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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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ging es darum, sich ernsthaft aufeinander einzulassen. Eine Beziehung.
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und zwang sie, ihn anzuschauen. »Lex, ich habe hier meine Arbeit. Ich kann nicht einfach zusammenpacken und
abhauen, wann immer ich Lust dazu habe«, versuchte er ihr zu erklären.
    »Aha. Dein ›Ich liebe dich‹ war also an die Erwartung geknüpft, dass ich ganz plötzlich alles aufgebe, was mir wichtig ist? Dass ich sesshaft werde?«, fragte sie ungläubig.
    Er biss die Zähne aufeinander, weil er keinen Ausweg aus dieser Pattsituation sah.
    »Und du erwartest von mir ganz offensichtlich, dass ich mein Leben aufgebe, meine Siebensachen packe und von heute auf morgen meine Zelte hier abbreche.«
    Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als er sah, dass sie feuchte Augen bekam.
    Sie zwang sich zu einem gleichgültigen Schulterzucken. »Aber du hast es doch von Anfang an gewusst. «
    Ja, das hatte er.
    Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. »So wie ich wusste, dass du früher oder später eine Geschichte über meine Großmutter schreiben würdest, sei es nun im Rahmen deiner Zeitung oder eines Krimis.«
    »Und, ist das für dich in Ordnung?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin mir noch nicht sicher. Aber ich habe mich damit abgefunden, weil es ein Teil von dir ist. Ich habe gesehen, wie inspiriert du plötzlich warst, und ich weiß, dass diese Geschichte deiner Karriere guttun wird. Also … Ja, ich schätze, es ist für mich in Ordnung.«
    Er atmete erleichtert aus. »Lexie …«
    Sie fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, aber
man sah ihr trotzdem deutlich an, dass sie gerade ausführlich geknutscht hatte – und noch mehr.
    »Ich gebe zu, ich hatte mir das alles nicht so genau überlegt, bevor ich dich gebeten habe, mich auf meiner Reise nach Australien zu begleiten. Aber jetzt, wo ich es nun einmal getan habe, halte ich es für eine gute Idee. Du könntest schreiben. Du wärst frei von den aufreibenden Verpflichtungen der Zeitungsberichterstattung, die an dir zehren. Du könntest die Welt sehen – und ihre Farbenvielfalt entdecken!« Sie wurde immer aufgeregter, bekam rote Wangen, während sie ihre Begründung darlegte. »Stell dir doch nur mal vor, was das für ein Kreativitätsschub wäre.«
    Bei ihren Worten bekam er Herzklopfen – vor Aufregung, aber auch deshalb, weil sie ihm höllische Angst einjagten.
    Er runzelte die Stirn. »Und du meinst, ich kann mit meiner Kreativität meine Rechnungen bezahlen?«, fragte er aggressiver als beabsichtigt.
    »Es kann doch nicht schaden, es auszuprobieren«, schoss sie zurück.
    Plötzlich dröhnte ihm der Kopf. Diese verdammte Auktion. Coop warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er hätte sich eine halbe Stunde vor Beginn der Auktion bei den Leuten von der Lancaster-Stiftung melden sollen. Er war bereits spät dran.
    »Lass dich nicht aufhalten.« Sie wich einen Schritt zurück. »Ich werde zuerst gehen. Ich muss mich ohnehin noch frischmachen.«Schon war sie bei der Tür und stürmte hinaus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

    »Na, großartig«, murmelte Coop. Er kam sich vor wie ein rücksichtsloses Aas. »Das ist ja wirklich toll gelaufen.«
    Aber hatte sie wirklich von ihm erwartet, dass er ihretwegen sein Leben total auf den Kopf stellen würde?
    Warum nicht? Immerhin erwartete er ja auch von ihr, dass sie ihr ganzes Leben änderte und ihm zuliebe zu Hause blieb. Nicht, dass er das wortwörtlich von ihr verlangt hätte, aber er hatte es impliziert, indem er ihren Vorschlag, sie zu begleiten, kategorisch abgelehnt hatte.
    Im Augenblick fiel ihm keine Lösung für dieses Dilemma ein, und außerdem musste er gleich bei einer Auktion assistieren. Er fragte sich, ob Lexie hierbleiben würde oder ob sie nach Hause gehen und ihn seinem Schicksal überlassen würde. Tja, der Grundsatzdiskussion nach zu urteilen, die sie gerade geführt hatten, würde er sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen, das Leben ohne sie zu meistern.
     
    Lexie eilte geradewegs zur Damentoilette. Sie sank auf einen der Hocker vor den Schminkspiegeln und stützte den Kopf in die Hände. Sie musste sich erst ein wenig fassen, ehe sie sich der Welt da draußen wieder stellte – ihrer Großmutter, Sylvia, den anderen Anwesenden im Allgemeinen und Coop im Speziellen.
    Für einen kurzen Augenblick hatte sie alles gehabt, das sie sich wünschen konnte, und dann hatte sie, impulsiv wie sie war, ihre Chancen auf eine Zukunft mit ihm zunichtegemacht. Das war ja mal

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