Kuess mich doch - Roman
darüber ärgerte, dass Coop eine Sensationsstory über ihre Familie schreiben wollte. »Ihr Bruder und ich haben rein geschäftlich miteinander zu tun. «
Matt hob eine Augenbraue. Der forschende Blick verlieh ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit Coop, aber sonst konnte er ihm äußerlich nicht das Wasser reichen. Lexie fand ihn zwar gut aussehend, aber bei weitem nicht so unglaublich sexy wie Coop. Zugegeben, sie war etwas voreingenommen.
»So, so. Und sind diese Geschäfte persönlicher oder privater Natur?«, witzelte Matt.
Lexie verdrehte die Augen. »Stellt ihr Cooper-Brüder eigentlich immer so viele Fragen?«
»Das liegt uns im Blut.« Matt grinste. »Also?«
Lexie war sicher, dass er nicht aufgeben würde, bevor er eine ehrliche Antwort erhalten hatte. »Sowohl als auch. Im Augenblick arbeite ich an seiner Webseite. « Sie hatte nicht vor, ihn in das Geheimnis rund um den Ring einzuweihen. Das überließ sie Coop.
»Wozu braucht er denn eine Webseite?«, wollte Matt verblüfft wissen.
»Nun, er hat ein Buch veröffentlicht. Er ist Autor, und Autoren brauchen einen Internetauftritt«, erwiderte Lexie. War das denn nicht offensichtlich?
Matt riss die Augen auf und ließ ein Lachen hören.
»Ach, kommen Sie. Seine Krimis sind doch nur ein Hobby. Er ist ein Kriminalreporter. Das ist sein Beruf.«
Wenn Matt das wirklich glaubte, dann kannte er seinen Bruder aber schlecht. »Haben Sie sein Buch denn gelesen?«, erkundigte sich Lexie, obwohl sie nur zu gut wusste, dass ihr die Frage eigentlich nicht zustand.
Aber sie konnte nicht anders.
»Ich lese nicht viel.« Matt senkte den Blick und
starrte auf den zerkratzten Holztisch. Zumindest schien ihm sein mangelndes Interesse peinlich zu sein.
Lexie ließ nicht locker. »Haben Sie dann wenigstens ein Exemplar gekauft, um ihn zu unterstützen?«
Er wand sich auf seinem Stuhl.
Es behagt ihm wohl gar nicht, dass ich jetzt die Fragen stelle, dachte Lexie amüsiert.
»Es ist nur in einer kleinen Auflage erschienen und war nicht leicht aufzutreiben«, antwortete er schließlich.
Das fand Lexie nun nicht mehr lustig. »Das ist aber kein sehr brüderliches Verhalten.« Sie griff in ihre überdimensionale Handtasche und kramte die Ausgabe heraus, die sie aus Coops Wohnung mitgenommen hatte.
»Hier. Lesen Sie es!« Sie drückte ihm das Buch in die Hand. Dann musste sie sich eben ein anderes besorgen.
Zu ihrer Überraschung brach Matt in schallendes Gelächter aus. »Jetzt verstehe ich, wieso mein Bruder Sie mag. Sie sind hübsch, schlau und loyal. «
»Das klingt ja, als wäre ich ein Hundewelpe!«
»So war es nicht gemeint. Jedenfalls sind Sie mir hundertmal sympathischer als Coops geschiedene Frau. Und das sage ich jetzt nicht, weil Sie mir gerade gegenübersitzen.«
Lexie verspürte nicht die geringste Lust auf eine Diskussion über die Reiselust seiner Ex, der Flugbegleiterin. »Danke für das Kompliment.« Sie hoffte, Matt würde es dabei bewenden lassen.
In diesem Moment gesellte sich Coop zu ihnen.
Perfektes Timing, fand Lexie jedenfalls. »Störe ich?«, fragte Coop. Sein Blick wanderte von Lexie zu seinem Bruder und blieb auffällig lange bei Matt hängen.
Er wirkte irgendwie verärgert, stellte Lexie voller Genugtuung fest. Also war auch er eifersüchtig, genau wie sie vorhin.
»Ich wollte deiner Begleiterin nur etwas Gesellschaft leisten. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss nach Hause zu meiner Frau«, sagte Matt, ließ sich jedoch mit dem Aufstehen Zeit. Er klopfte seinem Bruder auf den Rücken, zwinkerte Lexie zu und machte sich dann lachend vom Acker.
»Nervensäge«, murmelte Coop. »Ich habe Burger, Pommes und Getränke bestellt. Ich hoffe, das ist okay. «
Erst jetzt bemerkte Lexie, dass ihr der Magen knurrte. Sie lächelte. »Klingt vielversprechend.«
Während Lexie und Coop auf das Essen warteten, besprachen sie die Farbgestaltung seiner Webseite. Er warf einen kurzen Blick auf die Farbkombinationen, die sie zusammengestellt hatte, doch es war zu dunkel im Lokal, um eine endgültige Auswahl zu treffen, deshalb verschoben sie die Entscheidung auf ein andermal.
Während des Essens unterhielten sie sich weder über den Ring noch über Lexies Großmutter oder über andere verfängliche Themen. Sie stellten fest, dass sie denselben Musik- und Filmgeschmack hatten. Lexie war kein großer Fan von romantischen Frauenfilmen; sie liebte wie Coop Actionthriller und gute Komödien.
Das Zusammensein mit ihm gestaltete sich unkomplizierter
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