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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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ihm das immer wieder. Ständig rekapitulierte er in Gedanken Gespräche mit ihr, dachte über das nach, was sie gesagt hatte, und fragte sich, wie ihre Meinung zu anderen Themen aussah.
    Es fiel ihm schwer, sich einzugestehen, dass sie meistens sehr vernünftige Ansichten vertrat. Er hätte sie gerne als geistiges Leichtgewicht abgeschrieben, als hohle Schauspielerin, die zwar gut aussah, aber ansonsten wenig Tiefgang besaß.
    Aber wenn dem so war, wieso sehnte er sich dann so nach den Gesprächen mit ihr?
    Weil Jasper entweder betrunken war oder an den Nachwirkungen eines Katers litt und Tatiana … nun, Tatiana war eben Tatiana. Müde fuhr Kit sich durch sein Haar. Sophie war der einzige andere normale Mensch im Schloss.
    Ein Außenseiter … wie er.
    Sophie träumte, sie würde von groben Händen brutal angefasst. Sie rollte sich zu einem kleinen Ball zusammen, presste die Knie gegen die Brust und versuchte, gegen den Drang anzukämpfen, Kits Namen zu rufen. Denn er war der Einzige, der ihr helfen konnte.
    Als sie erwachte, fiel ein schmaler Lichtschein durch den geschlossenen Vorhang. Wegen der Kälte und der verkrampften Schlafposition, fühlte ihr Körper sich ganz steif an. Doch als sie sich vorsichtig ausstreckte, loderten altbekannte Schmerzen in ihrem Bauch auf. Erschrocken stöhnte sie auf.
    War wirklich schon wieder ein Monat seit dem letzten Mal vergangen? Behutsam richtete sie sich auf. Sofort rammte sich die glühende Faust wieder in ihren Magen. Seit sie dreizehn war, litt sie jeden Monat Höllenqualen an ihrer Periode. Erst kamen die Krämpfe, kurz darauf setzten die Blutungen ein. Und das bedeutete, sie musste sich schleunigst in Bewegung setzen, weil sie keine Tampons oder Ähnliches eingepackt hatte.
    Der kälteste Winter seit vierzig Jahren hielt das Land fest in seinen eisigen Krallen. Im Schloss herrschten Temperaturen von knapp über null Grad, weshalb Sophie sich genötigt gesehen hatte, Jaspers Kleiderschrank zu plündern. Jegliche Form von Stil war in den Hintergrund gerückt. Nun streifte sie ein altes Rugbyshirt über, schlüpfte in schlichte Jeans und griff nach ihrer Handtasche.
    Am Fuß der Treppe fiel ihr Blick auf die alte Standuhr. Verflixt! Sie hatte verschlafen, Jasper war schon vor Stunden ins Krankenhaus gefahren.
    Sie fragte sich, ob er heute Morgen wieder einen Kater gehabt hatte. Sergio bedrängte Jasper immer stärker, er wollte herkommen und seinem Freund in diesen schwierigen Zeiten beistehen. Und Jasper bereitete es immer größere Probleme, seine Loyalität zwischen Sergio und seiner Familie aufzuteilen. Sophie konnte ihm den Versuch nicht verdenken. Ihr hatte Kit ziemlich hart zugesetzt, was würde er erst mit einer extravaganten exzentrischen Dramaqueen wie Sergio anstellen?
    Ihn zumindest nicht küssen …
    „Guten Morgen.“
    Wenn man vom Teufel sprach! Seine sarkastische Stimme ließ sie zusammenfahren … und nur aus diesem Grund fühlte ihr Mund sich plötzlich ganz trocken an, und ihr Herzschlag beschleunigte sich.
    „Guten Morgen.“ Sie versuchte, heiter und gelassen zu klingen, hörte sich wegen ihrer Bauchkrämpfe aber nur schlecht gelaunt an.
    „Willst du zum Rugby-Training?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
    Einen Moment war sie verwirrt, dann fiel ihr wieder ein, dass sie ja Jaspers altes Shirt trug. Sie setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. „Ich dachte, ich schwänze das Training heute mal und rauche stattdessen eine Zigarette bei den Fahrradständern.“ Sophie zwang sich, nicht die Hände schützend vor den Bauch zu legen, der sich in diesem Augenblick wieder schmerzhaft zusammenzog. Es fühlte sich an, als habe ein Pferd ihr in den Magen getreten. „Nein, ich fahre in den Ort. Ich muss ein paar Dinge einkaufen.“
    „Dinge?“
    Verdammt, warum verspürte sie immerzu das Bedürfnis, sich ihm zu erklären? Wenn sie nichts gesagt hätte, befände sie jetzt nicht in der Situation, lügen zu müssen. Schon wieder.
    „Ich fürchte, ich habe mir eine Erkältung eingefangen. Taschentücher, Aspirin … solche Dinge.“
    „Damit kann Mrs Daniels dir bestimmt aushelfen“, erwiderte er höflich. „Soll ich sie danach fragen?“
    „Nein, danke“, fuhr sie ihn an. Das Gefühl, von einem Pferd getreten worden zu sein, wurde schwieriger zu ignorieren. Mittlerweile verspürte sie auch eine Woge der Übelkeit in sich aufsteigen. „Ich fahre selbst, wenn das okay ist? Mir war nicht bewusst, dass ich unter Hausarrest stehe.“
    „Tust du

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