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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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wann Sie das Geld dabeihaben können und wann ich es bekomme. Sonst ist es aus mit der Freundschaft.« Jegliche Ironie verließ Rotbarts Stimme. Er hatte Oberwasser und wollte, dass Cecil es zugab.
    »Hören Sie, ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden! Wer zum Teufel sind Sie überhaupt? Ich habe hochrangige Freunde bei der Polizei, ich rate Ihnen ...« Rotbart schlug ihm heftig ins Gesicht. Cecil riss das Steuer herum. Das Auto prallte gegen den Bürgersteig und blieb stehen.
    »Keine Spielchen!«, herrschte Rotbart ihn an. »Sie sind Daniel. Sie sind der mit dem Plan. Halten Sie mich für blöd? Ich weiß , dass Sie BCMC kriegen! Sie kriegen das Unternehmen von Angus Hofmeyr. Sie haben Ferraz dazu gebracht, das alles für Sie zu organisieren, nicht wahr? Aber dann hatten Sie eine bessere Idee, stimmt’s, Mr Dickschwanz? Sie wollten ihn für immer aus dem Weg räumen. Tja, Sie haben, was Sie wollten! Und jetzt geben Sie mir das, was mir zusteht!«
    Blut tropfte von Cecils Oberlippe. Er wollte nach einem Taschentuch greifen, aber ein Blick von Rotbart genügte, um ihn davon abzuhalten. Er fuhr mit der Hand über die aufgeplatzte Lippe.
    »Angus ist ermordet worden? Er ist gar nicht am Kap ertrunken?«
    Für einen Moment kamen Rotbart Zweifel. War Hofmeyr ein derart guter Schauspieler? Aber das war er schließlich die ganze Zeit gewesen. Und die vornehme englische Stimme klang ziemlich ähnlich.
    »Soll ich Ihnen die ganze Geschichte erzählen, Mr Daniel? Zeitverschwendung. Sie kennen Sie schon. Und wenn nicht, muss ich Sie anschließend töten.« Cecil ahnte, dass der Nachsatz nicht als witzige Pointe gemeint war. Seine Stimme zitterte, als er fragte: »Sie haben ihn getötet, oder? Sie haben ihn getötet, und Sie glauben, ich hätte Sie dazu angeheuert? Aber das ist verrückt, ich hätte durch Angus’ Tod gar nichts gewonnen. Ich hatte doch schon alles verloren. Seine Schwester hat während der letzten Vorstandssitzung den Vorsitz übernommen, als Angus im Krankenhaus war. Sie hat mich rausgedrängt. Ich bin jetzt nur noch ihr Manager.«
    Rotbart knirschte mit den Zähnen. »Fahren Sie!«, befahl er. Einigen Passanten auf dem Bürgersteig war das seltsame Paar aufgefallen.
    Cecil ordnete sich in den fließenden Verkehr ein. Das laute Hupen eines Minitaxis ermahnte ihn, sich stärker auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. »Hören Sie, Dianna ist Chefin von BCMC geworden! Irgendwie hat sie ihren Bruder dazu überredet, ihr die Führung des Unternehmens zu übertragen. Vielleicht stand er immer noch unter Drogen? Ich weiß nicht, wie es ihr gelungen ist, denn so was sieht ihm gar nicht ähnlich. Er hat vielleicht den Vorsitz zurückgefordert. Vielleicht sind sie darüber im Strandhaus in Streit geraten? Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat sie ja diesen Daniel dazu bewogen, Sie anzuheuern.«
    »Mund halten! Weiterfahren!« Ein Hauch von Zweifel, aber auch leichte Panik schwangen in Rotbarts Stimme mit, was Cecil nochbeängstigender fand. Seine einzige Überlebenschance bestand darin, seinen Kidnapper davon zu überzeugen, dass er nicht der geheimnisvolle Daniel war. Und dann?
    »Woher wollen Sie wissen, dass es nicht die ganze Zeit Dianna war? Haben Sie diesen Daniel je gesehen?«
    Rotbart schüttelte den Kopf. »Ich habe mit ihm telefoniert. Mehrmals. Ein Mann mit arrogantem Akzent, genau wie Sie, Mr Großkotz.«Er versuchte, selbstbewusst zu klingen, aber seine Überlegenheit bröckelte. Vielleicht wusste Cecil Hofmeyr wirklich nicht, was passiert war. War es möglich, dass Daniel für diese Dianna Hofmeyr arbeitete? Dann hatte er jetzt ein Problem mit Cecil. Scheiße! Er konnte wirklich nicht noch mehr Scherereien mit der Polizei gebrauchen. Cecil war sehr bekannt, und er hatte gewiss tatsächlich hochrangige Freunde bei der Polizei.
    Diesmal erriet Cecil Rotbarts Gedanken. Er wusste, dass er jetzt um sein Leben kämpfte. »Dianna muss dahintergesteckt haben. Sie ist die Einzige, die von Angus’ Tod profitiert. Sie und dieser Jason Ferraz, mit dem sie befreundet war. Sie hat die ganze Firma an sich gerissen. Angus hätte ihr niemals freiwillig den Vorsitz überlassen. Niemals! Vielleicht war Ferraz Ihr Daniel.« Doch Rotbart schüttelte nur entschieden den Kopf, ohne sich auf eine Erklärung einzulassen.
    Dann kam Cecil eine brillante Idee. Plötzlich sah er alles ganz klar. Nichts macht den Kopf so frei wie eine Hinrichtung, dachte er sarkastisch. Ein paar Minuten lang fuhr er wortlos weiter, und

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