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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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sollten eher Dianna als mich danach fragen.«
    »Vielleicht werden wir das auch tun. Aber jetzt fragen wir Sie.« Namas Stimme verriet keinerlei Unterwürfigkeit. Das war kein Geplänkel. Er wollte eine ehrliche Antwort.
    »Reden Sie von einem neuen Unternehmen, in dem das Volk von Botswana und die Buschleute einen höheren Anteil an Aktien und Mitspracherecht in dem Unternehmen erhalten würden? Es wäre schwierig, ausreichend erfahrene und gut ausgebildete Leute zu finden, die in der Lage sind, ein solches Unternehmen zu leiten.« Endlich ging ihm ein Licht auf. »Es sei denn, Sie beide würden sich eine solche Funktion noch zusätzlich zu Ihren bereits sehr anspruchsvollen Aufgaben aufbürden wollen?«
    Nama sah ihn an, ohne zu lächeln. »Das muss der Minister entscheiden«, sagte er. »Ich habe nur eine Frage an Sie: Würden Sie eine solche Entflechtung und Restrukturierung des Unternehmens unterstützen? Der Rest wäre dann reine Formsache.«
    Cecil war sowohl von dem Singular überrascht, den er benutzte, als auch von Namas entschlossenem Tonfall. War doch Rabafana der Juniorpartner? Ich habe sie falsch eingeschätzt, dachte Cecil. Ich dachte, sie wären Staatsbeamte, die sich mit ein paar Trinkgeldern und Gefälligkeiten zufriedengeben würden. Doch sie waren schon seit langem auf dickere Fische scharf, und jetzt sehen sie große Wellen im Teich.
    »Der Minister könnte in dieser Sache auf meine volle Unterstützung zählen«, sagte er fest. »Sogar, wenn es bedeutet, meinen eigenen Aktienanteil etwas zu verringern. Aber natürlich kann ich nicht für Dianna sprechen.«
    Er zögerte nicht, sich auf Gedeih und Verderb mit D&D zusammenzutun, denn durch Angus’ Tod hielt Dianna sämtliche Trümpfe in der Hand. Was hatte er zu verlieren? »Soll ich mit Dianna über diesen Vorschlag reden, wenn sie nach Botswana zurückkehrt?«, fragte er.
    Nama schüttelte den Kopf. »Nicht nötig. Das regeln wir schon selbst.«
    Jetzt war Rabafana an der Reihe. »Noch etwas, Cecil. Der Minister ist sehr besorgt wegen der Thembu-Kobedi-Affäre. Es gibt gewisse Andeutungen, Anspielungen, Gerüchte über gewisse Materialien.«
    Cecil war verzweifelt. Würde er diesen verdammten Zuhälter niemals loswerden? Und was ging das den Wirtschaftsminister an?
    »Der Minister klärt die Sache so diskret und schnell wie möglich mit der Polizei«, fuhr Rabafana fort. »Ich soll mich darum kümmern. Sie müssen mir jedoch versichern, dass Sie mit der ganzen Sache nichts zu tun haben und eventuelles Material, an das Sie geraten, direkt an mich weiterleiten. Verstanden? Selbstverständlich werde ich meinerseits diese Informationen an die Polizei weitergeben.«
    »Was für Material?«
    »Es gibt da einige Videokassetten – vermutlich gefälscht – mit kompromittierendem Material. Es spielt keine Rolle. Habe ich Ihr Wort? « Cecil gab es ihm.
    Plötzlich war die gute Stimmung wieder da. Man schüttelte sich die Hände, und Cecil hörte sich die beiden in den Klub zum Mittagessen einladen. Wegen anderer Verpflichtungen mussten sie bedauernd ablehnen, aber man würde sich bald wiedersehen. Sie freuten sich auf die Golfpartie am Freitag. Bei der Gelegenheit würden sie über eine Strategie für die Neustrukturierung des Unternehmens sprechen. Vielleicht könne sich der Minister ihnen hinterher zu einem informellen Mittagessen anschließen. Dann gingen sie.
    Cecil brauchte eine kleine Aufmunterung. Irgendwo in der Welt war die Sonne bereits untergegangen. Er wählte einen seiner Lieblingsscotchs aus, fügte sechs Tropfen Wasser hinzu und machte es sich in einem Sessel bequem, während er überlegte, wo er zum Mittagessen hingehen sollte.
     

Kapitel 58
    Kubu hatte Swanepoel nicht erreicht, aber eine Nachricht für ihn hinterlassen. Der südafrikanische Inspector hatte bis zum Mittagessen noch nicht zurückgerufen, und Kubu hatte versucht, nicht mehr an die Geschichte zu denken. Aber sein Fall steckte fest. Vielleicht konnte ein ordentliches Mittagessen im Fig Tree eine Wende bringen.
    Bei seiner Rückkehr klingelte das Telefon. Er musste hinhechten, um rechtzeitig abzunehmen. »Ja?«, fragte er gereizt. »Hallo? Ist da Superintendent Bengu?«
    »Assistant Superintendent Bengu. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja, vielleicht, hier spricht Detective Inspector Johannes Swanepoel von der Kripo in Knysna, Südafrika. Meine Freunde nennen mich Bakkies, denn ich bin ein ziemlich großer ›Oke‹, wissen Sie. Bakkie heißen die Pickup-Trucks in Südafrika«,

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