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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Tach in Chätruums war und sich als viel jinger ausgewe hot. Es gibt a Ahaltspunkte, dass der jemanden erpresst hot. Genaues wissen mer awer noch net. Sein Sohn suche mer a noch.«
    »Immer den Rolling Stones nach, dann finden Sie Guru.«
    »Unn wer soll des sei?«
    »Gustav-Rudi Tuflinsky, der Sohn. Wenn Sie zu ihm runter gehen, passen Sie ein bisschen auf das Geländer auf.«
    Gerhard, der seit Kurzem ein iPhone besaß, fotografierte alle erdenklichen Einrichtungsgegenstände. Wahrscheinlich war er mit dem Aufbau einer Fotoausstellung für ein Kabinett des Grauens beschäftigt.
    »Reiner, komm mal bitte«, rief er mich kurz darauf in Tuflinskys Badezimmer. Ein Albtraum in rosa. Überall hingen weiße bis rosafarbene Schleifchen und kleine Trockengestecke. Auf der Badewannenumrandung standen Minigartenzwerge, nicht wenige davon in Dirndl oder Lederhose.
    Gerhard blickte kurz zu mir und hob dann den Klodeckel hoch. Sofort legte eine mehrstimmige Jodel-Arie los. Nach wenigen Sekunden wurde die Arie leiser, stattdessen plärrte Heino mit ›Schwarzbraun ist die Haselnuss‹ durchs Badezimmer.
    »Jetzt weißt du, warum so viele Männer auf der Toilette einen Schlaganfall kriegen«, meinte er und schloss den Deckel. Heino verstummte augenblicklich.
    »Da scheiß ich doch drauf«, sagte ich und verließ das Badezimmer.
    »Wollen wir uns das Schlafzimmer ansehen?«, fragte Gerhard, der nachgekommen war.
    »Auf keinen Fall. Ich habe keine Lust, weiter in der Privatsphäre des Toten herumzuschnüffeln. Wer weiß, was uns dort erwarten würde.«
    »Dess kann ich eich sage. Im Schlofzimmer steht die greschte Schneekugelsammlung, die ich je gesehe hab. Und uffm Seidbord do steht ä Aquarium ohne Fisch. Stattdesse hot der sei dreckisch Wesch do drin gsammelt.«
    »Im Wasser?«, fragte Gerhard nach.
    »Ach wo, do iss doch ke Wasser drin. So bled war der net.«
    Bevor wir weitere obskure Entdeckungen in der Wohnung von Tuflinsky machten, verabschiedeten wir uns.
    »Sie sind doch bestimmt so gut und schicken uns die Zwischenberichte nach Schifferstadt?«
    »Mache mer«, antwortete der Mann aus Hettenleidelheim. »Die Kollesche aus Frankedal wollen a ä Kopie. Denne ihr Scheff hot gemeent fer alle Fäll, falls bei de Schifferstadter mol widder ebbes aus ehm Ruder laaft.«
    Der Rest der Welt musste eine wilde Meinung über uns Schifferstadter haben. Hoffentlich würde Dietmar Becker diese Sache niemals in einem seiner Krimis thematisieren.
    Ich bedankte mich für die Amtshilfe.
    Als wir im Auto saßen, meinte Gerhard: »Gibts bei uns in der Pfalz auch solche Verrückte wie hier?«
    Ich nickte. »Denk nur an KPD oder Dr. Metzger. Ich hab mal gelesen, dass es in Bayern sogar noch schlimmer wäre und es nur wenige Menschen gibt, die so normal sind wie du und ich.«
    »Ich hab mir so etwas schon gedacht«, sagte mein Kollege und seufzte. »Wo müssen wir jetzt hin?«

Szene 7 Kreuzberger Ansichten
     
    Ich schaute auf die diversen Zettel, die uns Jutta mitgegeben hatte. »Freinsheim. Das ist von hier ein gutes Stück zu fahren. Ich komme mir fast vor wie bei dem Spiel ›Deutschlandreise‹.«
    30 Kilometer später hatte uns die Pfalz wieder. Wir waren in Freinsheim angekommen. Der mittelalterliche Ortskern war wenig autogerecht, im Mittelalter hatte man bei der Stadtentwicklung andere Prioritäten gesetzt. Noch vor ein paar Jahren war ich mit Stefanie regelmäßiger Besucher des hiesigen Stadtmauerfestes. Die urige Kulisse, gepaart mit dem Gedrängel der Menschenmassen, die sich zwischen den Resten der Stadtmauer von einem Verpflegungs- und Weinstand zum nächsten schoben, hatte ein einzigartiges Flair. Mit kleinen Kindern machten die Enge und der damit zwangsläufig verbundene Lärm wenig Vergnügen, sodass wir unsere jährlichen Besuche irgendwann eingestellt hatten.
    Die Straße ›Am Guten Brunnen‹ verlief nahezu halbkreisförmig außerhalb des südlichen Teils der Stadtmauer. Wie durch ein Wunder fanden wir auf Anhieb einen regelkonformen Parkplatz. Unter anderem dadurch waren wir rund eine halbe Stunde zu früh. Aus Höflichkeitsgründen schlug ich Gerhard vor, zunächst einen Imbiss aufzusuchen, damit wir nicht zu früh bei Pakos Managerin klingeln müssten. Mein Kollege zeigte mir den Vogel.
    »Spinnst du? Es ist Sonntag, ich bin froh, wenn ich wieder daheim bei Jasmin bin. Die Polizei darf auch mal zu früh kommen. Die Bevölkerung ist sowieso der Meinung, wir kämen immer zu spät.«
    Wir klingelten an einem gar nicht so

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