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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Alward
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denkbar schlecht: Für ihn war alles im Umbruch, und sie selbst hatte gerade eine kräftezehrende Scheidung hinter sich. Aber dennoch, sie liebte ihn. Und das bedeutete unweigerlich, dass sie seine Ranch mit gebrochenem Herzen verlassen würde. Doch das konnte sie nicht mehr verhindern, dafür war es zu spät.
    Jetzt blieben ihr eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder musste sie sich sofort von ihm zurückziehen und – schon zu ihrem eigenen Schutz – die Ranch vielleicht sogar verlassen. Oder aber sie nutzte die wenige Zeit, die ihr hier blieb – auch, um in diesen schweren Tagen für ihn da sein zu können.
    Eigentlich stand ihre Entscheidung längst fest. Außerdem war sie es leid, schon wieder wegzulaufen. Diesmal wollte sie den Dingen ins Auge sehen. Koste es, was es wolle. Also stieß sie sich von der Wand ab und ging ins Krankenzimmer.
    Luke umschloss die kalte Hand seines Vaters. Sie fühlte sich auf einmal so gebrechlich an. Dabei erinnerte er sich noch ganz genau daran, wie er als kleiner Junge seine Hand vertrauensvoll in die große seines Vaters gelegt und fest daran geglaubt hatte, dass sein Vater einfach alles konnte. Doch nun waren die Verhältnisse anders: Jetzt war Luke es, der die Verantwortung trug, und sein Dad war derjenige, der schwach und zerbrechlich wirkte.
    Sanft drückte er die Finger seines Vaters, aber er reagierte nicht. Da legte Luke seinen Kopf auf die Matratze und weinte.
    Plötzlich spürte er eine zarte Hand auf seiner Schulter. Luke wusste sofort, dass das nur Emily sein konnte. Verdammt – musste sie ausgerechnet jetzt hier auftauchen und ihn so erleben? Er versuchte, den dicken Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken und sein Gefühlschaos zumindest nach außen hin unter Kontrolle zu bringen. Mit einer schnellen Handbewegung wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. Aber warum eigentlich? Sie hatte doch längst mitbekommen, was mit ihm los war, hatte ihn in einem seiner schwächsten Momente erlebt.
    Irgendwie war Luke darüber auch erleichtert. Nun brauchte er sich ihr gegenüber nicht mehr zu verstellen und den starken, unerschütterlichen Mann zu spielen. Von jetzt an brauchte er ihr gegenüber einfach nur noch er selbst zu sein.
    Emily stand direkt hinter ihm, umarmte Luke und küsste ihn liebevoll auf den Hinterkopf. Einige Augenblicke lang bewegte sich keiner von ihnen. Dann löste er sich aus ihrer Umarmung und zog einen zweiten Stuhl ans Bett – ohne ihre Hand dabei loszulassen.
    „Du … du bist extra noch mal hergekommen?“ Seine Stimme klang heiser, er räusperte sich leise.
    „Natürlich.“
    „Ich konnte ihn einfach nicht allein lassen. Jetzt noch nicht.“
    Emily streichelte mit dem Daumen über seinen Handrücken. „Ich verstehe das, Luke. Ich verstehe dich so gut.“
    „Ich habe mich noch nie so gehen lassen.“
    „Dann wird es aber höchste Zeit. Möchtest du lieber allein sein?“
    Luke hielt ihre Hand ganz fest. „Nein. Bitte, bleib hier.“
    Schweigend erwiderte sie den Druck und setzte sich neben ihn. Aus irgendeinem Grunde schien sie genau zu wissen, was er in diesem Moment brauchte. Eigentlich war es schon den ganzen Tag so gewesen. Intuitiv hatte sie heute immer genau das Richtige getan, um ihn und seine Familie zu unterstützen. Und irgendwie wurde sie in seinem Leben immer wichtiger. Erst hatte er gedacht, dass er sich nur körperlich zu ihr hingezogen fühlte. Aber das stimmte nicht. Langsam wurde ihm klar, wie viel Emily ihm wirklich bedeutete: Er hatte sich in sie verliebt. Ja, mehr noch: Er brauchte sie. Und das machte ihm am meisten Angst.
    Luke wusste, dass er sie nicht so nah an sich heranlassen durfte. Doch heute Abend hatte er nicht die Kraft, sich dagegen zu wehren. Er betrachtete die eingefallenen Gesichtszüge seines Vaters und erschauerte. Heute war ihm klar geworden, wie sehr man auch um jemanden trauern konnte, der noch gar nicht gestorben war.
    Verzweifelt suchte Emily nach tröstlichen Worten, aber es fielen ihr keine ein. Also blieb sie einfach nur neben Luke sitzen und hielt seine Hand. Beinahe eine ganze Stunde saßen sie so da.
    Schließlich seufzte er. „Ich glaube, wir sollten allmählich nach Hause fahren.“ Er sah sich suchend im Zimmer um. „Emily, wo ist Sam?“
    Sie lächelte. Dass er sich trotz der Sorge um seinen Vater nach Sam erkundigte, berührte sie tief. „Mach dir keine Sorgen, er übernachtet bei Liz und ist begeistert davon. Als ich losgefahren bin, haben er und die Zwillinge gerade

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