Kubu und der Tote in der Wueste
der Arm von Angus Hofmeyr. Ich würde die DNA gerne mit der unserer Leiche vergleichen. Könntest du eine Probe für einen Vergleich von ihnen organisieren? Hier scheint es wirklich ewig zu dauern, bis die einen DNA-Test fertig haben. Möglichst vertraulich. Ich weiß nicht genau, warum, aber ich muss das unbedingt überprüfen.«
»Und du glaubst, dass Mabaku diese Untersuchung nicht gestatten würde?«, fragte Ian scharfsinnig. »Und wenn die Sache auffliegt, kriegt eben der verrückte Schotte alles ab?« Kubu schämte sich und begann, Entschuldigungen zu stammeln, aber Ian unterbrach ihn. »Ach, natürlich mache ich das. Es kann allerdings eine Weile dauern; ich habe keine so guten Verbindungen nach Südafrika. Ich melde mich bei dir.«
Kubu sah aus dem Fenster. Ich habe mich gegenüber einem Inspector der südafrikanischen Polizei zum Narren gemacht. Ich habe einen Freund gebeten, etwas hintenherum für mich zu erledigen, das man nicht logisch begründen kann. Und ich habe inzwischen fünf Leichen, einschließlich der Leichenteile, und dazu eine vermisste Person – sechs Fälle, tatsächlich –, und nicht die geringste Ahnung, wie alles zusammenhängt. Aber jetzt fahre ich nach Hause zu meiner geliebten Frau und zu meinem Hund und zu meinem Abendessen. Ich glaube, ich werde uns mit einem guten Shiraz verwöhnen. Zum Teufel mit allem anderen!
Er schloss sein Büro ab und machte sich auf den Weg.
Kapitel 59
Cecil überquerte den Parkplatz, ganz in Gedanken versunken. Angus hatte Dianna den Vorsitz des Trust und damit die volle Entscheidungsbefugnis über BCMC hinterlassen. Aber Dideldum und Dideldei hatten etwas anderes vorgeschlagen. Konnte er einen strategischen Vorteil daraus ziehen, dass die beiden konkurrierenden Parteien BCMC umkreisten wie Aasgeier ein verletztes Tier?
Solche und andere Fragen beschäftigten ihn, als er in seinen Mercedes stieg. Die Beifahrertür wurde geöffnet, und ein untersetzter Mann in einer Lederjacke und einem tief ins Gesicht gezogenen Hut rutschte auf den Sitz neben ihm. Der Mann hatte einen Schal um die untere Gesichtshälfte und um den Hals gewickelt, aber Cecil erkannte ein dickliches, sonnengebräuntes Gesicht, grüne Augen und Strähnen eines buschigen rotbraunen Bartes. Er war sich sicher, diesen Mann noch nie gesehen zu haben. Der Mann trug Latexhandschuhe und hielt eine Pistole in der rechten Hand. Cecil hatte ein paar Hundert Pula in bar dabei. Er befürchtete, dass die nicht reichen würden.
»Fahren Sie zum Tor raus, winken Sie dem Wachmann zu wie immer, biegen Sie links ab, als wollten Sie nach Hause«, sagte Rotbart. Er hatte seine Hausaufgaben gemacht. Ohne Widerrede befolgte Cecil die Instruktionen.
»Jetzt fahren Sie aus der Stadt raus. Schön gleichmäßig und langsam. Wir müssen reden.«
»Was wollen Sie? Geld?«
»Oh, natürlich will ich Geld, mein Freund! Oder sollte ich Sie Mr Daniel nennen? Ich will das Geld, das Sie mir schulden! Der Job ist erledigt, es gab ein paar Probleme, aber die sind jetzt beseitigt, nicht wahr, wie Sie immer so schön sagen?« Rotbart lächelte. Er genoss es, Cecil Hofmeyr, den Vorsitzenden des größten Unternehmens von Botswana, zu überlisten. Der hatte geglaubt, er könnte sich hinter einem anonymen Telefon und einem idiotischen falschen Namen verschanzen. »Ja, lassen Sie uns reden, Mr Daniel. Gute Freunde sollten sich kennenlernen.«
Cecils Herz raste. Wer immer dieser Mann war, er hatte offenbar das falsche Opfer erwischt. Cecil rechnete sich keine hoheÜberlebenschance aus, wenn dieser Gangster seinen Fehler bemerkte. Er fragte sich, ob er sich aus dem Wagen werfen konnte.
Rotbart erriet seine Gedanken und schüttelte den Kopf. »Keine gute Idee«, sagte er und bohrte Cecil seine Pistole in die Rippen. »Und wozu auch? Ich weiß, wer Sie sind und wo ich Sie finden kann. Sie gehen nirgendwo hin.«
»Hören Sie, ich weiß nicht, für wen Sie mich halten, aber Sie irren sich. Mein Name ist Cecil Hofmeyr, und ich arbeite für BCMC. Ich kenne keinen Daniel. Ich kenne Sie nicht. Ich habe ein bisschen Geld dabei, das ich Ihnen geben kann. In bar.«
Rotbart lachte. »Ach, Cecil Hofmeyr, so, so. Und Sie sind der Boss von BCMC! Ich nehme das Geld, aber ich will zweihundertfünfzigtausend US-Dollar. Haben Sie die dabei? In bar?«
Cecil wäre beinahe in den Graben gefahren. »Natürlich nicht.« Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. »Warum sollte ich so viel Geld dabeihaben?«
»Dann reden wir lieber darüber,
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