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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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inzwischen, dass Frankental in der Nähe des Farmhauses begraben wurde.« Kubu schwieg. »Das Farmhaus scheint das Zentrum all dieser Vorgänge zu sein. Das Flugzeug aus Angola ist dort gelandet, in der Nähe haben wir Frankentals Landy gefunden, und dort haben wir auch den gelben Landy ausfindig gemacht, den Bongani auf den Satellitenbildern entdeckt hatte.« Mabaku schüttelte den Kopf. »Wie passt der Brief da hinein?«
    »Irgendwie erfuhr Ferraz von dem Brief. Vielleicht hat Frankental eine Kopie in seinem Zimmer hinterlassen, womöglich steckte sie in einem seiner verschwundenen Notizbücher. Vielleicht glaubte Ferraz, durch den Brief könne der Betrug auffliegen, und hat deswegen Kontakt zu jemandem aufgenommen, der an Cecil herankommen konnte. Keine Ahnung, wie er Kobedi ausfindig gemacht hat, aber damit hatte er definitiv den richtigen Mann erwischt. Kobedi organisierte den Diebstahl des Briefs, hinterging aber Ferraz, indem er ihm eine Farbkopie übergab. Das kostete ihn das Leben. Und mich beinahe auch.« Unwillkürlich rieb er sich leicht den Kopf. »Das wäre übrigens ein Argument, das für Cecil spräche. Wenn er an dem Betrug beteiligt gewesen wäre, warum hat er dann den Brief behalten? Er wusste, dass Jason dubios war, aber nicht, dass er Diamanten stahl. Warum der Killer ermordet wurde, ist mir nicht klar − er hieß übrigens Sculo. Vielleicht, weil er eine Kopie statt des Originalbriefs gebracht hatte, vielleicht auch, um ein Verbindungsglied zu Jason und dem bärtigen Schmuggler auszuschalten. Damit sind Ferraz und sein rotbärtiger angolanischer Freund für drei Morde verantwortlich
    – Frankental, Kobedi und Sculo.« »Aber wessen Leiche ist die aus Kamissa? Oder ist das ein separater Fall?« Kubu schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin mir sicher, dass alles irgendwie zusammenhängt. Ich wette, der gelbe Landy am Farmhaus ist
    der, mit dem die Leiche transportiert wurde. Außerdem hat der Tankstellenwärter den bärtigen Mann beschrieben und als Trinkgeld einige wertlose angolanische Münzen erhalten. Aber wer das Opfer ist und warum die Mörder sich so große Mühe gegeben haben, seine Identität zu verschleiern, ist und bleibt ein Rätsel.«
    Kubu sah Mabaku an, der ihn wortlos anstarrte. »Das ist meine derzeitige Theorie, Director. Das Problem ist, dass sie hauptsächlich auf Indizien basiert. Selbst wenn ich Ferraz fände, könnte ich ihn womöglich gar nicht verhaften, geschweige denn, eine hieb- und stichfeste Anklage aufbauen. Es ist tragisch.«
    Endlich ergriff Mabaku das Wort. »Ich finde, Ihre Theorie klingt plausibel. Sie sollten Ferraz und den Angolaner finden und verhaften. ImÜbrigen haben Sie Recht. Wir haben keine vernünftige Grundlage für eine Anklage.« Mabaku starrte hinaus in den sich rasch verdunkelnden Himmel. »Wenn ich Ihre Theorie richtig verstehe, war Cecil nicht beteiligt. Er war nur eine Geldquelle, obwohl er allerdings gut daran verdient hätte, wenn der Betrug funktioniert hätte. Habe ich recht?«
    »Ja«, antwortete Kubu. »Ursprünglich dachte ich, er wäre beteiligt – vielleicht sogar der Drahtzieher −, aber davon bin ich abgekommen. Ich habe ihn kennengelernt, und er scheint mir nicht der Typ zu sein, der sich in einen Mord mit hineinziehen lässt. Vielleicht ein paar Mauscheleien mit Geld und Verträgen, aber kein Mord. Ich glaube, in diesem Punkt hatten Sie recht, Mr Director.«
    »Danke, Kubu«, sagte Mabaku. »Sieht so aus, als hätte sich unsere Einstellung gegenüber Cecil inzwischen ziemlich geändert. Wie dem auch sei: gute Arbeit! Ich werde mich bald noch einmal mit Cecil unterhalten. Bitte grüßen Sie Joy von mir.«
    Kubu verließ das Büro, wieder einmal erstaunt über Mabaku. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Mabaku seine Freundschaft mit Cecil so einfach aufgeben würde. Er genießt die Vorteile, mit einigen reichen Männern Botswanas befreundet zu sein, dachte Kubu, aber letztendlich tut er doch das Richtige.
    Kubu packte seine Aktentasche, schaltete den Computer aus und machte sich auf den Weg nach Hause zum Abendessen.
     
     

Achter Teil

FAULE TAT
O, meine Tat ist faul, sie stinkt zum Himmel;
    Sie trägt den ersten, ältesten der Flüche.
     
    SHAKESPEARE
    Hamlet,
    3. Akt, 3. Szene
     

Kapitel 53
    Knysna liegt wie ein Juwel an Südafrikas Küste des Indischen Ozeans. Die Stadt umfängt eine breite Lagune, in die mehrere Inseln eingestreut sind. Das Meer strömt durch eine Enge zwischen zwei Sandsteinkliffen, die als die

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