Kühle Rache - heißes Herz
Heiraten suchst.”
“Also gut”, flüsterte er. Ganz leicht berührten sich ihre Schenkel, und mit den Fingern fuhr er ihre Arme hinauf. Seine Lippen befanden sich gefährlich nah an ihrem Mund. “Hier kommt mein Vorschlag”, brachte er hervor. “Ich bin hierhergekommen, um ein paar Dinge zwischen uns zu klären.”
Hester wagte kaum zu atmen. “Ich warte.”
Seine Finger schlossen sich fester um ihre Arme. “Du konntest noch nie gut warten, Hester.”
Wutentbrannt trat sie einen Schritt zurück und erkannte, dass sie mit dem Rücken an der Wand stand. Sie tastete hinter sich und legte haltsuchend die Hände gegen die Mauer. “Die zweideutigen Anmerkungen kannst du dir für deine zukünftige Braut aufsparen. Du warst doch damals derjenige, der Pine Hills verlassen hat.”
“Aber jetzt bin ich zurück.” Macons Blick hielt sie gefangen, und Hester hatte den Eindruck, als wolle er sie vollkommen in seinen Bann ziehen. “Auch wenn das hier eine kleine Stadt ist, so sollte doch genug Platz für uns beide sein. Von jetzt an solltest du deine Finger von meiner Post lassen, dann verzeihe ich dir diese Briefe und verzichte auf rechtliche Schritte.”
Sie kämpfte gegen ihre Rührung und Dankbarkeit an. “Danke.”
“Schon gut.” Er holte tief Luft, und Hester spürte, dass er auf den Parfümduft, den er dadurch einsog, reagierte. “Ich weiß, dass du eigentlich schon vor Jahren von hier fort wolltest.” Anscheinend wollte er sich nicht anmerken lassen, wie sehr Hesters Nähe ihn verwirrte. “Aber dann hast du Bruce geheiratet, und es ist nicht alles so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast. Deswegen mischst du dich in mein Leben ein. Du bist verärgert, weil ich die Stadt verlassen und mir meine Träume erfüllt habe. Doch ich verzeihe dir, Hester.”
So dachte er also. Sein Unverständnis tat ihr weh. “Vielleicht gab es da noch andere Träume, Macon.” Zum Beispiel den, dass sie beide gemeinsam die Stadt verließen. Sie konnte immer noch die Stimme ihrer Mutter hören: “Wenn du denkst, dass du diesem Ranchersohn etwas bedeutest, dann irrst du dich. Er ist der reichste Junge der Stadt, und für ihn bist du nur ein Mädchen von vielen, das eines Tages genau wie seine Mutter im Waschcenter arbeiten wird.” Bei der Erinnerung bekam Hester für einen Moment kaum noch Luft.
“Hester?”
Sie stieß die Luft aus. “Mir tut leid, was ich getan habe, Macon.” Sie musste ihn jetzt unbedingt dazu bringen, dass er ihr Haus verließ. “Wirklich. Bitte, geh jetzt.”
Er rührte sich nicht, und als er sich dann leicht vorbeugte, streifte sein Atem Hesters Ohr. “Und wenn ich nicht will?”
Sie sah ihm ins Gesicht und konnte den Blick nicht mehr von seinen Lippen abwenden. Ein Kuss würde ihm kaum etwas bedeuten, dachte sie und sehnte sich dennoch danach. Wenn man den Gerüchten glaubte, verteilte er seine Küsse sehr freizügig unter der weiblichen Bevölkerung. Wenn Hester auch einen bekam, konnte sie ihn vielleicht eher vergessen.
Seine Stimme klang verführerisch. “Was geschieht, wenn ich bleibe?”
Hester sah ihn an und konnte auf einmal den Blick nicht von seinen Lippen abwenden. Es war unsinnig, doch sie dachte nur daran, dass ein Kuss für ihn doch kaum etwas bedeuten würde. Wenn man den Gerüchten glaubte, verteilte er diese Küsse sehr freizügig in der ganzen Stadt. Nur einen Kuss, dachte Hester, dann kann ich Macon vielleicht endlich vergessen.
Seine Stimme klang betörend. “Und wenn ich gar nicht gehen will?”
“Du hast immer nur genau das gemacht, was du wolltest, stimmt's, Macon?”
“Wenn das so ist, dann darf ich jetzt auf keinen Fall damit aufhören.” Er presste sich an sie, und Hester spürte seine Hüften und hörte, wie der Stoff seiner derben Jeans sich an ihr rieb. Ihr war bislang nicht aufgefallen, wie erregt er war, doch jetzt fühlte sie es ganz deutlich, und ihre Knie zitterten.
“Wo ist Cordy?”, fragte Macon rau.
Beim Namen ihres Sohns kam Hester für einen Moment wieder zur Vernunft, doch das rettete sie nicht. Wie konnte sie gegen Gefühle kämpfen, die dermaßen überwältigend waren? Hester wollte es sich nicht eingestehen, aber wahrscheinlich hatte sie durch das Schreiben dieser Briefe nur versucht, Macon hierher zu sich zu locken. Das verführerische Kleid, die Steckfrisur und das sorgfältige Make-up ließen nur diesen einen Schluss zu. Einen Moment lang erstarrten sie beide, und dann hörte Hester Macons Stimme dicht an ihrem
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