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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Oldfield
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konnte sie heraushören.
    “Du hast ihm gesagt, daß du Aktien der Britischen Autoindustrie besitzt?” fragte Roberto entrüstet.
    Ellen sah ihn überrascht an. “Nein.”
    “Aber er denkt das.” Roberto sah ausgesprochen wütend aus.
    “Er scheint zu glauben, du seist Hauptaktiottärin einer dieser berühmten britischen Autofirmen.”
    “Das habe ich nie gesagt”, protestierte sie. “Er muß mich mißverstanden haben.”
    “Er glaubt außerdem, daß du einer
    Untersuchungskommission angehörst, die herausfinden soll, in welche Richtung sich die brasilianische Autoindustrie entwickelt.”
    Ellen stellte sich vor, wie sie aussah, - jung, leger gekleidet und völlig zerzaust nach dem Sonnenbad am Strand. Sie mußte lachen. “Das ist doch absurd!”
    “Genauso absurd wie hierherzukommen und einen Moreira zu fotografieren”, gab Roberto zurück.
    “Ich hatte keine andere Möglichkeit”, verteidigte sie sich.
    “Doch, die hattest du.” Seine Züge waren hart.
    “Meinst du, ich hätte nur freundlich bitten müssen, damit du mir erlaubt hättest, den Wagen zu fotografieren?” Ellen schüttelte den Kopf. “Das glaube ich nicht.”
    “Du hättest deine Idee, diesen Artikel zu schreiben, einfach fallenlassen können”, sagte Roberto grimmig. “Aber es ist ja offenkundig, daß du gar nicht daran denkst. Wenn es mir gelingen sollte, dich hier und heute davon abzuhalten, wirst du einen anderen Moreira in einem anderen Autohaus ausfindig machen. Du wirst deine weiblichen Reize einsetzen und damit einen anderen Trottel dazu bringen, auf deine Bitte einzugehen.”
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. “Deshalb gebe ich es auf.”
    Ellen warf ihm einen skeptischen Blick zu. “Du gibst auf?”
    wiederholte sie ungläubig. Vielleicht war dies ein Trick? “Du hast also nichts dagegen, wenn ich Aufnahmen von deinem Wagen mache?”
    “Nein. Fotografier ihn aus jedem Blickwinkel, Querida”, entgegnete Roberto sarkastisch.
    Sie sah zu dem Verkäufer hinüber, der sich gerade auf den Fahrersitz des einen Sportwagens setzte, um ihn beiseite, zu fahren, während der andere Mann ihn hinausdirigierte.
    “Bitte sag ihnen, sie sollen sich keine Mühe mehr machen”, bat Ellen Roberto.
    “Du erwartest von mir, daß ich jetzt auch noch für dich die unangenehmen Aufgaben erledige?” protestierte er. Trotzdem rief er den beiden quer durch den Autosalon etwas auf portugiesisch zu, was sie veranlaßte, ihre Bemühungen einzustellen.
    “Hast du ihnen gesagt, ich sei eine neurotische Blondine, die sich von irgendwelchen Impulsen hinreißen läßt?” fragte Ellen auf dem Weg nach draußen.
    “Ja, so etwas in der Art”, erwiderte Roberto kurz angebunden.
    Ellen warf ihm einen grimmigen Blick zu. Dann sah sie auf sein Kabriolett. “Gibt es in der Nähe eine Autowaschanlage?
    Der Wagen ist staubig, und es wäre besser, wenn er auf dem Foto sauber und glänzend wäre.”
    “Ein paar Blocks von hier entfernt gibt es eine.” Mit einer heftigen Bewegung öffnete Roberto die Autotür. “Wie ich dich kenne, willst du sofort dorthin fahren.”
    Ellen lächelte ihn an. “Wenn es dir nicht zuviel Mühe macht.”
    “Für dich tue ich doch alles”, antwortete er.
    Als sie dort ankamen, kaufte Roberto einen Chip am Kiosk, stieg wieder ein und schloß das Verdeck des Wagens.
    “Denk an das Fenster”, erinnerte er Ellen, die neben ihm saß.
    Dann fuhr er in die Waschanlage, die.sich automatisch einschaltete. Doch im nächsten Augenblick geschah das Entsetzliche.
    Ein wahrer Sturzbach kalten Seifenwassers ergoß sich über sie. Ellen versuchte, sich mit den Händen zu schützeil, doch vergebens. Das Wasser spritzte auf ihr Haar, ihr Gesieht und ihr Kleid. Gerade versuchte sie, den Wassermassen auszuweichen, als diese durch eine große Walze mit langen roten Fransen abgelöst wurden. Das Wasser war schon schlimm genug gewesen; aber die Walze war noch viel unangenehmer. Ellen hatte das Gefühl, von tausend schleimigen Hundezungen abgeleckt zu werden. Sie rutschte so weit wie möglich nach links, doch sie konnte den langen Zotteln der sich immer schneller drehenden Walze nicht entkommen.
    “Schließ dein Fenster”, forderte Roberto sie lachend auf.
    Verzweifelt versuchte Ellen, etwas zu sehen. “Wie soll ich das machen?” rief sie entsetzt.
    “Drück auf den Knopf auf deiner Seite.” Lautes Lachen begleitete Robertos Worte.
    “Wo?” Blind tastete sie nach dem elektrischen Fensterheber.
    “Jetzt hab ich ihn!”
    Sie

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