Kuehe essen Wiese auf
Dort, wo viele sich an reichlich vorhandenen Blütenfutterplätzen tummeln, ist die Welt zumindest noch halbwegs in Ordnung. Fehlen sie, ist das ein Alarmzeichen.
Angst muss man vor Bienen im Übrigen nicht haben, wenn man sich die folgende Volksweisheit zu Herzen nimmt:
Willst du bei den Bienen sein,
musst du reinen Herzens sein.
Denn es ist der Biene Pflicht,
dass sie jeden Sünder sticht.
Das Meer der wogenden Körner – Eine kleine Getreidekunde
Den Traum vom Leben auf dem Lande verbinden viele Menschen auch mit dem Duft von frisch gemähtem Gras, Heu und frisch gebackenem Brot. Der würzige Duft von Heu ist vorwiegend in Gegenden zu haben, wo die Hörndlbauern zu Hause sind, also diejenigen, die Milchwirtschaft und Viehzucht betreiben. Sie brauchen das Heu, um ihre Tiere durch den Winter zu bringen. Die Sehnsucht nach Selbstgebackenem erfüllt sich – rein praktisch betrachtet – eher dort, wo die Körndlbauern zu Hause sind, also diejenigen, die Getreide anbauen. Aber Sehnsüchte haben sich noch nie nach realen Gegebenheiten gerichtet, sonst wären es schließlich keine solchen.
Viele Stadtbewohner haben noch nie unvermahlene Getreidekörner gesehen, von der ganzen Pflanze gar nicht zu reden. Ihnen begegnet Getreide eher in Form von schicken Designerbrötchen mit aufgestreutem Körnermix, der weiter nicht beachtet wird, zwischen den Zähnen hängen bleibt, aber Gesundheit und Naturbelassenheit suggeriert. Auf diese Weise versuchen große Industriebackketten selbst dann noch an das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher zu appellieren, wenn das Aussehen mehr verspricht, als der Inhalt hergibt. Ansonsten begegnet dem Städter Getreide entweder in Form von abgepacktem Mehl (dessen Typisierung für die meisten böhmische Dörfer sind, zumal sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch noch Unterschiede aufweisen) oder bereits anderweitig verarbeitet in Bäckereien oder Supermärkten.
Die diversen Mehlsorten unterscheidet man zunächst einmal durch ihre Herkunftspflanze, also Roggen, Weizen, Dinkel. Dann hat man den Ausmahlungsgrad mittels Typenzahl als weiteres Unterscheidungsmerkmal bestimmt. Je niedriger die Type, desto weniger Mineralstoffe enthält das Mehl und desto heller ist es.
Bei der Vermahlung des Getreides fallen die Schalen der Körner in Form von Kleie ab. Sie wird als hochwertiges Futtermittel in der Rinderzucht verwendet.
Schrot nennt man grob zerkleinertes Getreide. Schrot enthält alle Teile des Korns, also auch die zerkleinerten Schalen.
Beim Vollkornmehl wird das ganze Korn einschließlich des ölhaltigen Keimlings vermahlen. Diese Vollkornmehle sind reich an Vitaminen und Nährstoffen. Allerdings wird das Mehl durch den Ölgehalt auch ziemlich rasch ranzig. Übrigens verträgt nicht jeder Mensch Vollkornmehl. So mancher »Reizdarm« hat damit zu tun, das wird aber oft ignoriert, da jede Art von Vollkornkost höchst offiziell von den Ökotrophologen zu der Gesundheitsernährung erklärt wurde.
Ganze Getreidekörner sind ohne Verlust von Inhaltsstoffen bis zu einem Jahr haltbar. Die Aufbewahrung erfolgt am besten in luftdurchlässigen Säcken aus Jute oder Leinen, denn die Getreidekörner müssen atmen können.
Längst ist jedoch auch unser täglich Brot nicht von Lebensmittelskandalen frei. Da wird von Schimmelbefall in unsauberen Mehltransportern berichtet und auch davon, dass Bäckerbrote eine Unzahl von chemischen Zusatzstoffen enthalten. Sie sind notwendig, damit das »Produkt« gut und makellos aussieht, keine Geschmacksschwankungen aufweist und – vor allem – damit die großen Backstraßen in den Brotfabriken schnell und ungestört produzieren können. Da muss alles flutschen wie geschmiert. Dafür müssen dann schon mal ein paar Chemikalien herhalten, die sogenannte Cleaner in den Werbe- und Marketingabteilungen dann in harmlos klingende Begriffe umwandeln, die wir Verbraucher zu kennen glauben und dadurch als ungefährlich einstufen. Was sie ja oft auch sind – unsere Lebensmittelindustrie ist sicher eine der besten der Welt, aber leider vergisst sie, dass wir nicht nur ein Produkt zu uns nehmen, das mit Zusatzstoffen präpariert ist, sondern viele Produkte, die ähnlich hergestellt werden, und das jeden Tag. Was gesundheitliche Folgen hat. Steter Tropfen höhlt den Stein. Und viele (Chemie-)Tropfen überfordern das Immunsystem.
Insofern ist es durchaus vernünftig, sein Brot selbst zu backen. »Richtiges« Brot, das ohne die eben genannten Zusätze auskommt,
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