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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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raschen Stoß in Armands Herz. Wenn er zustieße, würde es mit solchem Zorn geschehen, dass die Macht des Stoßes die Klinge auf dem Stein unter dem Ritter zerschmettern würde. Er warf Lisa einen Blick zu und erkannte an ihrem entsetzten Gesichtsausdruck, dass sie seine innere Gefühlslandschaft mitempfand: kahl, freudlos und mörderisch. Heiß. Höllisch heiß. Er würde niemals verstehen - nicht einmal, wenn er fünftausend Jahre alt würde -, warum Frauen Schurken ständig beschützten. Ein Mann dachte einfacher: Töte den Mann, der deinen Lieben Schaden zuzufügen versucht. Aber Frauen betrachteten es weitaus komplexer. Sie hielten an der Hoffnung fest, dass Böses wieder gutgemacht werden könnte. Eine törichte Hoffnung, seiner Meinung nach.
    »Töte ihn nicht, Circenn. Er hat mich nicht verletzt.« Sie berührte sanft ihre Kehle. »Es wird wieder gut. Nur ein paar blaue Flecke, nicht mehr. Du hast uns rechtzeitig gefunden.«
    »Er hat dich berührt«, knurrte Circenn. »Er wollte dir Schaden zufügen.«
    »Aber es ist ihm nicht gelungen.« Sie appellierte an seine Logik: »Befrage ihn, entscheide, hinter was er her ist, und dann verbanne ihn, aber bitte ...«
    Sie brach ab und er sah sie hilflos an. Verdammt sei sie, dachte er. Sie überflutete ihn bewusst mit Gedanken an Gnade und Verzeihen und dem kühlen Wind der Logik. All diese weiblichen Dinge stürzten wie Schneeflocken auf seine männliche Hitze.
    Löschten sie.
    So ungern er es auch zugab, so hatte sie doch Recht. Wenn er Armand zu bald tötete, würde er seine Motive niemals erfahren. Er musste die Absicht des Templers aufdecken und enthüllen, mit wem er in geheimem Einverständnis stand und ob es weitere korrupte Ritter in seinen Diensten gab. Er brauchte zunächst Informationen. Dann würde er ihn töten. Er senkte das Schwert mit dem leisen Grollen unbefriedigten Zorns.
    * * *
    Lisa schlich die Treppe hinab. Sie hatte im Bett darauf warten wollen, dass Circenn heraufkäme, hatte es aber nicht länger ausgehalten. Seit Armands Angriff waren schon Stunden vergangen, und obwohl Circenn versprochen hatte, den Templer nicht zu töten, verärgert geschworen hatte, ihn dessen Brüdern zu überstellen, spürte Lisa seinen mörderischen Zorn noch immer. Der Bund zerrte an ihren Nerven. Sie hatte keine Ahnung, warum der Ritter sie angegriffen hatte. Vielleicht hätte sie ihn nicht so mit Fragen bedrängen sollen. Vielleicht war es einfach zu belastend für ihn, über die erlittenen Gräuel zu sprechen.
    Die Festlichkeit in der Großen Halle war noch im Gange und die Dorfbewohner wussten nichts von den unerfreulichen Ereignissen des Abends. Circenn würde das Problem nicht erwähnen, sondern es einfach aus der Welt schaffen, ohne dass jemand dafür büßen müsste. Sie bewunderte seine Methoden. Er war ein Laird, der seinen Clan nicht mit Problemen beunruhigte, die er selbst lösen konnte.
    Sie schlich lautlos den Gang zum Arbeitszimmer entlang. Die Tür stand einen Spalt offen und sie spähte vorsichtig hinein. Er war dort, wie sie vermutet hatte, mit Duncan und Galan.
    Ein Dutzend Templer mit grimmigen Mienen standen vor ihm aufgereiht und wegen der leichten Regenspuren auf ihren Gewändern vermutete sie, dass sie ihr Eintreten nur um Minuten verpasst hatte.
    »Es ist vollbracht, Mylord. Wie haben unser Verhör beendet«, sagte Renaud de Vichiers erschöpft.
    »Und?«, grollte Circenn.
    »Es ist schlimmer, als wir befürchtet hatten. Er war in doppeltem Sinn ein Verräter, sowohl an seinen eigenen Brüdern als auch an Schottland. Er hatte geplant, Eure Lady zu entführen und sie gegen sein Gewicht in Gold, einschließlich Titeln und Ländereien in England, an den englischen König zu verkaufen.« Renaud schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es bekümmert mich. Armand war Befehlshaber der Ritter in unserem Orden und hoch geschätzt. Wir hatten keine Ahnung. Ich schwöre Euch auf unseren Orden, dass er vollkommen selbständig gehandelt hat.« Renaud blickte zu Boden. »Wir erwarten Eure Entscheidung bezüglich uns Verbliebenen. Wir verstehen, wenn Ihr meint, uns von hier fortschicken zu müssen.«
    Circenn schüttelte den Kopf. »Ich werde Euch nicht für seine Handlungen verantwortlich machen. Ihr seid mir seit Jahren treu ergeben.«
    Die Templer murmelten Dankesbezeugungen und wiederholten Treueschwüre. »Ihr wart gut zu uns, My- lord«, sagte Renaud. Er atmete tief ein, und als er erneut sprach, tat er es mit solcher Inbrunst,

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