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Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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Das Ding war fast nicht zu erkennen und musste verdammt reißfest sein,
     wenn es den Riegel der Tür davon abhielt, in die vorgesehene Vertiefung in der Türzarge zu greifen.
    Der Eindringling war inzwischen im Keller und zog ein Kühlfach nach dem anderen auf. Im kalten Licht der Deckenlampen, die
     mit einem Bewegungsmelder eingeschaltet werden, konnte ich den Kerl erkennen. Er gehörte zu einem Bestattungsunternehmen,
     das hier eine ganze Menge Leichen gelagert hatte. Genau! Das war der Kerl, den Jochen an der Tür so witzig abgefertigt hatte.
     Jetzt verstand ich auch, warum der ihm die ganze Zeit kein einziges Mal ins Gesicht gesehen hatte. Der Kerl hatte wohl damals
     schon ein schlechtes Gewissen gehabt!
    Jetzt hatte er offenbar gefunden, was er suchte: Die neue Leiche. Jetzt würde er gleich sein großes Messer herausholen, die
     Augen und vielleicht auch alle sonstigen Organe aus dem Körper schneiden und Viktors Unschuld wäre bewiesen. Ich musste nur
     dafür sorgen, dass die Bullen ihn direkt einsammelten. Ich musste also zu Martin.
    Diesmal hatte ich Glück. Martin war offenbar in einem schlechten Zustand zu Bett gegangen, vielleicht hatte sogar Katrin ihn
     zu Bett gebracht, jedenfalls war das Elektrosmognetz offen. Ich weckte Martin mit der ganzen Energie, die ich aufbringen konnte.
     Und das war eine Menge. Er stand innerhalb von Sekunden senkrecht.
    »Da ist einer im Keller, der Leichen klaut. Schnell, wirmüssen Viktor entlasten. Er hat nichts getan. Kann er ja auch nicht, der Großvater von meiner Irina, so ein Quatsch, das können
     wir ihr nicht antun. Na los, bist du noch nicht angezogen? Komm schon und bring die Bullen mit.«
    Ich raste zurück zum Keller und kam gerade recht, um den Kerl mit einem Messer an der Leiche herumschnippeln zu sehen. Das
     Mordopfer lag nicht mehr im Kühlfach, sondern auf dem Edelstahltisch, auf dem die Leichen zwischengelagert werden, bis sie
     den Zettel am Zeh haben und feststeht, welches Kühlfach frei ist. Der hautfreundliche Dieb beugte sich tief über sein armes
     Opfer und war dabei, ihm die Haut vom Körper zu schälen. Mir wurde schlecht. Ich hatte gar nicht gewusst, dass Haut so zäh
     ist. Der Kerl säbelte nämlich ziemlich rabiat an dem Körper herum, ohne dass er die Haut zerschnitt. Es wurde Zeit, dass Martin
     endlich kam.
    Aber zuerst kam die Bullerei. Logo, die fahren ja auch Auto. Nicht Ente. Mit Blaulicht, aber ohne Sirene kamen zwei Dienstschleudern
     angerast, parkten in der Zufahrt und warteten auf Martin, damit er aufschließt. Mann, wie doof kann man sein? Wenn das Türschloss
     funktionieren würde, wäre der Typ ja nicht drin!
    Endlich kam Martin, wies darauf hin, dass nach seinen Informationen die Tür offen sei und wartete mit schlotternden Knien,
     während die Uniformierten den Keller stürmten, den Typ mit dem Messer überwältigten, auf den Edelstahltisch kotzten, als sie
     sahen, was darauf lag, und eine Meldung an die Zentrale machten.
    »Ja, vom Institut ist jemand hier, der direkt vor Ort die Fundortsicherung machen kann«, sagte der Uniformierte ins Mikro.
    Martin zupfte ihn am Ärmel. »Äh, nein, ich bin gar nicht mehr, also   …«
    Der Mann starrte ihn verständnislos an.
    »Bitten Sie Kriminalhauptkommissar Gregor Kreidler herzukommen. Und am besten bringt er Frau Doktor Zang mit, die hier zusammen
     mit der Spusi die rechtsmedizinische Fundortsicherung machen kann.«
     
    Das fröhliche Kommen und Gehen im Keller dauerte noch einige Stunden, die ich mir allerdings zum größten Teil schenkte. Immer
     wieder düste ich zu Irinas und Viktors Wohnung, aber inzwischen war niemand mehr da. Ich begann mir Sorgen um Viktor zu machen.
     Um ihn und um Irina. Jetzt konnte ihnen niemand sagen, dass der Verdacht gegen Viktor nur ein Versehen war. Der Schuldige
     war gefasst, und nachdem die Bullen ihn auf frischer Tat ertappt hatten, war das Würstchen heulend zusammengebrochen. Er würde
     gestehen, da war ich mir sicher, und dann wäre alles wieder in Ordnung.
     
    »Haben Sie am zwölften Juli einer Leiche im Rechtsmedizinischen Institut die Haut abgezogen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie am zwölften Juli eine Leiche aus dem Institut für Rechtsmedizin entwendet?«
    »Nein.«
    »Haben Sie der Frauenleiche, die Sie am sechsundzwanzigsten Juli im Rechtsmedizinischen Institut eingelagert haben, die Silikonpolster
     entfernt?«
    »Ja.«
    »Haben Sie am achtundzwanzigsten Juli eine Leiche auf dem Melatenfriedhof

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