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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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bedeutete, dass die Zeit, bis Charlotte sich meldete, ganz schön lang und unangenehm werden konnte.
     
    Ricky konnte es kaum fassen, dass ihn die beiden alten Schabracken mit einigen mitgebrachten Schals an einen Stuhl gefesselt hatten. Ihre Knoten waren fester als die eines Pfadfinders.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte er.
    Sie wechselten einen ungläubigen Blick.
    Charlotte schob sich die Sonnenbrille auf den Kopf, so dass er den entschlossenen Blick in ihren Augen erkennen konnte. Auch heute trug sie wieder ihr lächerliches Kopftuch. »Ich will meinen Ehering wiederhaben. Den Ring, den ich dir in jener Nacht bei den Lancasters anvertraut habe, weil du behauptet hast,
es wäre zu riskant, wenn einer von uns einen Ring oder sonst irgendetwas Auffälliges am Körper trägt«, fauchte Charlotte.
    Als müsste er daran erinnert werden. Er hatte diese Regel höchstpersönlich aufgestellt, aber bei ihrem allerletzten Coup hatte Charlotte nicht mehr daran gedacht. Also hatte er ihr den Ring damals abgenommen und eingesteckt.
    »Und ich will das Armband!« Sylvia hatte sich die Sonnenbrille auf die Nasenspitze geschoben und sah ihn wie eine Bibliothekarin über den Rahmen hinweg an. »Du weißt schon, das, das zu der Halskette der Lancasters gehörte. Es war abgemacht, dass wir uns später treffen, um die Beute aufzuteilen, aber du bist ja nicht aufgetaucht, du hinterhältiger, nichtsnutziger, verlogener Mistkerl. « Sylvia trat ihm mit ihrem orthopädischen Schuh ans Schienbein.
    »Aua! Verdammt, jetzt beruhigt euch doch erst einmal«, brüllte Ricky. »Bindet mich los, ehe jemand in den Laden kommt und euch zwei Pappnasen erwischt. «
    Charlotte schüttelte den Kopf. »Sylvia, du fängst dort drüben an.« Sie deutete auf ein paar Schubladen. »Ich sehe hier drin nach.« Sie setzte sich an Rickys Schreibtisch.
    Gemeinsam begannen sie die Schränke und Schubladen im Hinterzimmer des Ladens nach dem Ring und dem Armband zu durchforsten.
    Ricky lehnte sich entspannt zurück, wohl wissend, dass sie nicht finden würden, wonach sie suchten. Er mochte in seiner Sammelleidenschaft unzählige Stücke
gehortet haben, doch diese beiden Teile waren an einem sicheren Ort verwahrt.
    »Hey, die kenne ich doch.« Sylvia hielt eine Brosche von einer ihrer ersten Aktionen hoch. »Dabei hatten wir doch vereinbart, nur so viel mitgehen zu lassen, dass jeder gerade ein Stück bekommt, entweder als persönliches Andenken oder um es zu verkaufen, für den Fall, dass wir Geld brauchen. «
    Charlotte erhob sich von ihrem Stuhl. »Soll das etwa heißen, du hast noch mehr Sachen bei den Einbrüchen mitgehen lassen?«
    Ricky sagte wohlweislich nichts. Er hatte nicht vor, sich von diesen beiden Verrückten in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Da er nicht antwortete, nahmen sie ihre Arbeit wieder auf und durchstöberten jeden Winkel.
    Zehn Minuten später hatten sie praktisch alles durchsucht.
    »Nichts«, seufzte Sylvia niedergeschlagen.
    »Ich war auch nicht viel erfolgreicher.« Charlotte stemmte die Hände in ihre schmalen Hüften, die Ricky schon immer sehr anziehend gefunden hatte, und trat zu ihm. »Ich will meinen Ehering zurück, und zwar sofort.«
    Sylvia holte aus, um ihm nochmals gegen das Schienbein zu treten.
    »Hey! Hör gefälligst auf mich zu treten, du alte Schachtel!«
    »Dann sag uns, wo unsere Sachen sind«, befahl Sylvia.

    Ricky schüttelte den Kopf. »Wie wär’s stattdessen mit einem Deal?«
    »Was denn für ein Deal? Na, los, raus mit der Sprache! «, drängte Charlotte, der wohl dämmerte, dass ihnen allmählich die Zeit davonlief und seine Tochter jeden Augenblick zurückkommen konnte.
    »Ihr bringt mir den Ring von diesem neugierigen Reporter und stellt sicher, dass er und seine kleine Freundin ihre Nachforschungen darüber und über mich einstellen. Meine Tochter hat mir erzählt, dass sie hier herumgeschnüffelt und Fragen gestellt haben. Dann können wir tauschen. «
    Er lächelte in dem Bewusstsein, dass er die besseren Karten hatte.
    Sylvia sah Charlotte fragend an. »Glaubst du, das kriegen wir hin?«
    Charlotte murmelte etwas in sich hinein.
    Ricky verstand nicht, was sie gesagt hatte, und es war ihm auch egal. Er wollte nur, dass die zwei auf den Handel eingingen.
    »In Ordnung«, stimmte Charlotte schließlich zu. »Aber wir nehmen dich beim Wort. Diesmal kommst du uns nicht so einfach davon. Du wirst nicht untertauchen, und du wirst uns nicht vorenthalten, was uns gehört, ist das

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