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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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dann.
    Kubu hatte wenig Verständnis für die Empfindsamkeit der Diamantenindustrie. »Wollen Sie damit andeuten, dass das alles Betrug war? Dass die Mine gesalzen wurde?« Afrika wollte antworten, wurde aber von der Ankunft des Mittagessens unterbrochen. Während sie über die Sandwichs herfielen, konnte Afrika weder Kubu noch das Walross vom Essen ablenken. Endlich, als er das Gefühl hatte, sich über das Kauen hinweg Gehör verschaffen zu können, erinnerte er Kubu an seine Frage.
    »Ob wir glauben, dass die Mine gesalzen wurde. Ja und nein. Es handelt sich um eine kommerzielle Produktionsmine. Sie wirft Gewinn ab, selbst wenn der überwiegende Teil ihrer Produktion keine Schmuckqualität aufweist. Zusätzlich haben die Betreiber große Explorationsgebiete gepachtet und mehrere weitere, potentiell diamantentragende Kimberlite entdeckt. Kein Unternehmen in dieser Gegend hätte angesichts des jetzigen Diamantenertrags Lust auf ein Jointventure mit Maboane, aber wenn man diese qualitativ hochwertigen Diamanten als von dort stammend ausgibt, sieht es schon anders aus.«
    Er sah das Walross fragend an, und dieses nickte und sagte: »Die Sache ist die, dass wir nicht nur über ein paar Steine reden, die verstreut wurden, um ein junges, unerfahrenes Explorationsunternehmen zu täuschen. Im gesamten letzten Jahr stammte ein erheblicher Teil des Umsatzes der Mine von diesen Steinen. Und es begann, nachdem wir uns von dem Jointventure zurückgezogen hatten.«
    Kubu musste diese Informationen erst einmal verdauen. »Wusste Aron irgendetwas davon? Wollen Sie damit sagen, dass er IhnenDiamanten zur Überprüfung geschickt hat?«
    Das Walross wirkte schockiert. »Das wäre sehr unredlich gewesen. Jetzt, wo es Sache der Polizei ist, sieht es natürlich anders aus.« Kein besonderer Trost für Aron, dachte Kubu. Stattdessen kam er zu der Kernfrage jeder Untersuchung: »Wer würde von alldem profitieren?«
    Afrika zuckte die Schultern. »Im Grunde jeder. Wer immer die Diamanten zuerst hat, kann sie verkaufen. Der Schmuggler bekommt sein Geld. Ferraz erhält mehr Geld aus der Mine und eine Wertsteigerung seiner Explorationsgebiete. Die Arbeiter in der kleinen Mine können ihre Jobs behalten. Sogar die Regierung von Botswana erhält zusätzliche Steuern! Niemand wäre erpicht darauf, die Sache auffliegen zu lassen. Doch dann ist ihnen Aron irgendwie in die Quere gekommen.«
    Kubu bediente sich mit einem weiteren Sandwich. Sie waren schmackhaft, und er wollte lieber kauen und zuhören, als selbst sprechen. »Es sind Ferraz und der Schmuggler aus Angola«, sagte er schließlich. »Für BCMC sind es kleine Fische, und es hätte nicht vor Ferraz’ Nase geschehen können, ohne dass er davon wusste. Aber wie hat er das Geld dem Schmuggler zukommen lassen? Afrika, haben Sie die Bücher geprüft?«
    Afrika nickte. »Nichts Auffälliges. Die stecken ein Vermögen in die Exploration – mehr als ihren Gewinn. Wir hatten noch keine Zeit, genau nachzuprüfen, wer bezahlt wird und warum, aber wir werden es tun. Ich glaube, wir werden feststellen, dass ein erheblicher Teil des Geldes an den Schmuggler zurückfließt und vielleicht auch an Ferraz. Nicht auf eines seiner hiesigen Konten natürlich. So dumm ist ernicht. Das haben wir schon überprüft. Übrigens ist es gar kein BCMC-Unternehmen. Die Partner sind Ferraz, Cecil Hofmeyr und der Hofmeyr-Trust.«
    Kubu dachte über diese unerwartete Information nach.
    »Die Mine ist nur eine Fassade«, sagte er leise. »Sie wird dazu benutzt, die Diamanten zu waschen und den Wert der benachbarten Explorationsgebiete hochzutreiben. Entweder Bares auf die Hand für das Waschen der Diamanten oder ein profitabler Verkauf der Mine an eines der großen Schürf-Unternehmen. Wahrscheinlich BCMC, da Debswana die Mine nicht wollte. Egal, wie: Es hätte sich auf jeden Fall gelohnt. Meine Herren, ich danke Ihnen sehr. Ich glaube, ich sehe endlich etwas klarer.«
     

Kapitel 52
    Erst um halb sechs konnte Mabaku Kubu endlich empfangen. Kubu war froh über das späte Meeting, auch wenn er mit seinem Ausbleiben Joy schon wieder verärgern würde. Er brauchte die Zeit, um seine Gedanken zu ordnen.
    »Kommen Sie rein, Kubu. Nehmen Sie Platz. Ich hoffe, dass es nicht zu lange dauert. Ich hatte einen höllischen Tag wegen dieser Serie von Raubüberfällen hier und in Lobatse. Wir erzielen keine Fortschritte, aber ich glaube, es könnte eine südafrikanische Bande sein. Wahrscheinlich sind sie mit ihrer Beute schon über

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