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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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hat aufgrund seines Aussehens und seiner Verwendungsmöglichkeiten auch zahlreiche andere Namen für diesen Nützling gefunden, wie Katzenwedel, Pferdeschwanz oder auch Pfanneputzer und Scheuerkraut. Aber Vorsicht: Man muss die Pflanze wirklich kennen, am besten nur unter kundiger Führung ernten, alles andere kann gefährlich werden. Man wird das richtige, hilfreiche Zinnkraut beispielsweise niemals an feuchten, sumpfigen Standorten finden. Dort herrscht höchste Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm.
    Schon seit der Antike war Zinnkraut, das unter allen Pflanzen wohl den höchsten Anteil an Kieselsäure enthält, als Heilpflanze bekannt. Der römische Naturkenner Plinius der Ältere meinte sogar, dass seine wundheilenden Kräfte so stark seien, dass es genüge, Zinnkraut nur in die Hand zu nehmen, damit Wunden sich schließen. Im Lauf der Jahrhunderte ging das Erfahrungswissen um das Zinnkraut verloren, bis es von Pfarrer Sebastian Kneipp wiederentdeckt und volksmedizinisch erneut populär gemacht wurde. Er setzte es gegen Gicht und Rheuma und auch zur Wundheilung ein. Aber schon vor dieser Wiederentdeckung durch den berühmten Wasser-Pfarrer wurde Zinnkraut auch bei Lungenkrankheiten, chronischer Bronchitis und sogar bei Tuberkulose zur Unterstützung der körpereigenen Heilkräfte eingesetzt. Der Zinnkraut-Tee lindert Harnwegsbeschwerden und soll bei täglicher Anwendung sogar Nierengrieß ausschwemmen. Der Kieselsäureanteil stärkt den Knochenbau, strafft das Bindegewebe (was die Kosmetikindustrie für Anti-Aging-Cremes nutzt) und wird von Sportlern wegen der Stärkung von Sehnen und Bändern geschätzt.
    Zinnkraut-Tee muss mindestens 20 Minuten gekocht werden, erst dann löst sich die Kieselsäure. Und allzu viel ist – wie immer und bei allem – ungesund.
    In der Landwirtschaft wird das Zinnkraut als »Unkraut« nicht gerne gesehen. Vielleicht auch deshalb, weil es schlechte Bodenbearbeitung gewissermaßen aufdeckt: Wo Zinnkraut wild wächst, kann man Staunässe vermuten oder eine zu große Bodendichte (aufgrund von zu schweren Maschinen im Einsatz) sowie Humusmangel.
    R osis R at

    Ich werde immer das Hohelied des Zinnkrauts singen: Mithilfe von regelmäßigen Bädern mit Zinnkrautabsud konnte ich meine Rückenschmerzen zunächst lindern und schließlich sogar ganz loswerden. Mir ist die Pflanze so wichtig, dass ich sie mir in den Garten geholt habe, um sie immer rasch bei der Hand zu haben. Zumal sie auch gut bei der Haarpflege einzusetzen ist: gegen fettiges Haar und zu seiner Kräftigung.
    Auch die Gartenpflanzen mögen Duschen mit Zinnkrautabsud – es fördert die Stängel- und Halmfestigkeit.
    Und wer Zinn-Zierrat im Haus hat, kann die Kieselsäure der Pflanze gut zum Putzen einsetzen.

    Das Kräuterhexen-Einmaleins
    Kräuter sammeln
    Wer glaubt, beim Kräutersammeln einfach losstürmen zu können, wenn einem gerade danach ist, der irrt. Eine von vielen wichtigen Grundregeln für das Kräuterernten zu Heilzwecken oder auch »nur« zur Verwendung in der Küche heißt: Man muss die natürlichen Zyklen der Pflanzen kennen. Da sind zunächst die an die Jahreszeiten gebundenen wie die Keimung im Frühjahr, die Blüte im Sommer, die Fortpflanzung durch Samenbildung im Herbst und das Welken in der Ruhezeit des Winters. Auch wenn es fälschlicherweise immer noch als esoterischer Schnickschnack abgetan wird, ändert es nichts an der Tatsache: Die Entwicklung von Pflanzen und ihren Inhaltsstoffen – und in der Folge ihrer Heilkräfte – geht Hand in Hand mit den Gestirnen. Im Fall der Sonne ist das auch bei den größten Skeptikern unumstritten. Aber der Einfluss des Mondes wird meist schon als Aberglaube abgetan. Das Bewirken von Ebbe und Flut traut man ihm noch zu – zumal man die Gezeiten inzwischen in Gezeitenkraftwerken zur Energiegewinnung nutzt. Alles hochwissenschaftliche Ingenieurskunst und unbezweifelt. Dass der Mond auch Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt von Mensch und Tier und natürlich auch den der Pflanzen nimmt, ist doch eigentlich nur folgerichtig und ganz logisch. Das lässt sich sogar durch einen einfachen Selbstversuch beweisen. Wer versuchsweise Bohnen, Zwiebelchen oder Kartoffeln bei aufnehmendem Mond in die Erde steckt, wird sich sehr wundern: Nacht für Nacht kommt das Saatgut wieder, wie von unsichtbarer Hand gezogen, an die Oberfläche des Beetes oder des Saatbechers. Alles Zurückstecken in die Erde nützt in dieser Mondphase nichts – am nächsten Morgen

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