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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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kam angerannt, so schnell ihn seine arthritischen Knie tragen wollten. »Hörnse sofort auf damit, Miss! Hörnse sofort auf!«
    Der Tiger fletschte ihn böse an. Sie wirbelte herum und schickte den Wasserstrahl direkt in Richtung des alten Mannes, wobei sein schmutziges Arbeitshemd völlig durchnässt wurde. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Er zuckte zurück. »Was tunse da? Se werden de Katze noch umbringen! Katzen mögen kein Wasser nich.«
    Sie richtete den Strahl wieder auf den Tiger und fühlte, wie sich die Kühle in ihrem Körper weiter ausbreitete, ganz als würde sie sich selbst besprühen. »Dieser schon.«
    »Aufhörn, sag ich! Das könnse nich tun.«
    »Sinjun mag‘s. Sehen Sie ihn an, Digger.«
    Und wirklich, statt vor dem Wasser zurückzuschrecken, genoss es der Tiger förmlich, drehte und wand seinen großen Leib in dem kühlen Strahl. Während sie fortfuhr, den Tiger abzuspritzen, hätte sie Digger am liebsten gesagt, dass das gar nicht nötig wäre, wenn er seine Arbeit besser getan hätte, aber sie wusste, dass er überarbeitet war, und hielt deshalb den Mund.
    »Gib das her!«
    Neeco war plötzlich hinter ihr aufgetaucht und langte nach dem Schlauch, um ihn ihr aus der Hand zu reißen. Sie hatte die Schnauze voll von Neeco Martin und hielt eisern fest.
    Wasser spritzte in alle Richtungen. Sie rang nach Luft, als sie den kräftigen Strahl voll ins Gesicht bekam, ließ jedoch keine Sekunde locker.
    Er drehte ihr das Handgelenk um. »Hör sofort auf, Daisy! Gib den Schlauch her.«
    Sinjuns wildes Gebrüll vibrierte in der schweren Nachmittagsluft und erstickte alle anderen Geräusche. Der Käfig zitterte, als er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Gitterstäbe warf, fast als versuche er, sie vor Neeco zu beschützen. Überrascht ließ der Dompteur ihr Handgelenk fahren und wandte sich dem furchteinflößenden Geräusch zu.
    Sinjun legte die Ohren zurück und zischte ihn an. Daisy riss den Schlauch los.
    »Verdammter verrückter Tiger«, brummte Neeco. »Man hätte ihn schon vor Jahren einschläfern lassen sollen.«
    Daisy richtete den Wasserstrahl wieder auf den Käfig. Mehr aus Ärger als aus Überzeugung sagte sie: »Er mag‘s nicht, wenn du mich angreifst.«
    »Sieh dir das an, Neeco«, sagte Digger. »Der Hundesohn mag‘s.«
    »Was ist hier los?«
    Alle drehten sich um, als Alex herankam. Daisy wischte sich die Augen mit ihrem schmutzigen Ärmel ab, hielt jedoch die ganze Zeit den Strahl auf den Tiger gerichtet.
    »Daisy hat beschlossen, Sinjun ‘ne Dusche zu verpassen«, sagte Neeco.
    »Daisy hat beschlossen?« Alex blickte sie mit seinen undurchdringlichen russischen Augen an.
    »Sinjun war heiß«, erklärte sie müde. »Er wollte, dass ich ihn ein bisschen abkühle.«
    »Hat er dir das gesagt?«
    Sie war zu erschöpft, um zu antworten. Außerdem, wie hätte sie erklären können, dass Sinjun es ihr tatsächlich gesagt hatte? Sie verstand die mystische Verbindung, die sie mit dem Tiger zu haben schien, ja selbst nicht.
    Sie richtete den Wasserstrahl auf den Kot, der sich im Käfig angesammelt hatte. »Diese Käfige starren vor Dreck. Sie müssten öfter gesäubert werden.«
    Digger nahm die Bemerkung sofort persönlich. »Ich kann nich alles machen. Wennse die Käfige so schlimm finden, dann machense se doch selber sauber.«
    »Also gut, ich mach‘s.«
    Was sagte sie denn da? Noch vor ein paar Minuten war sie fest entschlossen gewesen, Alex um ein Rückflugticket zu bitten, und nun halste sie sich freiwillig noch mehr Arbeit auf? Wie konnte sie überhaupt noch mehr machen, wenn sie es kaum schaffte, all ihre derzeitigen Arbeiten zu erledigen?
    Alex runzelte die Stirn. »Du machst schon genug. Du kannst so schon kaum die Augen offenhalten. Ich lasse nicht zu, dass du noch mehr übernimmst.«
    Sie war es allmählich leid, dass ihr Gatte alles in ihrem Leben bestimmte. »Ich hab gesagt, ich mach‘s, und das werde ich auch. Also, wenn du und Neeco nicht genauso nass werden wollt wie Digger, dann lasst mich am besten in Ruhe.«
    Überraschung blitzte in Alex‘ Augen auf. Neeco drängte sich vor. »Sie schafft ja nicht mal die Arbeiten, die ich ihr auftrage. Wie soll sie sich da noch um die Menagerie kümmern?«
    »Das wird sie nicht«, entgegnete Alex entschlossen.
    »O doch.«
    »Daisy -«
    »Du kannst mir nicht vorschreiben, was ich in meiner freien Zeit mache.«
    »Du hast keine freie Zeit«, erinnerte er sie.
    »Darm werde ich halt ein wenig schneller arbeiten müssen.«
    Er blickte

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