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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Jungkollege Jürgen war, wie meistens in den letzten Monaten, bei ihr.
    »Ihr seid heute schnell gewesen«, stellte Jutta fest. »Hat alles geklappt?«
    Gemeinsam berichteten wir den beiden von unseren neuen Erkenntnissen.
    Zum Schluss gab ich einen Auftrag an meine Kollegin weiter: »Bitte veranlasse von Guru eine DNA-Probe. Höchstwahrscheinlich ist damit KPDs Knochen-Fall aufgeklärt. Mit der Bürgermeisterin sollten wir uns auch unterhalten, aber erst, wenn die DNA passt.«
    Jutta machte sich die ganze Zeit Notizen. Dann blätterte sie in den Akten. »Prima, dann können wir uns tiefer gehende Ermittlungen zu Tuflinsky und Morda sparen.«
    »Nein«, konterte ich. »Das ist vielleicht nicht mehr so dringend. Trotzdem hatten beide Dreck am Stecken. Da gibt es noch viel zu klären. Wer weiß, wen Tuflinsky neben Morda sonst noch erpresst hat. Und Morda war auch kein unbeschriebenes Blatt.«
    Ich wandte mich an Jürgen. »Hast du die Recherchen erledigt, um die ich dich gebeten habe?«
    »Klaro«, antwortete Jürgen. »Ich habs an Juttas Computer gemacht.« Ein seliges Lächeln überflutete sein Gesicht. Jutta nahm es mit Humor. »Demnächst beantragen wir bei KPD ein Großraumbüro.«
    »Ist das wahr, Jutta?« Als Jürgen unser Lachen sah, bemerkte auch er, dass sie einen Witz gemacht hatte.
    »Was willst du mit dem Zeug eigentlich bezwecken, Reiner?«
    Ich schnappte mir den Packen Zettel und las die Informationen ungewohnt intensiv.
    Jutta wurde ungeduldig. »Du hast alle Personen, die mit den Ermittlungen zu tun haben, nach irgendwelchen Details checken lassen. Warum willst du beispielsweise wissen, ob die Freundin Pakos Rechts- oder Linkshänderin ist?«
    »Das weiß ich inzwischen auch so«, antwortete ich und war zufrieden. Jetzt noch ein Telefonat, dann hatte ich den Täter. »Einen kleinen Moment bitte.«
    Ich stand auf und ging zum Telefonieren an Juttas Schreibtisch. Das Telefonat war nicht ganz einfach, musste ich doch meinen Gesprächspartner überzeugen, dass er mit einem Kriminalbeamten sprach und er wegen Gefahr im Verzug sofort die von mir gewünschte Information rauszurücken hatte.
    Meine Kollegen hörten mir angespannt zu. »Was war das?«, meinte Gerhard, nachdem ich aufgelegt hatte. »Müssen wir das kapieren?«
    Ich legte Jürgens Rechercheergebnisse auf den Schreibtisch und machte an manchen Stellen ein großes Kreuz. »Das sind die Punkte, die dem Mörder zum Verhängnis geworden sind.«
    Einige Erklärungen später hatten es meine Kollegen verstanden.
    »Das ist aber alles recht dünn, Reiner. Ein richtiger Beweis ist nicht dabei, nur lauter Indizien.«
    »In der Menge? Das liegt doch auf der Hand, dass nur diese Person infrage kommt. Auch das Motiv ist fast eindeutig.«
    »Ich gebe dir ja recht«, sagte Gerhard. »Willst du unseren Mörder jetzt anrufen und fragen, ob deine Thesen stimmen?«
    »Ich habe eine bessere Idee. Wir schlagen drei Fliegen mit einer Klappe. Jutta, hast du den Motorradclub für morgen Abend eingeladen?«
    »Wenn du die McStirnhör meinst, dann ja. Du sollst sie vorher unbedingt anrufen, um sie zu briefen, haben sie gesagt.«
    »Das ist unwichtig«, entgegnete ich. »Hauptsache, die tanzen an. Jetzt noch ein kleiner Anruf und dann … «
    Ich zog einen Zettel aus meiner Tasche und wählte die Nummer von Pako. Es ging ihm gut, die Gemüsepizza schien ihm nicht geschadet zu haben. Auch ihn lud ich für morgen ins Congressforum ein, blieb aber mit der Begründung unbestimmt. Lediglich eine Überraschung kündigte ich an und dass er, wenn er wollte, gern mit Mikrowellenherd anreisen könnte. Im Hintergrund hörte ich die Stimme seiner Managerin, die wohl Näheres wissen wollte und Pako ständig Zwischenfragen stellte, während er mit mir telefonierte. Am Ende des Telefonats war klar, dass sie ihren Schützling niemals allein nach Frankenthal fahren lassen würde. Der Comedian sagte schließlich zu und kündigte sein Kommen gemeinsam mit Kreuzbergers und Henrike an.
    »Verrätst du uns bitte, was du vorhast?« Jutta klang etwas ungehalten.
    »Einen Showdown im Congressforum«, erklärte ich ihr. »Auf diese Idee wäre nicht einmal unser Schriftsteller-Student gekommen. In Frankenthal gabs die erste Leiche, und morgen fassen wir dort den Täter. Außerdem sprengen wir KPDs Veranstaltung. Und die Beratungsheinis gleich noch dazu. Besser kanns nicht laufen.«
    »Das ist Selbstmord«, sagte Gerhard. »Nie im Leben wird das funktionieren.«
    »Kann sein«, antwortete ich in

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