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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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antwortete Sapius unbeeindruckt, »ich sagte bereits, wir wurden nach Kartak gerufen, eine Aufgabe zu erledigen. Eine Prüfung. Bevor ich Euch das Geschenk überlasse, möchte ich mich Eurer Unterstützung und Eures Wohlwollens versichern.«
    »Stellt Euch vor, ich habe tatsächlich von Eurer Ankunft gehört, Dieb«, sagte die Königin. »Dann seid Ihr also diejenigen, die mir von den Spinnen angekündigt wurden.«
    »Von den Spinnen?« Sapius traute seinen Ohren kaum.
    »Ja, von den geflügelten Spinnen. Botschafter Grenwins und Peevas, die einen unserer Eingänge in die Stadt bewachen, den wir den Weg der Spinne nennen«, sagte Saykara, »sie baten mich, unseren Schild außer Kraft zu setzen, damit Ihr unsere Insel unbeschadet erreichen könnt. Aber sie sprachen von sieben und nicht nur von drei Männern.«
    »Die anderen sind bestimmt noch auf Reisen und werden bald eintreffen«, behauptete Sapius, »Ihr wisst, dass alle Sieben von den Altvorderen abstammen?«
    »Das habe ich mir gedacht. Ich spüre die Magie des alten Blutes in Euch. Ein Tartyk und die beiden Naiki. Euer Geruch ist unverkennbar«, sagte Saykara. »Ihr werdet bereits von einem alten Freund erwartet. Ihr kennt ihn, sein Name ist Tarratar. Lasst den Yasek los!«
    Die Wachen gehorchten sofort, gaben Sapius frei und traten einige Schritt zurück.
    »Nun«, lächelte Saykara, »ich schlage vor, wir beginnen noch einmal von vorne, wenn Ihr einverstanden seid. Ihr seid eingeladen.«
    Sapius nickte. Er hatte verstanden, was die Königin von ihm wollte. Er verneigte sich erneut tief zu ihren Füßen.
    »Steht auf!«, befahl Saykara.
    Sapius gehorchte und stand auf.
    »Es ist mir eine große Ehre und Freude, den Yasek der Drachenreiter in Zehyr begrüßen zu dürfen. Er und seine Freunde sind mir herzlich willkommen«, sagte Saykara strahlend.
    »Und mir ist es eine Ehre, in Eure wundervolle Stadt zu kommen und vor Euch knien zu dürfen, werte Königin. Im Namen meines Volkes der Tartyk und meiner Begleiter bedanke ich mich für die Einladung und möchte Euch ein Geschenk überreichen«, spielte Sapius das Spiel der Königin mit.
    »Ich lade Euch ein, mit mir zu speisen. Sprechen wir also unter vier Augen in meinen Gemächern«, schlug die Königin vor, »dort dürft Ihr mir das Geschenk gerne überreichen und mich überraschen. Für Eure Begleiter wird gesorgt. Meine Dienerinnen werden sich ihrer gerne annehmen und ihnen Speisen und Getränke auftragen, so viel sie mögen. Sie sind gewiss müde von der Reise.«
    »Ich bedanke mich für Eure Gastfreundschaft und nehme die Einladung an«, sagte Sapius und verneigte sich erneut.
    Die Königin erhob sich von ihrem Thron und erteilte ihren Kriegern und der Dienerschaft Anweisungen. Sapius wurde von den umstehenden Kriegern mit eindeutigen Gesten aufgefordert und musste Saykara sofort in ihre Gemächer folgen.
    »Wartet hier«, sagte Saykara und bot dem Magier einen bequemen Platz an, »ich bin bald zurück. Lasst Euch inzwischen von meinen Dienerinnen verwöhnen.«
    Sie klatschte zweimal in die Hände. Sofort erschienen zwei schlank gewachsene, nur spärlich bekleidete und ausgesprochen hübsche Maya-Frauen.
    »Das sind meine Dienerinnen Lyara und Zyola«, stellte Saykara die jungen Maya-Frauen vor und wandte sich sofort wieder an ihre Dienerinnen: »Versorgt meinen Gast mit Speis und Trank, solange ich mich umkleide. Lest ihm jeden Wunsch von den Augen und den Lippen ab. Ihm soll es an nichts mangeln. Helft ihm beim Auskleiden, lasst seine Kleidung waschen, trocknen und die Rüstung aufpolieren. Badet, wascht, massiert und pudert ihn. Anschließend kleidet ihn passend zu unserem Anlass.«
    »Wollt Ihr denn nicht mit mir gemeinsam speisen und mein Geschenk entgegennehmen?«, fragte Sapius überrascht.
    »Nur Geduld, Yasek. Eine Königin lässt gerne auf sich warten. Euch wird es bestimmt nicht langweilig werden. Das verspreche ich. Wenn ich zurückkomme, werdet Ihr noch hungrig sein oder aus Freundlichkeit zumindest so tun und mit mir gemeinsam speisen. Ihr habt doch bestimmt nicht vor, Euer Geschenk inzwischen an jemand anderen zu verschenken?«
    »Natürlich nicht, meine Königin«, lachte Sapius.
    Saykara zog sich in eines ihrer anderen, gleich nebenan liegenden Gemächer zurück. Ihr raffiniertes Spiel begann dem Magier Freude zu bereiten. Sie hatte ihren Ruf einer Verführerin wahrlich verdient. Saykara war überaus klug und stark. Nicht viele werden ihr gewachsen sein, dachte Sapius.
    Die Königin hatte

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