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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Schließlich seufzte er und sagte:
    »Ich werde den Drachen befreien.«
    »Das ist auch unser Ziel«, antwortete Sapius, »führt uns zum Drachen und wir werden Euch helfen.«
    »Nun gut, ich hoffe keinen Fehler zu machen, wenn ich Euch vertraue. Aber warum nicht? Ich habe nichts zu verlieren«, willigte Zanmour ein. »Stellt Euch auf einen schweren Kampf ein. Die Zuchtmeister werden alles daransetzen, dass der Drache nicht entkommt.«
    »Was ist mit den Sklaven?«, wandte Raymour ein. »Sie sehen nicht so aus, als würden sie einen Kampf überstehen.«
    »Der Drache verlangte nach ihnen«, führte Zanmour aus, »aber ich stimme Euch zu, sie werden uns keine große Hilfe sein, wenn wir auf die Zuchtmeister treffen.«
    »Wir sollten die Tartyk in Sicherheit bringen. Einer von uns muss sie aus den Brutstätten führen«, zeigte sich Sapius besorgt.
    »Das Tor zu den Minen ist nicht weit von hier«, meinte Raymour. »Es ist unbewacht und steht weit offen. Der Weg durch die Minen sollte also sicher sein. Ich schlage vor, der Riese führt sie hinaus. Er kennt den Weg. Seine Verletzung hindert ihn ohnehin daran, mit uns zu kämpfen. Also ist er die beste Wahl für diese Aufgabe.«
    »Einverstanden, wenn Belrod damit einverstanden ist«, sagte Sapius. »Baijosto? Wirst du Belrod durch die Minen begleiten? Du brauchst Ruhe, damit deine Wunden heilen. Ich denke nicht, dass du mit uns gegen die Zuchtmeister antreten solltest.«
    Belrod fasste sich an die Schulter und verzog sein Gesicht vor Schmerzen, als ob er von seiner Verletzung überrascht und erst jetzt darauf aufmerksam gemacht geworden wäre, wartete jedoch mit einer Antwort auf Baijosto.
    »Ihr habt recht. Ich gehe mit Belrod«, willigte Baijosto ein, der die Reaktion des Maiko-Naiki beobachtet hatte.
    »Gut, dann soll es so sein«, zeigte sich Sapius zufrieden.
    Obwohl Sapius die Tartyk teilnahmslos schienen und sie jeder Anweisung stumpf und klaglos folgten, glaubte er einen winzigen Hoffnungsschimmer in ihren Augen erkannt zu haben. Vielleicht war noch nicht alles verloren, wenn ihnen die Flucht gelang, was er inständig hoffte.
    Eine Tartyk kam auf Sapius zu und fasste ihn am Arm. Ihre Stimme klang gebrochen und schwach, aber ihre Augen glänzten freudig.
    »Du bist Sapius, nicht wahr?«, sagte sie stockend. »Ich habe dich gleich erkannt, obwohl du dich sehr verändert hast, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe. Ich bin Demira. Vielleicht erinnerst du dich an mich. Wir waren uns einst versprochen. Bis du mit deinem Vater gebrochen und uns verlassen hast. Aber das ist lange her. Weißt du, du bist deinem Vater sehr ähnlich, viel ähnlicher, als du glaubst, auch wenn du das nicht wahrhaben willst. Wir sind dir sehr dankbar dafür, dass du uns nach so langer Zeit nicht vergessen hast. Die Drachenreiter brauchen einen neuen Yasek. Denke darüber nach, Sapius.«
    »Das werde ich, Demira«, sagte Sapius, der sich sehr wohl erinnerte. »Wir werden uns unterhalten, sobald das hier vorüber ist. Und nun geh. Belrod und Baijosto werden euch alle in Sicherheit bringen.«
    Sapius wandte sich ab, hatte jedoch große Mühe, seine Tränen zu unterdrücken. Niemals hätte er daran geglaubt, Demira noch einmal wiederzusehen.
    »Es ist eine Schande«, dachte Sapius und schämte sich, »wie habe ich sie nur vergessen können? Ich habe sie nicht einmal besucht, als ich zuletzt in Gafassa bei meinem Vater und den Drachen war. So sehr war ich mit mir selbst und meinen Zweifeln beschäftigt. Dabei war sie der einzige Grund, warum ich bei den Drachenreiternbleiben wollte und beinahe nicht meinen eigenen, magischen Weg gegangen wäre.«
    Kaum hatten sie die inneren Brutkammern betreten, wurden sie von den Zuchtmeistern entdeckt. Alarm wurde geschlagen. Ein einzelner dunkler Ton hallte durch die Brutstätten und ließ die Kammer erbeben. Nun gab es kein Zurück mehr. In wenigen Augenblicken würden sie umstellt sein.
    »Zanmour! Schnell, führe den Magier zum Drachen«, rief Raymour, »wir halten die Stellung, bis ihr zurückkommt.«
    Zanmour packte Sapius am Arm und zog ihn mit sich.
    »Hier entlang!«, zischte der Zuchtmeister.
    Sapius hatte Mühe, mit dem um mehr als einen Kopf größeren Zanmour Schritt zu halten. Der Zuchtmeister deutete ihm an, dass die Höhle des Drachen nicht mehr allzu weit entfernt war. Bevor sie jedoch den Eingang erreichten, stellte sich ihnen ein Zuchtmeister in den Weg.
    »Verräter!«, rief Holaar. »Ich wusste, dass wir Euch nicht vertrauen dürfen.

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