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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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behandeltes Wildkraut ist die Brennnessel. Zu Großelterns Zeiten, als es noch keinen tiefgefrorenen Spinat gab – egal ob mit oder ohne Blubb – kam im Frühjahr Brennnesselspinat auf den Tisch. Schon die ersten grünen Brennnesseltriebe wurden fleißig geschnitten und es gab damals kaum ein Kind, das diesen wohlschmeckenden falschen Spinat nicht liebte. Heute als Unkraut verleumdet – damals ein Wundermittel. Die Brennnessel war Nahrungsmittel in karger Zeit, aber auch Heil- und Pflege- sowie Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel, ja sogar die Pflanzenfasern wurden gebraucht – sie dienten zur Stoffgewinnung. Das alles bietet die Pflanze natürlich auch heute noch – wir müssen nur zugreifen. Außerdem ist die Brennnessel eine wichtige Nahrungspflanze für Schmetterlingsraupen wie die vom Kleinen Fuchs oder dem prachtvollen Tagpfauenauge.
    Über die Nützlichkeit der Brennnessel ließen sich ganze Bücher füllen. Darum wollen auch wir hier etwas ausführlicher ihr Hohelied singen. Es gibt heute noch Bergbauern, die sich für den Winter auf dem Heuboden einen Vorrat an ganzen, getrockneten Brennnesseln anlegen, um sie in kleinen Portionen ins Futter für ihre Kühe und Schafe mischen zu können. Das fördert nicht nur die Milchbildung, sondern ergibt auch eine wunderschöne, gelbe Butter, weil die Wurzeln einen hohen Karotingehalt aufweisen (der sich insgesamt positiv auf die Gesundheit der Tiere auswirkt).
    In der Volksheilkunde gilt die Brennnessel als probates Mittel gegen Gicht und Rheuma. Früher wurden bei entsprechenden Krankheitsbildern oft ganze Brennnesselpflanzen um die schmerzenden Gelenke gebunden, da durch das Brennen die Blutzirkulation angeregt wird und man annahm, dass bei gleichzeitiger, kräftiger Flüssigkeitsaufnahme die Entzündung quasi »ausgeschwemmt« wird. Brennnesseltee wirkt blutreinigend und blutbildend. Aber nicht nur die Blätter und die Wurzeln der Brennnessel sind wertvoll, auch die Nesselsamen sind nicht ohne. Sie enthalten Histamin, zahlreiche Mineralstoffe, Kalk, Magnesium und Vitamin C. Nesselsamen – nach dem Abrebeln getrocknet und in einem Glas aufbewahrt – weisen ein fein nussiges Aroma auf und schmecken hervorragend auf ein Butterbrot gestreut oder im Salat. Außerdem sind sie ein gutes Stärkungsmittel, vielleicht sogar mit aphrodisischer Wirkung. Wie sonst sollte man sich erklären, dass es Zeiten gab, in denen es Mönchen und Nonnen verboten war, Nesselsamen zu essen?
    R osis R at

    Nicht nur zu köstlichem Spinat kann man junge Brennnesseln in der Küche verarbeiten. Die gekochten Blätter, in Butter geröstet und mit Salz, Pfeffer und Muskat abgerundet, sind ein wohlschmeckendes Gericht, nicht nur als Beilage. Auch in der Frühjahrskräutersuppe dürfen Brennnesseltriebe nicht fehlen. Gerne mache ich auch Knödel – die sind in unserer Familie immer als Spinatknödel durchgegangen. Auch in Backteig getauchte und ausgebackene Brennnesselblätter schmecken köstlich. Vor den brennenden Nesselhärchen muss man sich nicht fürchten – die brechen beim Kochen in der Hitze ab und verlieren so ihre Wirkung.
    Auch für das Brennnesselpflücken gibt es angeblich einen Trick: Einfach von oben her fest zupacken, dann brennen die Nesseln nicht. Das ist mir zwar noch nie gelungen, aber vielleicht mache ich auch etwas falsch. Andererseits: Wozu gibt es Gartenhandschuhe?

    Über die Brennnessel ließe sich noch viel mehr Gutes sagen (zum Beispiel, dass der Tee ein hervorragendes Haarspülmittel nach der Haarwäsche ist und besonders kräftiges, gesundes, glänzendes Haar zur Folge hat!), aber das würde zu weit führen. Auf jeden Fall sollte man innerhalb oder auch außerhalb des Gartens der Brennnessel ein wenig Platz gönnen. Wenn man die Spitzen immer fleißig erntet, steht einem stets ein wichtiger Helfer für einen gesunden Stoffwechsel zur Verfügung. Wer die wunderbare Wirkung von Brennnesseltee im Frühjahr noch nicht kennt, sollte diese wohltuende Erfahrung möglichst bald nachholen. Eine Tasse davon, mit einem Teelöffel Honig gesüßt, weckt sämtliche Lebensgeister und vertreibt auch noch den letzten Rest von Frühjahrsmüdigkeit.
    Auf die berühmte Brennnesseljauche zur Bodenverbesserung und Schädlingsbekämpfung werden wir noch an anderer Stelle zu sprechen kommen.
    Löwenzahn
    Ein ähnliches Schicksal bezüglich übler Nachrede und einem dadurch verursachten Imageschaden hat auch der Löwenzahn zu beklagen. Auch er gilt in Gärten und in

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