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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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übergehen. Wenn wir in großzügiger Stimmung wären, würden wir einen kleinen Ausschuss bilden, der einen Bericht zur dringenden Vorlage in sechs Monaten oder einem Jahr verfasst.« Er erntete hier und da ein Lächeln, und Cecil fühlte sich bereits erleichtert, weil er glaubte, das Problem schnell und taktvoll hinter sich bringen zu können. Doch seine Erleichterung war nur von kurzer Dauer.
    »Jedoch befinden wir uns keineswegs in einer normalen Sitzung. Ich möchte den Vorstand daran erinnern, dass Mr Angus Hofmeyr seit seinem dreißigsten Geburtstag vor wenigen Tagen den Roland Hofmeyr Trust leitet, der seinerseits vierzig Prozent der Anteile dieses Unternehmens besitzt. Er ist, um das einmal ganz klar zu sagen, der neue, entscheidende Eigner der Anteilsmehrheit. Aber, noch wichtiger: Was er sagt, hat Hand und Fuß. Ich weiß, dass die Regierung von Botswana die Probleme des Buschmann-Volkes äußerst ernst nimmt.« Er nickte ausdrücklich den beiden Regierungsvertretern zu, womit er sie in seine Argumentation mit einbezog. Es mochte ihnen nicht gefallen, aber angesichts der politischen Bedeutung seiner Worte konnten sie sich nicht wehren. »Mehrere Fonds, die großen Wert auf die Nachhaltigkeit in der Entwicklung legen, weigern sich, in unser Unternehmen zu investieren. Wir müssen etwas ändern, um ihnen und unseren Investoren klarzumachen, dass wir die Problematik erkannt haben und an einer Lösung arbeiten. Wir sollten Mr Angus Hofmeyr fragen, welche Vorschläge er bezüglich unserer weiteren Vorgehensweise hat.«
    Ohne auf Cecils Reaktion zu warten, antwortete Angus über Lautsprecher. »Mr Mpau hat die Situation äußerst treffend zusammengefasst. Ich glaube, wir brauchen eine neue Führung, aber auch das Geschick und die Erfahrung unseres derzeitigen Managementteams. Außerdem brauchen wir einen Fachmann für nachhaltige Entwicklung und die langfristigen Umweltprobleme, die sich aus der Art unseres Unternehmens ergeben.«
    »Das ist genau meine Meinung«, sagte Mpau. »Meiner Ansicht nach können wir dies zufriedenstellend und ohne irgendeine Seite zu brüskieren, erreichen, indem wir die Position des Vorsitzenden und die des Hauptgeschäftsführers trennen, wie es für ein Unternehmen sowieso am ratsamsten ist. Genauer gesagt schlage ich vor, Mr Cecil Hofmeyr zum Hauptgeschäftsführer und Mr Hofmeyr zum Vorsitzenden zu ernennen. Mit dieser neuen Führung wird es uns gelingen, mit den derzeitigen Problemen adäquat umzugehen.«
    Cecil war wie vor den Kopf geschlagen. Das war doch verrückt! Wie konnte irgendjemand glauben, dass er seine Herrschaft über BCMC einem dreißigjährigen Playboy ohne Erfahrung überlassen würde? Außerdem hatte Angus so etwas gar nicht erwähnt. War Mpau verrückt geworden? Wieder kostete ihn sein Zögern wichtige Sekunden, denn schon war Angus wieder am Zug.
    »Es tut mir leid, meine Damen und Herren, aber ich muss jetzt aufhören. Ich weiß, dass viele mich als Dilettanten betrachten, und obwohl ich hoffe, dass meine heutige Initiative Ihnen gezeigt hat, dass ich ein bisschen weiter denke als vermutet, maße ich mir nicht an, die Fähigkeit, die Ausbildung oder auch nur das Engagement aufzubringen, den Vorsitz dieses Unternehmens zu übernehmen, nicht einmal mit der unschätzbar wertvollen Unterstützung meines Onkels. Ich glaube jedoch, dass ich eine Person vorschlagen kann, die alle drei dieser Vorzüge sowie meine uneingeschränkte Unterstützung besitzt.«
    »Ich fürchte, jetzt handeln wir ein bisschen vorschnell.« Cecil versuchte, wieder die Kontrolle zu gewinnen. »Wir müssen bedenken, dass ...« Aber Angus unterbrach ihn, entweder absichtlich, oder weil er ihn durch die Störungen in der Standleitung nicht gehört hatte.
    »Ich schlage vor, dass wir den Vorsitz meiner Schwester übertragen«, sagte er und fuhr noch mehrere Minuten lang fort, wobei er ihren eindrucksvollen Lebenslauf zusammenfasste. Als er geendet hatte, kehrte Dianna in den Konferenzraum zurück.
    Dianna spürte die veränderte Stimmung sofort. Die Atmosphäre war nicht mehr ruhig, vertraut und etwas langweilig, sondern angespannt. Sie nahm wieder ihren Platz neben Cecil ein, wobei sie fast unhörbar eine verlegene Entschuldigung hauchte. Doch in Wirklichkeit war sie erheitert. Mein Gott, dachte sie, es funktioniert tatsächlich!
    »Ich bin hier, Angus. Es war ein Anruf wegen Mutter. Es geht ihr gut. Sie hatte einen Schwindelanfall – ihr Blutdruck, du weißt – und ist gestürzt. Aber sie ist

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