Kuess Mich, Highlander
haben. Ihre Haut war makellos durchscheinend, ihre Lippen von einem perfekten Rot. Und voll.
Ruhig und anmutig, verströmte sie ein Selbstvertrauen, das er mit seinem verführerischen Charme bald erschüttern würde. »Unberührbar« hätte auf ihre Stirn gebrandmarkt sein können und wäre subtiler gewesen als ihre Art, sich zu geben. Aber er war Manns genug für eine solche Herausforderung. Er würde ihre Zurückhaltung durchdringen, Zugang zu dem finden, wozu seiner Vermutung nach nur wenige Männer jemals Zugang gefunden hatten, und erst zufrieden sein, wenn sie in seinem Bett zur wollüstigen Dirne würde. Er musterte sie von oben bis unten. Unter einem grünen Uberrock in ein einfaches weißes Gewand gekleidet, war ihr Körper die einzig notwendige Zierde.
»Nun?«, fragte Galan. »Worauf wartest du? Brauchst du nicht eine neue Eroberung?«
»Ach, und aye«, sagte Duncan und verschmolz mit der Menge.
Galan schüttelte den Kopf, und wenn sein Lächeln auch ein wenig melancholisch geriet, hatte er doch gelernt, es nicht zu empfinden.
* * *
Duncan tauchte hinter ihr auf. Er hielt den Atem an, während sein Blick bewundernd über ihre sinnliche Mähne schweifte. Weich, seidig und von einem Dutzend Flammenschattierungen beherrscht, verlangte es ihn, seine Hände darein zu versenken. Er hegte eine besondere Leidenschaft für Rotschöpfe. Er sehnte sich danach, ihren Kopf zurückzuziehen und seine Lippen auf ihre Kehle zu drücken. Er wollte so gerne ihr Haar auf seinem Kissen ausbreiten. Sie würde ihn im Bett beanspruchen. Ihr zarter Körper würde die weichen Matratzen unter sich brauchen, um seine Intensität zu ertragen.
»Wollen wir tanzen?«, murmelte er ihr ins Ohr.
Sie wandte sich so jäh um, dass er erschrak und einen Schritt zurücktrat. Ihre Lippen waren von nahem noch üppiger, und als sie sie mit ihrer Zunge benetzte, hätte er beinahe laut gestöhnt.
Ihre Augen verengten sich und ihr Mund öffnete sich zu einem wissenden Lachen. »Oh. Ihr seid es.«
»Verzeihung?« Er war verblüfft. »Kennen wir uns, Mädchen?« Er war sich recht sicher, dass dem nicht so war. Er hätte diese Frau niemals vergessen können. Die verführerische Art, in der sie gerade die Lippen schürzte, hätte sich in seine Erinnerung gebrannt.
»Die Antwort ist nein. Ich kenne Euch nicht. Aber jede andere Frau in diesem Raum. Duncan Douglas, nicht wahr?«, sagte sie trocken.
Duncan betrachtete ihr Gesicht. Obwohl sie jung war - vielleicht nicht älter als zwanzig -, zeigte sie eine für ihr Alter erstaunlich königliche Haltung. »Ich habe einen gewissen Ruf bei den Mädchen«, gestand er ein, seine Tüchtigkeit herunterspielend und sich ihrer bevorstehenden, jungfräulichen Ohnmacht sicher.
Der Blick, den sie ihm gewährte, war alles andere als bewundernd.
Er erkannte zu spät, dass er regelrecht geringschätzig war.
»Das ist nichts, was mir an einem Mann wichtig ist«, sagte sie kühl. »Danke für Euer Angebot, aber ich würde eher mit den Stürmen der letzten Woche tanzen als mit Euch. Sie wären weniger verbraucht. Wer will schon, was jede andere bereits hatte?« Die Worte wurden in kühlem, angenehmem Tonfall ausgesprochen, mit einem seltsamen Akzent, den er nicht einordnen konnte. Da sie mit ihm fertig war, wandte sie ihm wieder den Rücken zu und führte die Unterhaltung mit ihrem Begleiter fort.
Duncan war vor Schock bewegungsunfähig.
Wer will schon, was jede andere bereits hatte ? Das klang bei ihr so, als wäre er völlig ausgebrannt. Also wirklich! Er hatte gewiss noch viel mehr zu geben und das würde sie bald erfahren. Seine Hand schloss sich um ihre zarten Schulterknochen und er drehte sie um. »Das bedeutet, dass ich umso mehr Erfahrung habe, mit der ich Euch erfreuen kann. Und ich werde Euch erfreuen«, versprach er. Er wartete darauf, dass sie dahinschmelzen würde. Die Frauen, die er in der Vergangenheit verführt hatte, waren bei seinen besitzergreifenden Versprechen erschaudert. Er hatte gelernt, sie mit einem rauen Unterton in der Stimme vorzubringen. Hatte genau gelernt, was man sagen musste, um ein Mädchen gekonnt zu beeinflussen.
»Es bedeutet«, korrigierte sie ihn mit spöttischem Lächeln, »dass Ihr ein Schwerenöter seid. Es bedeutet, dass Ihr Euren Tartan nicht über den Knien lassen könnt. Es bedeutet, dass ich mich für Euch nicht von anderen unterscheide und dass Ihr keine besondere Sorgfalt auf einen geschätzten Akt der Vertrautheit verwendet. Ich bin nicht neugierig. Ich habe
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