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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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gekidnappt und kaltblütig ermordet worden war. Das wiederum erinnerte ihn an die Unterhaltung mit Nama und Rabafana heute Morgen. War es möglich, dass es das war, was sie eigentlich wollten?
    Er wusste, dass er Rotbart aufhalten sollte. Doch plötzlich war ihm klar, dass er es nicht tun würde. Er legte auf.
     

Kapitel 60
    Am nächsten Morgen saß Kubu völlig geistesabwesend in seinem Büro. Keine Mozartmelodie kam ihm über die Lippen. Wenn ihn jemand ansprach, hatte er offensichtlich Mühe, sich auf sein Gegenüber zu konzentrieren. Er dachte intensiv über Puzzles nach.
    Als Kind hatte er Puzzles geliebt. Sein Vater hatte ihm einmal ein gebrauchtes von einem Straßenhändler mitgebracht, und zusammen hatten sie es gelegt. Es wurde fast zu einer Sucht für die beiden. Wann immer Wilmon ein, zwei Pula entbehren konnte, brachte er ein Spiel mit. Sie wurden zu Experten und beendeten die Puzzles fast zu schnell. Doch eines Tages befanden sich zwei verschiedene Puzzles in einer Schachtel. Alle Teile lagen bunt durcheinander. Ein Spiel gehörte in die Schachtel, das andere stellte ein ganz anderes Motiv dar. Es war sehr schwierig gewesen, eines der beiden Bilder zu legen, bis sie endlich erkannt hatten, woran es lag.
    Natürlich!, dachte Kubu. Deswegen passt die Kamissa-Leiche nicht hinein. Weil sie nicht Teil des Frankental-Puzzles ist! Sie gehört zu einem ganz anderen Bild. Dem Hofmeyr-Puzzle.
    Trotz der vielen fehlenden Elemente ergab das Ganze plötzlich einen Sinn. Die Teile liegen alle auf dem Tisch, dachte er. Ich muss sie nur in das richtige Puzzle einpassen. Und damit mir das gelingt, muss ich Bakkies einen Besuch abstatten.
    Nachdem Kubu noch ein wenig vor sich hin gegrübelt hatte, schüttelte er den Kopf, griff nach dem Telefon und rief Swanepoel an.
    »Bakkies? Hier ist Kubu. Es hat neue Entwicklungen in dem Fall gegeben, die wir persönlich besprechen müssen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Angus Hofmeyr ermordet wurde, und dass der Mord in Botswana stattgefunden hat.«
    »Jislike! Wie das?«
    »Ich kann jetzt nicht so ins Detail gehen, aber ich komme morgen oder spätestens am Donnerstag runter und erkläre dir alles. Du würdest mir doch helfen, oder? Ich muss ein paar Leute befragen, dich ein bisschen löchern und wissen, was du herausgefunden hast. Einverstanden?«
    »Gut, Kubu. Komm runter. Ich überlasse dir gerne den Fall. Wir haben hier sowieso kaum genug Material, um irgendwie weiterzukommen.«
    »Dann bis bald.«
    »Gut«, antwortete Bakkies, und es klang wie das afrikaanse goed mit dem typischen g am Anfang, wie ein Raucher mit Halsweh. »Mach’s gut, Kubu. Bis bald.«
    Anschließend rief Kubu Pleasant an. »Ich muss in eine Stadt, die heißt ...« Kubu zögerte. »Ich weiß nicht genau, wie man das ausspricht. Sie wird KNYSNA geschrieben. Sie liegt am Westkap. Ich würde gerne morgen fliegen, wenn möglich.«
    »Es wird ohne das K vorne ausgesprochen, und das y klingt wie EI«, erklärte Pleasant. »Du kannst nur bis George fliegen, von da aus sind es noch dreißig, vierzig Meilen. Du musst dir einen Mietwagen nehmen.«
    Das passte Kubu ganz hervorragend, denn er hatte vor, eine bestimmte Privatklinik in der Nähe aufzusuchen. Er buchte alle Arrangements und bat Pleasant, ihm die Tickets liefern zu lassen. »Ich bringe sie dir einfach heute Abend vorbei«, sagte sie. »Joy und ich haben uns einiges zu erzählen!«
    Eine Hürde musste er noch überwinden. Irgendwie musste er Mabaku davon überzeugen, ihn sein Spiel spielen zu lassen. Ein teures Spiel noch dazu. Er machte sich auf den Weg zum Büro des Direktors. Mabaku schien guter Laune, lud Kubu mit einem Wink zum Platznehmen ein und sah ihn aufmunternd an. »Und, Kubu, wie kommen Sie in dem Fall voran?«
    »Wissen Sie, Director, ich glaube, es waren von Anfang an zwei Fälle. Was uns irritiert und dazu gebracht hat, an nur einen Fall zu glauben, war die Tatsache, dass dieselben Leute darin verwickelt sind.«
    »Das verstehe ich nicht. Wird es dadurch nicht zu einem Fall?«
    Kubu schüttelte den Kopf. »Nehmen wir die Mine. Das war ein Fall. Rotbart hat sie zum Waschen von Blutdiamanten benutzt. Dabei hat er mit Jason Ferraz gemeinsame Sache gemacht.« Kubu blickte auf den Fußboden. »Ich bin mir nicht sicher, ob Cecil Hofmeyr etwas damit zu tun hatte oder nicht.« Er wartete, aber Mabaku gab keinen Kommentar ab, also fuhr er fort.
    »Aron Frankental fand heraus, was vor sich ging, und sie mussten ihn mundtot machen. Deswegen haben

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