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Kühlfach betreten verboten

Kühlfach betreten verboten

Titel: Kühlfach betreten verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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Endlosschleifen wiederholt werden.
    Bülent, Niclas und ich folgten den beiden Traumfiguren im Formationsflug durch einen langen Korridor, um eine Ecke, durch einen neuen Korridor und dann eine Treppe hinauf in den ersten Stock. Dort roch es nach Essen. Gleich das erste Zimmer rechts war eine Küche mit daran anschließendem Esszimmer, wo sich ungefähr fünfzehn Menschen versammelt hatten. Das Essen wurde gerade aufgetragen, und Herr Bieberstein, der seinen Karton abgestellt und die Leute begrüßt hatte, setzte sich zu den anderen.
    Es waren, wenn ich das mit dem oberflächlichen Blick in die Runde richtig feststellte, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, alle mit pechschwarzen Haaren, einige Frauen mit Kopftüchern. Das Essen bestand in der Hauptsache aus Nudeln mit viel roter Soße und wenig Hackfleisch und einem kleinen Teller Salat. Vor den Kindern stand zusätzlich je ein Wackelpudding im Plastikbecher.
    »Wackelpudding!«, rief Bülent begeistert.
    »Nur der grüne schmeckt«, erklärte Niclas überheblich.
    »Ruhe«, brüllte ich   – obwohl ich ihm heimlich recht gab. Ob nun grün oder rot, im Vergleich zu dem Klosteressen, das ich mit Marlene kennengelernt hatte, war das hier die Fastenvariante.
    »Thomas, der Herr hier möchte dich sprechen«, sagte die Wachtel in dem Moment, in dem alle Anwesenden die Hände falteten.
    Bieberstein starrte Martin an, stand auf, bat die anderen, ohne ihn anzufangen, und verließ das Esszimmer. Im Flur blickte er fragend auf Martin hinunter. »Ja?«
    Ich konnte nicht genau sagen, ob in dieser Frage Hoffnung oder Angst oder Verzweiflung durchklangen, aber offenbar erwartete der Mann Nachrichten von Sibel, sonst wäre er wohl nicht so begierig darauf gewesen, sein Mittagessen kalt werden zu lassen.
    »Ich, äh, ich würde Ihnen gern ein paar Fragen über SibelAkiroglu stellen«, sagte Martin. »Mein Name ist Gänsewein.«
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »Nein. Aber ich bin als Gutachter mit der Untersuchung eines Mordfalles beschäftigt und dieser Mordfall hängt unter Umständen mit dem Verschwinden von Frau Akiroglu zusammen.«
    »Mordfall? Meinen Sie etwa dieses junge Mädchen, von dem ich heute in der Zeitung gelesen habe?«
    »Kennen Sie das Mädchen?«
    Bieberstein schüttelte den Kopf. »Lassen Sie uns doch hinuntergehen, da können wir uns in Ruhe hinsetzen und reden.«
    Bieberstein kannte sich in dem Haus aus, das stand fest. Er führte Martin in einen spartanischen Raum mit einem Tisch, vier Stühlen und einem Kreuz an der Wand.
    Die beiden setzten sich, Bieberstein zappelte nervös auf seinem Stuhl herum und Martin sammelte seine Gedanken. Genauer gesagt sammelte er meine Gedanken, denn ich versuchte, ihn an die wichtigsten Fragen zu erinnern, die er dem Rektor stellen musste. Meine Begleiter hielten freundlicherweise die Klappe.
    »Moment«, ermahnte Martin mich. »Ich kann dir nicht folgen. Lass uns der Reihe nach vorgehen.«
    »Können Sie mir sagen, ob Sibel auch in Gefahr ist?«, fragte Bieberstein in unser stilles Gespräch hinein.
    »Das weiß ich leider nicht, weil wir bisher die Verbindung zwischen Frau Akiroglu und dem Mordopfer nicht kennen«, erklärte Martin.
    Bieberstein nickte und blickte vor sich auf den Tisch. Plötzlich runzelte er die Stirn und sah Martin alarmiert an. »Wie haben Sie mich eigentlich hier gefunden?«
    »Ich wollte Sie sprechen und sah Sie vom Parkplatz der Schule wegfahren   …«, murmelte Martin.
    Bieberstein entspannte sich.
    »Können wir jetzt endlich anfangen?«, fragte ich Martin genervt.
    »Hat Frau Akiroglu Ihnen gegenüber jemals erwähnt, dass sie sich am Montag- oder Dienstagabend mit Yasemin Özcan treffen wollte?«, fragte Martin nach meiner Vorgabe.
    Bieberstein knetete seine großen Hände und ließ den Kopf hängen. »Was genau meinen Sie?«, fragte er zurück.
    Bei mir gingen alle Alarmglocken an. Die Frage war dermaßen einfach, dass es nur einen Grund für eine Rückfrage geben konnte: Zeit gewinnen. Bieberstein hatte etwas zu verbergen. Das sagte ich Martin, der gedanklich nickte.
    »Ob die beiden miteinander gesprochen haben, meine ich. Ob sie sich getroffen haben. Oder ob sie sich treffen wollten. Irgendeine Verbindung, die uns weiterhelfen kann.«
    Bieberstein fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
    »Hat Frau Akiroglu sich am Montagabend mit der Schülerin getroffen? Oder hatte sie sich für Dienstagabend mit ihr verabredet?«
    Bieberstein rang sichtlich mit sich. »Montag sicher nicht, da hatte

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