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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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mir leid, Schatz. Aber Oma hielt es für richtig, einen Arzt zu holen. Wenn es nach mir gegangen wäre …«
    »Na, das kann ich mir vorstellen!«, rief Kati.
    »Ich schalte heute einen Gang runter, und morgen bin ich wieder topfit, bestimmt.«
    »Ma, du musst dich ausruhen. Länger als einen Tag.«
    Käthe kam ins Zimmer und reichte Lilli ein Glas Wasser.
    »Oma – red du doch mal mit Ma, ja? Sie muss sich erholen!«
    »Genau. Und deshalb lassen wir sie jetzt in Ruhe. Komm, Katharina, wir gehen in die Küche und lassen deine Mutter schlafen. Elisabeth? Hast du alles, was du brauchst?«
    Als Lilli nickte, zog Käthe ihre Enkelin vom Bett hoch.
    »Schlaf gut, Elisabeth. Später essen wir gemeinsam.«
    »Aber diesmal keine Hühnersuppe«, murmelte Lilli, die schon fast eingeschlafen war.

Kapitel 34
     
    Käthe schloss leise die Schlafzimmertür. Kati stand mit hängenden Armen da und sagte hilflos: »Was sollen wir denn bloß machen, Oma?«
    »Ich habe schon einen Plan«, sagte Käthe. Sie klang entschlossen. »Komm mit in die Küche. Ich brauche ein paar Telefonnummern von dir, und dann werden wir deine Mutter zu ihrer Erholung zwingen, wenn es nicht anders geht.«
     
     
    »Was hast du denn vor?«, fragte Kati, als sie mit Käthe am Küchentisch saß, beide eine frische Tasse Tee vor sich.
    »Ich werde für deine Mutter einen Urlaub buchen, und zwar sofort. Ich hatte sowieso vor, ihr vorzuschlagen, dass sie ein paar Tage wegfährt. Aber das wird nie etwas, wenn wir nicht klare Tatsachen schaffen.«
    Kati grinste. »Das ist eine klasse Idee, Oma. Ein paar Tage raus hier. Wo willst du sie hinschicken?«
    »Was hältst du von Helgoland? Ich war heute Morgen schon im Reisebüro und habe mich erkundigt. Alles kann kurzfristig gebucht werden. Die Saison ist fast zu Ende. Ich muss nur noch im Reisebüro anrufen und alles bestätigen.«
    »Auf Helgoland war ich auch schon!«, rief Kati begeistert. »Wir sind da mal mit der Klasse hingefahren, für einen Tag. Aber jetzt … im Herbst? Ist es da nicht ziemlich kalt?«
    »Dann zieht sie eben einen dicken Pullover an. An der Nordsee gibt es kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Und sie hat dort ihre Ruhe. Sie kann spazieren gehen, nachdenken und, vielleicht, Entscheidungen treffen. Das wird ihr guttun.«
    »Das ist eine wunderbare Idee. Wie kommt sie dort hin?«
    »Sie fährt morgen früh mit dem Zug nach Wilhelmshaven. Von Hooksiel aus – das ist ein Küstenort ganz in der Nähe – geht ein Katamaran nach Helgoland. Am frühen Nachmittag ist sie da. Ich habe ihr auf dem Oberland eine kleine Ferienwohnung ausgesucht, mit Blick aufs Meer.«
    »Super, Oma. Und welche Telefonnummern brauchst du von mir?«
    »In erster Linie die von Frau Wilhelmi. Hast du eine Ahnung, welche Aufträge für die beiden in nächster Zeit anstehen?«
    Kati dachte nach. »Ich glaube, da ist nur ein Kindergeburtstag, übermorgen. Das Essen ist nicht kompliziert, nur die Dekoration ist aufwendig – ein Märchenwald. Aber Tobi und ich wollen Tante Gina morgen beim Aufbau helfen.«
    Käthe war nicht entgangen, dass ihrer Enkelin bei Tobis Namen Röte ins Gesicht gestiegen war. »Tobi? Vertragt ihr euch wieder?«
    Katis Röte vertiefte sich, und sie grinste verlegen. »Na ja, wir waren ja nicht zerstritten. Er hatte eine Freundin, und da war ich sehr unglücklich, das weißt du ja. Ich habe mich ja schließlich oft genug bei dir ausgeheult.«
    »Und wie ist es jetzt?«
    Katis Grinsen wurde breiter. »Die Freundin ist weg.« Sie holte tief Luft. »Und stell dir vor, Oma, er hat …, er hat mich heute gefragt, ob …, ob …«
    »… ob du mit ihm gehen willst«, soufflierte Käthe. »Sagt man das überhaupt noch so heutzutage? Und? Willst du?«
    Kati breitete die Arme aus und lachte glücklich. »Klar will ich, egal wie man es nennt! Ich habe ihn so vermisst. Und …«, wieder errötete sie tief, »… ich bin so glücklich. Und alle anderen sollen auch glücklich sein. Vor allem Mama. Wenn Mike und sie doch nur …« Sie verstummte.
    »Du weißt davon?«, fragte Käthe.
    »Wovon weiß ich?«
    »Dass deine Mutter und dieser Mann …, Mike, sich nähergekommen sind?«
    Kati klatschte in die Hände. »Also doch! Ich wusste es! An ihrem Geburtstag, stimmt’s? Danach war auf einmal alles so komisch. Ich weiß doch schon lange, dass Mike in Ma verliebt ist.«
    »Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Er fragt mich ständig über sie aus. Und du müsstest mal sehen, wie er sie immer ansieht.

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