Küss mich, Cowgirl!
nickte nur. Ihn kümmerte Jack Burke oder alles andere außer der Tatsache, dass Toni ihn einen Freund genannt hatte, in diesem Moment wenig. Das war eindeutig eine Steigerung zu “einer unserer Urlauber".
Simon und Toni saßen allein in dem spartanisch eingerichteten Wartezimmer der winzigen Klinik von Hard Knox, als Jack hereingestürmt kam.
“Wo ist sie?” Er schaute sich wild um, als würde er annehmen, dass sie seine Frau irgendwo in der Ecke versteckt hielten. “Wie geht es ihr?”
“Der Arzt ist bei ihr”, erklärte Toni und ging zu ihm. “Bitte, Jack, beruhige dich. Es wird alles in Ordnung kommen.”
Jack stieß einen rauen Laut aus. “Ich muss zu ihr. Zeig mir die Richtung.”
Als er weg war, wandte sich Toni an Simon: “Tut mir leid, dass ich keine Gelegenheit hatte, euch beide miteinander bekannt zu machen. Er war so aufgebracht.”
“Das habe ich gemerkt.” Simon trat zu ihr und nahm sie in die Arme.
Sie hielt sich an seinen breiten Schultern fest, und nach einer Weile entspannte sie sich.
“Es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge”, murmelte sie, wie um sich selbst Mut zuzusprechen. “Danis Baby wird erst in ein bis zwei Wochen erwartet, und sie ist kerngesund.”
“Trotzdem war es ein ziemlicher Schock. Ich hatte noch nie zuvor mit einer Schwangeren zu tun.”
“Du warst wundervoll.” Sie grub die Finger in sein Hemd und drängte sich noch enger an ihn als sowieso schon. “Ich bin so froh, dass du da warst. Ich habe selbst keine Ahnung von Schwangeren, und von Babys schon gar nicht.”
“Ich auch nicht.”
“Aber irgendwann will ich das ändern. Eines Tages möchte ich eine große Familie haben.”
“Ich auch.”
“Wirklich?” Sie sah ihm ins Gesicht, als könnte sie darin die Wahrheit lesen. “Ich dachte, Marilee großzuziehen hätte dir die Lust darauf genommen, Vater zu werden.”
Er lachte leise und genoss die Intimität dieser Situation und Tonis Nähe. “Ich würde schon gern eigene Kinder haben.”
“Ich auch.”
Eine Weile standen sie schweigend da. Dann rührte sich Toni. “Wir sollten nicht mitten im Krankenhauswartezimmer so eng umschlungen stehen. Jeder, der vorbeikommt, wird sich fragen …”
“Das wäre mir egal. Würde es dir etwas ausmachen?”
“Wahrscheinlich.”
“Obwohl ich ein Held bin, weil ich deine Schwester gerettet habe?”, neckte er sie, um die Situation aufzulockern.
“Das hast du tatsächlich”, erwiderte Toni leise. “Habe ich dir dafür überhaupt schon gedankt?”
“Nicht angemessen. Vielleicht versuchst du es noch einmal.” Er hob ihr Kinn und küsste sie leidenschaftlich. Toni seufzte leise und gab sich ganz seinem Kuss hin.
Widerstrebend löste sich Simon schließlich von ihr. “Das ist so ziemlich das netteste Dankeschön, das ich je erhalten habe. Wenn du das Thema mal wieder zur Sprache bringen möchtest …”
“O nein, ich glaube nicht.” Hastig wich sie zurück. Ihre Aufgewühltheit entging ihm dennoch nicht. Sie strich sich die Haare von den geröteten Wangen. “Ich frage mich, wie es Dani geht. Der Arzt meinte …”
“Es geht ihr gut.” Jack stand im Türrahmen, wie lange, war schwer zu sagen. Sein ansonsten von der Sonne gebräuntes Gesicht war aschfahl. “Der Arzt sagt, es sei falscher Alarm gewesen. Aber lange wird es jetzt nicht mehr dauern. Sie wollen sie über Nacht hierbehalten. Morgen kann sie wahrscheinlich wieder nach Hause.”
“Verrückt.” Toni schüttelte den Kopf. “Ich dachte, ich würde heute Tante werden.”
“Heute nicht, aber bald.” Jack hob ihre Hand und küsste sie. “Danke, Toni, dass du dich um sie gekümmert hast.”
“Gern geschehen. Aber vergiss Simon nicht.”
“Ach ja.” Jack bot ihm die Hand. “Ich bin Jack Burke, Danis Mann. Und Sie sind …”
“Simon Barnett.”
“Einer der Urlauber auf der Bar-K, was? Ich schätze, Sie haben hier mehr erlebt, als Sie erwartet haben.”
“Das können Sie laut sagen”, stimmte Simon ihm von Herzen zu, da Jacks Worte mehr einschlossen, als er ahnen konnte.
Sämtliche Gespräche im Speisesaal der Bar-K-Ranch drehten sich an diesem Abend um Babys. Bei gebratenem Huhn unterhielten sich die Gäste über Dani und die bevorstehende Geburt. Einige von ihnen schlossen sogar Wetten ab, dass das Baby zur Welt kommen würde, bevor sie die Ranch am Samstag verließen.
Samstag. Nur noch drei volle Tage, dann war die erste Ferienwoche für Frauen zu Ende.
Granny, die die verlegene Dani am Nachmittag besucht hatte,
Weitere Kostenlose Bücher