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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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einen Blumenstrauß, in der Hoffnung, sie damit etwas besänftigen zu können. Coop gehörte nicht zu den Männern, die häufig Blumen oder Schokolade verschenkten, und auch Versöhnungsversuche waren nicht gerade sein Ding, doch in diesem Fall wollte er nichts unversucht lassen, um die Zeit, die ihm mit Lexie blieb, möglichst gut zu nutzen. Sie sollte keine Minute länger wütend auf ihn sein als unbedingt nötig.
    Dummerweise hatte er im Delikatessengeschäft lange warten müssen und war deshalb zwanzig Minuten zu spät dran. Er klingelte.
    Die große schwarze Tür schwang auf, und Lexie erschien. Sie trug weiße Shorts und ein Top und hatte sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ein paar Strähnen hatten sich selbstständig gemacht und umrahmten ihr Gesicht. Wie erwartet erfasste ihn sofort ein heftiges Verlangen nach ihr.

    Wie ebenfalls erwartet fiel ihre Begrüßung eher frostig aus. »Du kommst zu spät« waren die ersten Worte aus ihrem Mund.
    Aus demselben Mund, den er mit einem Kuss hatte begrüßen wollen. Aber er hielt sich zurück. »Dafür komme ich nicht mit leeren Händen.« Er hielt ihr die Blumen und die Essenstüte, die er mitgebracht hatte, hin.
    »Danke.« Ihre Augen leuchteten erfreut auf. Als allerdings von drinnen lautes Gekicher zu hören war, verfinsterte sich ihre Miene aufs Neue.
    »Ich hoffe, sie sind noch nicht zu betrunken, um das Essen genießen zu können«, murmelte Lexie und trat einen Schritt zur Seite, um ihn an sich vorbeizulassen.
    » Betrunken ?«, wiederholte Coop.
    Lexie seufzte. »Mach dir am besten selbst ein Bild.« Sie bedeutete ihm, hereinzukommen, und er trat in die nach Veilchen duftende Wohnung. Lexie nahm ihm den Strauß und das Essen ab und sagte: »Ich stelle die Blumen in eine Vase und bringe das Essen in die Küche. Je früher die beiden etwas zwischen die Zähne kriegen, desto eher werden sie wieder nüchtern. Geh doch inzwischen schon mal zu ihnen rein. «
    Er fand Charlotte und eine weitere ältere Dame im Wohnzimmer vor. Auf dem Tisch stand eine seltsam geformte Weinflasche. »Ah, da ist er ja!«, flötete Charlotte. »Findest du nicht auch, dass er in natura noch attraktiver aussieht?« Es klang mehr nach einer Feststellung als nach einer Frage.
    »Sie schmeicheln mir.« Coop gab Lexies Großmutter
einen Kuss auf die Wange. Ein Streifen dunkelvioletter Farbe zierte ihre Schläfe. Heute war ihr Haar nicht mehr hellrot wie neulich, sondern hatte die Farbe einer Aubergine. »Sie sehen schick aus, Charlotte. Wollen Sie mir nicht Ihre Freundin vorstellen?«, fragte Coop.
    »Sam, das ist Sylvia Krinsky, meine beste Freundin. Sylvia, das ist der Junggeselle. «
    »Es freut mich wirklich sehr, dich kennenzulernen! « Sylvia, deren Haare dieselbe Farbe hatten wie die Charlottes, erhob sich, um Coop die Hand zu geben.
    »Die Freude ist ganz meinerseits.«
    »Setz dich doch.« Charlotte klopfte auf den Stuhl neben sich und hickste. »Verzeihung«, sagte sie kichernd.
    »Sie haben also schon mal ohne mich zu feiern angefangen«, stellte Coop mit einem Seitenblick auf die Flasche fest, die auf dem Tisch stand. Es war ein traditioneller jüdischer Wein.
    »Nun, was ist ein leckeres Essen ohne ein gutes Glas Wein?«, fragte Sylvia. »Und Manischewitz ist der Champion unter den Weinen! «
    »Der Werbeslogan lautet aber anders«, bemerkte Charlotte und hickste erneut. »Verzeihung.«
    »So sollte er aber lauten.«
    »Das Essen ist fertig! «, rief Lexie aus der Küche.
    »Haben Sie gehört? Das Essen ist serviert.«
    Dem Gekichere der Damen nach zu schließen, hatte Lexie Recht gehabt. Es war allerhöchste Zeit, dass sie etwas zu essen bekamen.
    Weil Charlotte darauf bestand, nahm Coop am
Kopfende des Tisches Platz. Er beschloss, sich auf Lexie zu verlassen, wann und wie viel er erzählen sollte. Wie es aussah, wollte Lexie zuerst essen und dann reden, zweifellos, um die beiden wieder nüchtern werden zu lassen. Aber Charlotte und Sylvia schenkten einander munter immer wieder nach. Coop hoffte, der Wein würde ihnen die Zunge lockern und sie würden erzählen, was immer sie über den Schmuck wussten.
    Lexie schien sich dessen nicht so sicher zu sein. Sie beobachtete die Frauen besorgt und verzehrte schweigend ihr Sandwich. Nicht, dass Coop oder Lexie eine Chance gehabt hätten, das Wort zu ergreifen – Charlotte und Sylvia redeten ohne Punkt und Komma.
    »Hör mal, Grandma, ich muss mit dir über die Kette reden«, unterbrach Lexie sie schließlich, als

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