu dürfen. Ich denke, wir werden noch genügend Zeit bis zu einem Angriff haben«, sagte Murhab mit einem Blick auf die Burgmauern. »Wie ich sehe und bereits bei unserem Anflug feststellenkonnte, habt Ihr die Verteidigungsvorbereitungen bereits abgeschlossen. Das ist gut!«
    »Ja, das Öl ist heiß, die Feuer brennen und die Geschütze sind bereit. Die Rachuren können kommen«, meinte Nihara.
    »Schön, dann folgt mir bitte auf das Schiff«, lud Murhab die Fürstin ein.
    Nihara war tief beeindruckt von der Aeras Tamar. Sie hatte die Luftschiffe nach ihrem Aufbruch von Tut-El-Baya nur aus der Ferne gesehen. Zwar erinnerten sie die Aufbauten und die Steuerung an ein großes Segelschiff, aber es war doch ein anderes Gefühl, selbst über das Deck zu schreiten und die Anlagen, Maschinen und die Bewaffnung aus nächster Nähe zu betrachten. Die Fürstin hatte das Gefühl, die Besatzung sei stolz auf die Aeras Tamar. Das schloss sie aus einigen kurzen Wortwechseln, die sie mit einigen Besatzungsmitgliedern führen konnte.
    Beim anschließenden Essen auf der Trutzburg zu Fallwas redeten sie zwar über die bestmögliche Verteidigung, wussten aber wohl, dass sie gegen den Gesang der Todsänger nur wenig ausrichten konnten. Vielleicht würde ein gezielter und massiver Beschuss den Gesang unterbrechen. Das Donnern des Bantlamor, von dem sie sowohl auf der Burg, hinter den Schützengräben und auf der Aeras Tamar jeweils eines hatten, würde hoffentlich laut und in seiner Wirkung verheerend genug sein, die Musik zu übertönen. Aber das waren nur Vermutungen, die sich erst während der Schlacht bestätigen oder eben nicht bewahrheiten würden.
    Zu Murhabs Bedauern fanden sie in der Burg kein Material für einen Umbau der Luftschiffe. Sie würden die Rachuren also mit riskanten Manövern aus der Luft bekämpfen müssen.
    »Dann werden wir eben besonders gut und waghalsig fliegen müssen«, grummelte Murhab, einen letzten Bissen im Mund. »Keine Sorge, wir wissen inzwischen, was die Schiffe könnenund was sie nicht zu leisten imstande sind. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft, die ich gerne noch länger in Anspruch genommen hätte. Das Mahl war vorzüglich. Genau das Richtige vor einem Kampf.

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