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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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die nächste Frage vorwegnehmend.
    »Könnte er bei einem Freund sein? Oder ist er vielleicht auf einen Kaffee ins Beacon Island Hotel gegangen?«
    Sie zögerte. »Nein, er hätte mich angerufen.«
    »Hat er ein Handy?«
    »Ja, ich habe versucht, ihn darüber zu erreichen, aber es hat in seinem Zimmer geklingelt. Er würde es auch wohl kaum zum Schwimmen mitnehmen.«
    Bakkies fragte: »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    »Gestern beim Abendessen. Wir haben uns anschließend noch ein bisschen unterhalten, Kaffee und Calvados getrunken, und sind dann zu Bett gegangen. Er hat gesagt, er wolle heute Morgen schwimmen gehen, wenn das Wetter gut sei.«
    »Hat ihn irgendetwas bedrückt? Hatten Sie Grund zu der Annahme, dass er vielleicht am nächsten Morgen abreisen wollte?«
    Diesmal dauerte es länger, bis die Antwort kam, aber dann klang sie sehr entschieden: »Nein, keineswegs.«
    »Tja, Ms Hofmeyr, normalerweise betrachten wir eine Person nicht als vermisst, ehe sie nicht wenigstens ein paar Tage verschwunden ist. Bestimmt ist er nur spazieren gegangen, hat die Zeit vergessen und kein Telefon dabeigehabt. Zum Mittagessen wird er wieder zurück sein. Aber ich merke schon, dass Sie sich Sorgen machen. Ich werde für Sie im Hotel anrufen und mich ein wenig umhören, auch im Krankenhaus. Ist er denn ein guter Schwimmer?«
    »Sehr gut. Er schwimmt auf Wettkampfniveau. Er taucht auch.«
    Bakkies nickte erleichtert. Die Sonne schien, das Meer in der Bucht lag glatt und ruhig da, und der Strand war gewiss schon am frühen Morgen belebt gewesen. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn er wieder da ist«, bat er. »Bis dahin werde ich mich für alle Fälle einmal erkundigen. Auf Wiedersehen, Ms Hofmeyr.« Er legte auf, bevor sie protestieren konnte.
    Zwei Stunden später rief Dianna wieder an. Ihr Bruder blieb spurlos verschwunden. Jetzt klang sie schon besorgter, aber auch wütender. Und bei Bakkies Standarderkundigungen war nichts herausgekommen. Er seufzte und griff nach dem Zettel mit ihrer Adresse. »Ich komme raus zu Ihnen, Ms Hofmeyr. Bin schon unterwegs«, sagte er.
    Das Haus lag wie hingegossen an der Düne, als wäre es zunächst flüssig gewesen und dann erstarrt. Das obere Stockwerk war in offener Bauweise konstruiert, und ein geschwungenes Glasfenster bot nach Südwesten hin einen weiten Ausblick auf den Ozean. An die moderne Küche schloss sich eine Essecke an, und der Wohnbereich wurde von einer gut sortierten Bar flankiert. Dianna Hofmeyr bat Bakkies, Platz zu nehmen, und stellte ihn einer älteren Mischlingsfrau vor. »Das ist Zelda, unsere Haushälterin«, erklärte Dianna. »Sie arbeitet schon seit vielen Jahren für uns. Wenn wir hier sind, kommt sie an den Vormittagen. Ich habe sie heute gebeten, auf Sie zu warten.«
    Bakkies wandte sich Zelda zu. »Haben Sie Mr Hofmeyr heute Morgen gesehen?« Zelda schüttelte nur den Kopf; an ihrer Stelle antwortete Dianna: »Ich bin gegen sieben aufgewacht und habe dann Sport getrieben. Wir haben einen Fitnessraum im unteren Stockwerk. Da ich von Angus nichts gehört hatte, dachte ich, er wolle ausschlafen. Um neun hat Zelda Kaffee gekocht, und ich habe vorgeschlagen, dass sie Angus eine Tasse bringt. Sie sagte, er hätte auf ihr Klopfen nicht geantwortet. Ich wollte ihn wecken, aber er war nicht da. Da habe ich mich daran erinnert, dass er abends davon geredet hatte, bei gutem Wetter frühmorgens schwimmen zu gehen. Also habe ich mir zunächst keine Sorgen gemacht.« Sie setzte sich auf das Sofa. »Aber inzwischen bin ich sehr beunruhigt, Inspector. Was haben Sie bisher unternommen, um ihn zu finden?«
    »Ich habe bei den Krankenhäusern, im Leichenschauhaus und bei den Ambulanzen nachgefragt. Nichts, auch keine Unfallberichte meiner Kollegen. Ich habe das Beacon Island Hotel gebeten, nach ihm Ausschau zu halten. Kann ich mir sein Zimmer ansehen?«
    Dianna führte ihn eine Treppenflucht hinunter in ein Schlafzimmer mit einer etwas beschränkteren, aber ebenfalls wundervollen Aussicht. Offenbar war in dem Raum sauber gemacht worden. Das Bett war gemacht, eine schwarze Seidenshorts lag gefaltet auf dem Kissen. Dianna bemerkte, dass Bakkies’ Blick darauf fiel, und sagte: »Er braucht im Bett nicht viel anzuziehen. Er schläft sowieso selten allein.« Bakkies reagierte nicht, sondern öffnete den Schrank. Sportkleidung. Toilettenartikel im Badezimmer. Wenn Angus Hofmeyr abgereist war, hatte er nichts mitgenommen.
    »Haben Sie ein aktuelles Foto von Ihrem

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