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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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das alles?« Sie begann, sich mit der zerknitterten Serviette Luft zuzufächeln. »Ganz schön heiß hier, nicht?«
    Lexie erhob sich. »Ist alles in Ordnung, Grandma?«
    »Es geht mir gut. Mir ist nur plötzlich vom Wein recht warm geworden.«

    »Genau deshalb solltest du auch keinen Alkohol trinken.« Lexie begann, den Tisch abzuräumen. Als Erstes nahm sie die Weingläser und die Flasche und deponierte sie in der Spüle, außerhalb der Reichweite von Sylvia und Charlotte.
    »Dem Gesundheitsminister zufolge ist ein Glas Rotwein pro Tag gut für die Gesundheit«, meinte Charlotte.
    »Schon möglich, aber ich bin sicher, eine halbe Flasche Manischewitz übersteigt die empfohlene Menge um ein Vielfaches«, erwiderte Lexie.
    »Lasst uns zum Thema zurückkehren«, sagte Charlotte indigniert. »Mich würde interessieren, worauf ihr eigentlich hinauswollt. «
    Lexie holte tief Luft. »Nun, vielleicht hat Großvater die Halskette ja gar nicht als Bezahlung erhalten. Vielleicht hat er das nur behauptet und …«
    »Du hältst deinen Großvater für einen Dieb?«, stieß Charlotte empört hervor. Sie war sichtlich entsetzt von der Vorstellung.
    Rasch trat Lexie zu ihrer Großmutter und legte ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. »Aber nein, Grandma, das habe ich nicht gesagt, und natürlich glaube ich es auch nicht. Aber da es nüchtern betrachtet so aussieht, müssen wir weitere Nachforschungen anstellen, um seinen Namen reinzuwaschen. «
    Es versetzte Coop unerwartet einen Stich, als er Lexies bekümmerte Miene sah.
    »Wozu soll das gut sein?«, wollte Sylvia wissen.
»Es hat sich doch seit Jahren niemand mit diesem Fall befasst. Warum sollte jetzt jemand damit anfangen?«
    Lexie sah zu Coop, der sich bereits auf seinem Stuhl wand. Sie wussten beide, dass er es gewesen war, der herumrecherchiert hatte, und er wartete nur darauf, dass sie ihn verraten würde. Gleich würde ihre Großmutter erfahren, dass er vorhatte, eine Geschichte darüber zu schreiben.
    »Nun, es hat sich herausgestellt, dass die Frau, die Coop den Ring gegeben hat, wohl einen Fehler gemacht hat«, berichtete Lexie. Ihre Hand ruhte noch immer auf der Schulter ihrer Großmutter. »Der eigentliche Besitzer des Ladens ist ein Mann, und der hat Coop bereits mehrmals angerufen, weil er den Ring zurückbekommen will. «
    Lexie vermied es, Coop anzusehen, der sie überrascht musterte und sich nicht erklären konnte, warum sie ihn deckte.
    Er kam nicht mehr dazu, weiter darüber nachzudenken, denn Sylvia begann plötzlich zu husten.
    Charlotte sprang auf und klopfte ihrer besten Freundin auf den Rücken.
    »Nicht so fest, du brichst mir noch die Rippen«, murmelte Sylvia.
    »Ist alles okay?«, erkundigte sich Coop.
    Lexie eilte zu Sylvia hinüber.
    »Alles bestens. Ich habe mich bloß an meinem eigenen Speichel verschluckt. « Sylvia tupfte sich mit der Serviette die feuchten Augen.
    Coop betrachtete die beiden beschwipsten älteren
Damen und kam zu dem Schluss, dass ihnen heute keine brauchbaren Informationen mehr zu entlocken waren. »Ich schlage vor, Sie beide ruhen sich jetzt etwas aus.«
    »Das ist eine gute Idee.« Lexie half zuerst Sylvia und dann Charlotte auf die Beine. »Coop und ich kümmern uns hier um alles.«
    Coop sah den beiden Damen nach, während sie das Zimmer verließen. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass sie weit mehr wussten, als sie preisgaben. Doch was verschwiegen sie ihnen? Auf seinen Instinkt war Verlass, das wusste er. Was er nicht wusste, war, ob Lexie ihrer Sorge um Charlotte zum Trotz seinem Bauchgefühl Glauben schenken würde.
     
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Küche wieder auf Vordermann gebracht hatten. Coop ging Lexie schweigend zur Hand, weil sie offensichtlich das Bedürfnis nach etwas Ruhe hatte. Lexie war dankbar für diese Gelegenheit, ihre Gedanken zu ordnen. Der hübsche Blumenstrauß, den er ihr mitgebracht hatte, stand in einer Vase auf der Anrichte und erinnerte sie daran, dass Coop kein totaler Mistkerl war. Er war lediglich ein Egoist, dem eine gute Story mehr bedeutete als die Gefühle ihrer Großmutter.
    Es war Coop, der der Stille schließlich ein Ende bereitete. »Mit den beiden hast du echt alle Hände voll zu tun.« Womit natürlich Charlotte und Sylvia gemeint waren.
    »Das kannst du laut sagen.« Sie blies sich eine Haarsträhne
aus dem Gesicht. »Jetzt habe ich es noch gar nicht geschafft, meiner Großmutter zu erzählen, dass sie die Kette wahrscheinlich zurückgeben muss, weil sie

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