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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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unterbrechen. Die Luftschiffe der Nno-bei-Klan waren zurück und sie hatten gewiss die Absicht, seine musikalische Darbietung zu stören. Sie flogen in niedriger Höhe, dicht über den Köpfen der Todsänger. Beinahe zum Greifen nahe. Einige Schützen der Klan wurden von dem zischenden Geräusch des Luftzugs von der Musik abgelenkt und blickten ebenfalls nach oben. Als sie bemerkten, was mit ihnen geschah, schüttelten sie sich heftig und rannten, so schnell sie konnten, zurück in die Schützengräben. Dabei zogen sie andere ihrer Kameraden mit sich in Sicherheit vor dem Zugriff der Todsänger.
    »Wie können sie es wagen? Banausen!«, dachte Nalkaar wütend. »Dies ist die Vorstellung meines untoten Lebens. Euch werde ich zeigen, was ein wahrer Künstler ist!«
    Nalkaar gestikulierte wild mit den Armen und forderte seine Mitstreiter auf, ihre Stimmen zu erheben und lauter zu singen. Ein Zeichen an Madsick und das Flötenspiel steigerte sich. Schüsse krachten durch die Luft und schwere Felsbrocken wurden von Bord des Luftschiffes geworfen. Ein Todsänger wurde unter einem Stein begraben.
    Nalkaar ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und deutete mit ausgestrecktem Arm auf das Luftschiff über ihnen. Die Todsänger verstanden sein Signal und blickten nun ebenfalls nach oben. Sie richteten ihren Gesang in die Höhe.
    »Bloß nicht aufhören. Wir müssen noch besser werden«, setzte sich ein Gedanke bei Nalkaar fest.
    Die Musik wuchs und schwoll zu einem furiosen, großen Finale an. Ein Meisterwerk. Aber noch sah Nalkaar keinen Erfolg. Zornig hob der Todsänger die Faust wie zu einer Kampfansage gen Himmel. Er spürte, dass er Unglaubliches geleistet hatte. Die Wirkung konnte, nein, sie durfte nicht ausbleiben. Und als ob Nalkaar den Moment vorausgesehen hätte, sprangen plötzlich Männer von Bord des Luftschiffes. Sie stürzten sich vor Verzweiflung in die Tiefe. Ein untrügliches Zeichen, dass der Gesang angekommen war.
    »Ha, habe ich euch!«, freute sich Nalkaar in Gedanken. »Ich wusste, ihr würdet nicht widerstehen. Nicht diesem Gesang.«
    Ein Blick zu den Schützengräben zeigte ihm, dass die Störung überwunden war. Wieder krabbelten Schützen Seite an Seite aus den Gräben und warfen sich ihnen zu Füßen. Sie zerkratzten sich ihre Gesichter. Ein Schütze schnitt sich vor Nalkaar ein Ohr ab. Der Todsänger konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, sang aber sofort wieder weiter. Immer mehr Besatzungsmitglieder fielen herab. Die meisten waren auf der Stelle tot. Einige wenige jedoch überlebten den Sturz und lagenmit zerschmetterten Gliedern jammernd und stöhnend auf der Erde und warteten sehnsüchtig auf Erlösung.
    Wieder sah Nalkaar nach oben. Das Luftschiff geriet ins Strudeln, verlor den Kurs und schmierte ab.
    »Der Steuermann wird ebenfalls über Bord gesprungen sein«, nahm Nalkaar an.
    Das Luftschiff stürzte ab und zerschellte unweit der Rachurentruppen am Boden. Eine Explosion erschütterte die Gegend. Das war Nalkaars Werk. Er hatte das Luftschiff mit seinem Gesang vom Himmel geholt. Ein Triumph des magischen Gesangs gegen den Fortschritt und die Technik der Nno-bei-Klan.
    Nalkaar gab Grimmgour ein Zeichen, der die Todsänger aus der Ferne genau beobachtet hatte. Der Todsänger sah, dass der Rachurengeneral verstand. Dies war sein Einsatz. Grimmgour stürmte mit seinen Kriegern das Schiffswrack. Sie töteten jeden, der sich noch bewegte.
    Der Gesang war noch nicht zu Ende. Sie mussten noch die Ernte für ihre Mühe einbringen. Es war Fütterungszeit für die Todsänger. Die Seelen lösten sich aus den Körpern ihrer Opfer. Manche versuchten verzweifelt sie festzuhalten. Aber es hatte keinen Zweck. Hatte die Seele den Körper verlassen, war sie nichts weiter als Nahrung für die Todsänger. Leicht aufzunehmen und zu verdauen. Nalkaar musste die Todsänger nicht erst bitten. Kreischend stürzten sie sich auf die Schützen und nahmen ihnen ihre Seelen. Auch Nalkaar hielt sich nicht zurück und hörte erst auf, als er vollkommen satt war. Wieder gab er Grimmgour ein Zeichen. Bevor sich die seelenlosen Schützen selbst in Todsänger verwandeln konnten, wurden sie von den Rachuren- und Chimärenkriegern endgültig getötet und in Stücke gerissen. Nalkaar verspürte keinen Drang danach, sie alle zu steuern. Er hatte genügend Todsänger um sich versammelt. Diese Kriegsbeute gehörtenun den Rachurentruppen. Die Klan waren Fleisch für die Chimären.
    Die Verteidigungslinie der Nno-bei-Klan war

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